Werner Groß, der Vorstandschef der Volksbank Pfullendorf eG, zeigte sich mit den Ergebnissen seines Unternehmens durchaus zufrieden. Und dies insbesondere in einem Umfeld, das vielseitige Herausforderungen stellt. Wie im vergangenen Geschäftsjahr bezog er sich auf die anhaltende Niedrigzinsphase und die zunehmende Regulatorik. Im Ergebnis erzielte das Unternehmen einen Jahresüberschuss in Höhe von 307 000 Euro, der damit geringfügig niedriger ausfiel wie im Vorjahr.
Dividende sinkt um zwei Prozent
So konnte Markus Dold, der neben Werner Groß den Vorstand bildet, eine Dividendenausschüttung von 1,5 Prozent vorschlagen. Dies geschah mit dem Einvernehmen des Aufsichtsrates. Neben der Zuweisung von 50 000 Euro als gesetzliche Rücklage wurden zusätzlich 116 000 Euro als weitere Rücklagen eingestellt. Die Ausschüttung lag mit 1,5 Prozent deutlich unter der des Vorjahres mit 3,5 Prozent.
Bilanzsumme steigt weiter
Im Geschäftsbericht zeigte sich die anhaltend gute Weiterentwicklung des Unternehmens. Zum Jahresende 2021 betrug die Bilanzsumme 237,2 Millionen Euro. Das ist ein Zuwachs von 5,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. „Die Gründe für dieses bilanzielle Wachstum liegen im Wesentlichen an der Steigerung der Kundenkredite auf 144,1 Millionen und einem überplanmäßigen Zuwachs der Kundeneinlagen von 11,3 Millionen Euro“, erklärte Werner Groß. „Sie sehen, das Wachstum ist stetig und solide“, resümierte er. Die Vermögenslage sieht der Vorstand als geordnet an.
Bank erzielt leichten Jahresüberschuss
Das ausgewiesene Eigenkapital beträgt mittlerweile 23,7 Millionen Euro. Damit kann die Volksbank die vorgegebenen aufsichtsrechtlichen Anforderungen mit einer Kernkapitalquote von 18,1 Prozent und einer Gesamtkapitalquote von 19,8 Prozent gut einhalten. „Die Ertragslage unseres Unternehmens hat sich für das Jahr 2021 leicht besser entwickelt, als es geplant war“, resümierte Werner Groß. Damit konnte ein Jahresüberschuss von 307 000 Euro erzielt werden. „Die Zahlungsfähigkeit war im abgelaufenen Jahr stets gegeben“, führte er weiter aus.
Preissteigerungen belasten Kunden
Für das Geschäftsjahr 2022 erwartet die Bank ein niedrigeres, aber doch zufriedenstellendes Ergebnis. Als Gründe schilderte der Vorstand die weltwirtschaftliche Lage auch aufgrund von Lieferengpässen einiger Produkte und dem Russland-Ukraine-Konflikt. Er verwies auf enorme Preissteigerungen im Lebensmittelbereich sowie bei Energie- und Kraftstoffen. Diese wirken sich im täglichen Leben belastend aus.
Volksbank wird keine Negativzinsen mehr berechnen
Der Zinsschritt der EZB (Europäische Zentralbank) habe zur Folge, dass die Bank ihren Kunden keine Negativzinsen mehr berechnen wird. Bislang verlangte die Volksbank Pfullendorf sogenannte Negativzinsen (auch Strafzinsen) in Höhe von 0,5 Prozent ab einem Guthaben von 100 000 Euro verlangt. „Sowohl im Einlagen- als auch im Kreditgeschäft gehen wir in den nächsten Jahren von Zuwächsen aus.“ Das höhere Zinsniveau wird den Zinsüberschuss in Zukunft verbessern. Emil Gabele trug den Prüfungsbericht des baden-württembergischen Genossenschaftsverbandes vor, der keine relevanten Beanstandungen enthielt.
Martin Hangarter folgt im Aufsichtsrat auf Werner Groß
Nach der Entlastung der Vorstandschaft und des Aufsichtsrates, sowie der Beschlussfassung über die Ergebnisverwendung wurden dann Mitglieder für den Aufsichtsrat gewählt. Karl Abt wurde wiedergewählt. Werner Gebert war 15 Jahre Mitglied im Aufsichtsrat. Nun konnte er mit Erreichen der Altersgrenze nicht wiedergewählt werden. Um seine Position bewarb sich Martin Hangarter, der ohne Gegenstimmen von den anwesenden Mitgliedern gewählt wurde.
Im letzten Jahr musste die Generalversammlung der Volksbank pandemiebedingt noch im eingeschränkten Rahmen durchgeführt werden. Dieses Mal konnte die Bank ihre Mitglieder im gewohnten Rahmen bei einem gemütlichen Essen begrüßen. Für die Bewirtung sorgten Mitglieder vom Turnverein Pfullendorf und die musikalische Untermalung übernahm der Musikverein Aach-Linz mit ihrem neuen Dirigenten Manuel Muffler. Auch Kabarettist Johannes Warth war zu Gast.