Zwei Jugendliche haben sich der Polizei gestellt, nachdem sie am Sonntagabend mutmaßlich einen Senioren mit einem toten Fisch in der Überlinger Innenstadt angegriffen haben. Das teilt die Pressestelle des Polizeipräsidiums Ravensburg auf SÜDKURIER-Nachfrage mit. Demnach seien sie in Begleitung ihrer Eltern beim Überlinger Polizeirevier erschienen, nachdem die Polizei am Montag einen Zeugenaufruf veröffentlicht hatte. Gegen sie wird nun ermittelt.

Zwei Angriffe an einem Abend

Die Jugendlichen stehen im Verdacht, am Sonntagabend gegen 22.50 Uhr einen 75-jährigen Passanten in der Münsterstraße zunächst getreten und danach mit einem toten Fisch geschlagen zu haben. Der Polizeimeldung zufolge stellten Zeugen die Tatverdächtigen, bevor diese erneut Richtung Franziskanerkirche flohen.

Am selben Abend kam es einige Stunden vorher zu einem anderen Angriff auf einen älteren Passanten. Gegen 20.15 Uhr wurde ein 73-Jähriger nach Polizeiangaben von mehreren Jugendlichen angesprochen und daraufhin mit Steinen attackiert, als er mit seiner Frau durch den Stadtgarten im Bereich des Kakteengarten-Springbrunnens lief. Nach der Tat flüchteten die fünf bis sechs jungen Männer im Alter von 14 bis 15 Jahren.

Unübersichtliche Lage in der Münsterstraße

Die Polizei Überlingen schließt einen Zusammenhang beider Straftaten nicht aus. Die Jugendlichen, die auf dem Überlinger Polizeirevier aussagten, bestreiten jedoch einen Zusammenhang sowie weitere Einzelheiten aus der Polizeimeldung. Sie bestätigten dagegen, dass sie einen Fisch als Tatwaffe benutzt haben. Unklar ist, woher sie das tote Wirbeltier hatten und wie groß dieses war. Außerdem sei unklar, woher ein Knall kam, den Zeugen bei dem Vorfall in der Münsterstraße beobachteten.

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Polizeisprecher Simon Göppert spricht davon, dass der Vorfall in der Münsterstraße eine unübersichtliche Situation gewesen sei. Die Zahl der Täter könnte für den Vorfall in der Münsterstraße noch korrigiert werden. „Viele Details sind noch ungeklärt, das müssen die Ermittlungen ergeben“, sagt der Polizeisprecher.

Die Polizei geht nicht davon aus, dass die möglicherweise jugendlichen Täter in Überlingen grundsätzlich Senioren ins Auge nähmen. „Wir gehen davon aus, dass das Einzelfälle waren“, sagt Göppert.

Polizei sucht weiter Zeugen

Bis Dienstag sind bei der Polizei wenige Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen. Deswegen werden weiter Zeugen gesucht. Diese sollen sich unter der Telefonnummer 07551/8040 melden. In der Polizeimeldung war die Rede von einem möglichen Täter mit dunkelblonden, gelockten Haaren und einem schwarzen Trainingsanzug. Sein Begleiter soll ebenfalls dunkel gekleidet gewesen sein und dunkle Haare gehabt haben. Die Polizei machte keine Angaben dazu, ob es sich dabei um die Jugendlichen handelt, die sich den Beamten gestellt haben. Von der Tat im Stadtgarten liegt keine Personenbeschreibung vor.