Martina Feldt, Leiterin der Stadtbücherei in der Steinscheuer, hat am vergangenen Donnerstag dem Finanz- und Verwaltungsausschuss die wichtigsten Zahlen der analogen und digitalen Ausleihen vorgestellt. Eine Beschluss wurde außerdem getroffen. Die Jahresgebühr für die Nutzer ab 18 Jahren wird verdoppelt – von zehn auf 20 Euro. Michael Zoller und Martin Koblitz von der Unabhängigen Liste stimmten gegen die Erhöhung.

Fast 200 Öffnungstage

Der Bericht der Bibliothekarin bezog sich auf das abgelaufene Jahr 2024. Feldt ist zufrieden mit der Frequenz in der Bücherei, die von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen an fast 200 Öffnungstagen besucht wurde. Der Medienbestand zum Jahresende betrug 21.500 Medien. Es gab etwa 82.000 Entleihungen. „20 Prozent davon waren digitale Ausleihen“, sagte Feldt. Insgesamt waren es etwa 1800 aktive Nutzer, 401 Nutzer meldeten sich neu für die Bücherei an, die ein Ort des Wissens, der Begegnung und der Inspiration ist.

„Uns ist die Leseförderung nach wie vor ein großes Anliegen.“
Martina Feldt, Leiterin Stadtbibliothek

Daher fanden 2024 auch zahlreiche Veranstaltungen, deren Zielgruppe überwiegend Kinder waren. „Uns ist die Leseförderung nach wie vor ein großes Anliegen“, so Feldt. 30 Vorleseangebote gab es, dazu regelmäßige Autorenlesungen, plus Ausstellungen und dem Ferienleseclub. „Die Kinder sind bei uns gut aufgehoben“, ergänzte Feldt und rührte die Werbetrommel für Freitag, 4. April, an dem anlässlich des 25. Geburtstags der Bücherei die Nacht der Bibliotheken stattfindet.

Neuheit wird vorgestellt

Bei dieser Veranstaltung wird eine Neuheit offiziell eröffnet: die Leihbar. Bei diesem innovativen Angebot handelt es sich um eine „Bibliothek der Dinge“. Es können allerlei nützliche Gegenstände wie Outdoor-Spiele für den Alltag und die Freizeit ausgeliehen werden, zum Beispiel für Geburtstagsfeiern.

Feldt hätte es gerne bei ihrem Bericht belassen, aber die Beschlussvorlage sah eine Gebührenerhöhung vor. 2001 wurden überhaupt zum ersten Mal Gebühren von den Nutzern ab 18 Jahren verlangt – zehn Euro pro Jahr. „Da hatte ich mich schon dagegen gewehrt“, sagte Feldt.

Vergleich mit anderen Kommunen

Seither blieb der Gebührensatz auf diesem Niveau. Ihr war es geradezu unangenehm, dass die Gebührenerhöhung auf 20 Euro zur Diskussion stand. Hauptamtsleiter Simon Klaiber verglich die Jahresgebühr mit anderen Büchereien in der Region. In Stockach beträgt sie zwölf Euro, in Konstanz und in Bad Saulgau jeweils 20 Euro, in Biberach 28 Euro.

Unabhängige Liste stimmt dagegen

Für die Gebührenerhöhung stimmten die Fraktionen der CDU und der Freien Wähler. „Die Erhöhung hört sich prozentual dramatisch an. Aber ich vollends der Überzeugung, dass 20 Euro im Jahr vertretbar sind“, sagt Philipp Dürr (CDU). Gegen die Erhöhung stimmten von der Unabhängigen Liste Martin Koblitz und Michael Zoller. „Ich sehe es als schlechtes Zeichen, wenn wir die Gebühren verdoppeln“, sagte Zoller, der daher die Jahresgebühr von 15 Euro vorschlug. Bürgermeister Ralph Gerster argumentierte für die Erhöhung, „weil es mit der Leibhbar auch ein neues Produktangebot in der Bücherei gibt“.