Für ein Großprojekt fiel vergangene Woche der Startschuss, als der symbolische erste Spatenstich für den Neubau des Hochbehälters stattfand. Zur Schaufel griffen neben Bürgermeister Michael Reichle auch Maxi Christner vom Regierungspräsidium Tübingen, das für die Förderung der öffentlichen Trinkwasserversorgungsmaßnahmen zuständig ist, und Adi Mattes aus dem Fachbereich Umwelt und Arbeitsschutz vom Landratsamt Sigmaringen. In den kommenden Jahren wird die Wasserversorgung in Illmensee für 7 Millionen Euro komplett neu strukturiert. Einwohner aus drei Landkreisen – Sigmaringen, Ravensburg und Bodenseekreis – werden dann mit Trinkwasser aus dem Tiefbrunnen in Neubrunn versorgt.

Insgesamt werden 7 Millionen Euro investiert

„Das ist ein wichtiges Projekt für Illmensee“, sagte Reichle. „Der Hochbehälter stellt für mich das Herzstück der zukünftigen Wasserversorgung dar.“ Sauberes Trinkwasser sei ein wertvolles Gut, das es zu bewahren gelte. In diesem Zusammenhang müsse auch das Ausbringen von Düngemitteln auf den Äckern klar geregelt sein. Reichle fügte hinzu, er freue sich, dass die Bauarbeiten von regionalen Anbietern übernommen wird. Die Firmen Hugo Müller aus Hasenweiler, Kellerbau Pfullendorf und Hydro-Elektrik aus Ravensburg wollen bis Ende Mai 2022 den Hochbehälter realisieren. Betreiber sind die Regionalnetze Linzgau. 80 Prozent der Kosten in Höhe von rund 1,4 Millionen Euro trägt das Land, 20 Prozent die Gemeinde.

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Ein Besichtigungstermin in Unlingen hatte die Gemeinderäte von den Edelstahlbehältern in einer Art Feldscheune überzeugt, so dass sie sich gegen die klassische Ausführung in Form von erdüberdachten Stahlbetonkammern aussprach. Ingo Fürbach von Hydro-Elektrik erläuterte, dass die fünf Meter hohen Edelstahlbehälter einen Durchmesser von zwölf Metern haben und in einem speziellen Wickelverfahren hergestellt werden. „Alles in allem haben wir Schweißnähte von einem Kilometer Länge je Tank“, so Fürbach. „Wir haben solche Edelstahltanks inzwischen hundertfach gebaut, der Markt öffnet sich immer mehr. Wir gehen von einer unbegrenzten Haltbarkeit der Edelstahltanks aus.“

Ralf Kruse, Planer und Bauleiter vom Ingenieurbüro Kovacic aus Sigmaringen, informierte über das Bauwerk.
Ralf Kruse, Planer und Bauleiter vom Ingenieurbüro Kovacic aus Sigmaringen, informierte über das Bauwerk. | Bild: Kirsten Johanson

Das Bauwerk entsteht an einem Hang auf der Gemarkung zwischen Illmensee und Birkhof. Die Humusfläche wurde mit dem Bagger bereits vergangene Woche abgeschoben und aktuell stehen Aushubarbeiten sowie das Verlegen von Versorgungs- und Entwässerungsleitungen auf dem Programm, erklärte Timo Müller von Tiefbau Hugo Müller. Um die Standfestigkeit der zwei Edelstahlbehälter zu gewährleisten, muss der Boden laut Planer und Bauleiter Ralf Kruse vom Sigmaringer Ingenieurbüro Kovacic außerdem noch mit einer Kiesschicht versehen werden, da der lehmige Untergrund ansonsten zu nachgiebig ist.