Es entsteht nicht wirklich der Eindruck, dass die Stadtverwaltung ein gesteigertes Interesse an einer öffentlichen Toilette am Busbahnhof hat. Oder schärfer formuliert: Sie verweigert geradezu die Investition für eine wichtige Sache, für eine menschliche Notwendigkeit und begründet dies mit Argumenten, die gerne aufgezählt werden, wenn ein Projekt auf der Liste der Dringlichkeit ganz weit hinten steht: zu teuer, zu viel Vandalismus.

Alternativen eignen sich nicht

Der Hinweis auf die alternativen öffentlichen Toiletten, die vor allem morgens, wenn der Busverkehr richtig Fahrt aufnimmt und der Barfüßer noch zu hat, ist Augenwischerei und weit weg von der Realität. Und was das Finanzielle anbelangt: Es wurde schon viel Geld für Projekte ausgegeben, von der deutlich weniger Menschen profitieren als eine öffentliche Toilette am Busbahnhof. Als ein Beispiel sei die unsägliche Treppe am Schützenbühl genannt, die immerhin 65.000 Euro gekostet hat.

Projekt für Geberit-Azubis

Es würde daher der Stadt gut zu Gesichte stehen, die öffentliche Toilette nicht so einfach abzuhandeln. Dazu ist dieses Thema viel zu brisant. Vielleicht eignet sich die öffentliche Toilette sogar als ein Azubiprojekt für die Firma Geberit. Und auch der Gemeinderat sollte an dem Thema dran bleiben, mehr Kante zeigen und auch den Mut haben, der Verwaltung zu widersprechen. Sonst verlieren die Bürger schnell das Vertrauen in den Gemeinderat.