Die Saison im Seepark Linzgau in Pfullendorf ist wieder in vollem Gange. Zahlreiche Besucher strömen bei schönem Wetter und vor allem an den Wochenenden in das Naherholungsgebiet, um zu baden, um Wasserski zu fahren, um Golf zu spielen oder um einfach nur spazieren zu gehen. Manche Besucher haben auch ihren Hund dabei, obwohl im Seepark ein striktes Hundeverbot gilt. Jörg-Arne Bias, Betriebsleiter des Seeparks Linzgau, ist die Ignoranz der Hundehalter schon lange ein Dorn im Auge. Über einen Kamm scheren will er sie aber nicht.
- Was schreibt die Benutzungsordnung im Seepark vor? Nach der Benutzungsordnung haben sich die Besucher des Seeparks so zu verhalten, dass kein anderer Besucher gefährdet, geschädigt oder sogar belästigt wird. Auf dem Gelände ist es insbesondere untersagt, die Notdurft außerhalb der Toilettenanlagen zu verrichten, das Gelände durch das Wegwerfen von Papier, Flaschen, Getränkedosen oder Speiseresten zu verunreinigen oder Hunde mitzubringen.
- Wo liegt das Problem bei den Hunden? Das Hundeverbot wurde auch schon häufiger im Gemeinderat diskutiert – immer mit dem gleichen Ergebnis: „Wir wollen keine Hunde im Seepark haben, weil dieses Gelände wie ein großer Spielplatz ist, der von vielen Eltern mit Kindern besucht wird. Daher herrscht ein generelles Hundeverbot“, sagt Jörg-Arne Bias, selbst Hundehalter. Dennoch würden vereinzelt Hunde im Seepark mitgenommen werden, „was ein Ärgernis ist“, sagt Bias. Es sei vorgekommen, dass die Hunde ihren Kot im Seepark hinterlassen – auch schon im Bereich des Wasserspielplatzes beim Eingang Ost. Indes gab es schon Hundehalter, die dann von den Besuchern oder von Mitarbeitern des Seeparks darauf angesprochen wurden. Die Halter hätten laut Bias darauf geantwortet, „dass sie Hundesteuer bezahlen und ihren Hund dahin mitnehmen können, wo sie wollen“. Und genau das ärgert Bias maßlos. Denn er erwartet von den Hundehaltern, „dass sich die Leute einfach daran halten, was ihnen vorgeschrieben wird“. Daher wird Bias die Zügel nicht locker lassen, weshalb er Kontrollmechanismen ankündigt, um die Hundehalter zur Vernunft zu bringen. „Zur Not mit Bußgeldern, die sich gewaschen haben“.
- Was sagt ein Hundetrainer dazu? Daniel Münz aus Pfullendorf ist Hundetrainer und weiß, dass sich viele Hundehalter mit diese Thematik beschäftigen. „Ich habe einerseits Verständnis für diese Regelung, weil es leider Hundehalter gibt, die den Dreck ihrer Hund hier liegen lassen. Das finde ich respektlos gegenüber allen Besuchern im Seepark.“ Man dürfe an dieser Stelle auch nicht vergessen, dass es Menschen gebe, die schlicht Angst vor Hunden hätten. Andererseits findet er das Verbot ärgerlich, „weil es genügend Hundehalter gibt, die ihren Hund gut erzogen haben, sodass er vorher schon sein Geschäft erledigen könnte.“ Im Großen und Ganzen akzeptiert der Hundeliebhaber das Verbot, zumal er auch daran zweifelt, dass der Seepark der richtige Ort sei, um sein Hund Gassi zu führen. „Hier ist viel los, hier ist es warm, das kann schon Stress für die Hunde bedeuten“, sagt Münz, der ebenfalls die Problematik im Bereich des Wasserspielplatzes sieht und man eben nicht ausschließen könne, dass die Halter ihren Hund ohne Leine springen lassen würden. „Ich selbst ziehe lieber einen Spaziergang mit meinem Hund im Wald vor, wo es viel ruhiger ist“, ergänzt Münz.
- Womit müssen die Hundehalter rechnen, wenn sie erwischt werden? Jörg-Arne Bias kündigt stärkere Kontrollen an, wobei nach Angaben von Pfullendorfs Hauptamtsleiter Simon Klaiber das Ordnungsamt nicht die Kapazitäten für solche Kontrollen hat. Aber sowohl die Mitarbeiter des Seepark-Betriebs als auch die Besucher können einen Verstoß zur Anzeige bringen. „Fotos könnten als Beweismittel dienen“, sagt Simon Klaiber. Denn die Hundehalter müssten eindeutig identifizierbar sein. Bei einem Erstverstoß bekommen die Hundehalter ein Verwarngeld von 30 Euro. Das kam in der Vergangenheit vereinzelt vor. Sollten weitere Verstöße begangen werden, kann die Strafe deutlich teurer werden.