Die erträglichen Morgenstunden nutzen, um sich im Wasser abzukühlen oder mit den Kindern im Becken mit der grünen Rutsche zu planschen – das geht im Rheinstrandbad nicht mehr. Im Gegensatz zu früheren Jahren öffnet das Bad erst ab 12 Uhr und schließt um 20 Uhr. Liegt das am Personalmangel?
Das ist laut Christopher Pape, Pressesprecher bei den Stadtwerken Konstanz mit den Bäderbetrieben (BGK) als Tochtergesellschaft, einer der Gründe. Zwar konnten die BGK durch frühzeitige Planung, gezielte Ausbildungsförderung und flexible Einsatzmodelle alle Konstanzer Freibäder zum Saisonstart mit qualifiziertem Personal besetzen, so Pape.

Dennoch „treten im laufenden Betrieb immer wieder unvorhersehbare Ausfälle oder längere Krankheitszeiten auf, die auch an uns nicht spurlos vorübergehen“, so Pape. Deshalb sei eine noch längere Öffnungszeit der Strandbäder weder möglich noch geplant.
Aber auch die Nachfrage führt laut Christopher Pape zu den verminderten Öffnungszeiten im Rheinstrandbad: „Während sich in den frühen Morgenstunden unter der Woche nur sehr wenige Gäste im Bad aufhalten, steigt die Nachfrage ab der Mittagszeit deutlich an – insbesondere an heißen Tagen.“

Der „erhebliche zusätzliche Personalaufwand“, der eine frühere Öffnung bedeuten würde, stehe in keinem wirtschaftlich sinnvollen Verhältnis zur Nutzung. Deshalb sei die Aufsicht am Hörnle ebenfalls von 12 bis 20 Uhr vor Ort. Dort werden die Angestellten durch ehrenamtliche DLRG-Kräfte unterstützt.
Warum aber weht in den kleineren Strandbädern in Litzelstetten, Dingelsdorf und Wallhausen noch öfter die rote Flagge, die anzeigt, dass keine Badeaufsicht vor Ort ist? „Dort ist jeweils von 13 bis 18.30 Uhr Personal verfügbar“, so Pape.
Kürzere Aufsicht in kleinen Strandbädern
„Diese Bäder werden in der Regel von nur einer Aufsichtskraft betreut. Diese beginnt ab 10 Uhr mit Reinigungs-, Kontroll- und Vorbereitungsarbeiten. Nach der gesetzlich vorgeschriebenen Pause wird ab 13 Uhr die weiße Fahne gehisst – also der reguläre Badebetrieb freigegeben.“
Dennoch ist die rote Flagge auch manchmal während der eigentlichen Öffnungszeiten gehisst. „Dies geschieht nur in Ausnahmefällen, etwa bei kurzfristigen Krankheitsausfällen oder nicht so schnell zu füllenden Personallücken“, teilen die BGK mit. Auch derzeit sucht die Bädergesellschaft unter anderem Rettungsschwimmer und Fachangestellte für Bäderbetriebe.
Auf externe Dienstleister, die noch zusätzlich bezahlt werden müssten, verzichte die Bädergesellschaft bewusst in diesem sensiblen Bereich, sagt Pape: „Alle Aufsichtskräfte in unseren Strandbädern sind direkt bei der Bädergesellschaft Konstanz beschäftigt – in Vollzeit, Teilzeit oder im Rahmen eines Minijobs.“ Das Ziel sei es, ein konstantes und eingespieltes Team aufzubauen, „um die Abhängigkeit von jährlich wechselnden Saisonkräften langfristig zu reduzieren“.