Seit Monaten täglich neue Corona-Zahlen, ein Füllhorn von Kennzahlen, ermittelt streng nach mathematischen Formeln; Zahlen, die nicht lügen. Das beherrschende Thema Corona hat uns alle fest im Griff. Hierdurch wächst die Gefahr, dass unser Blick immer mehr eingeengt wird, dass wir in diesem Tunnel, wenn überhaupt, dann vielleicht nur noch das eine Licht am Ende sehen, dass wir Gefahr laufen, andere wichtige Themen völlig aus den Augen zu verlieren.
Schon Platon hat gesagt: „Die ständige Sorge um die Gesundheit ist auch eine Krankheit.“ Es ist eine schwere Zeit, die wir gerade gemeinsam durchmachen müssen und sie dauert auch schon ganz schön lange an. Sie bietet aber auch die Gelegenheit, uns auf uns selbst zu besinnen. Wollen wir so leben? Was ist mir wichtig, worauf kommt es an, was ist der Sinn? Was wirklich wichtig ist, ist keine berechenbare Größe, es hat zu tun mit Hoffnung und Verzweiflung, Vertrauen und Enttäuschung, Freude und Trauer, Glaube und Liebe und schließlich und endlich mit dem Sinn des Lebens, wie es Manfred Lütz in seinem Buch „Lebenslust“ beschreibt.
Der Glaube gibt Halt in einer schweren Zeit
Mir fällt dabei der Satz aus dem Korintherbrief ein: „Für jetzt bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; doch am größten unter ihnen ist die Liebe.“ Als Christ gibt mir der Glaube Halt, Glaube an einen Gott, der das Leiden aus dem Leben nicht ausspart, der mich aber durch das Leiden und alle Not begleitet, der immer an meiner Seite ist. Glaube ist das Fundament, meine Basis für mein Leben hier und heute. Und in diesem Glauben begründet liegt meine Hoffnung, die mich durch diese Zeiten trägt.
Hoffnung gibt Kraft
Die Hoffnung ist ein Blick in die Zukunft; woran wir glauben, darauf hoffen wir. Hoffnung, die mir die Kraft gibt, aktiv zu werden, nicht im Sinne eines nur passiven Optimismus („wird alles gut“), sondern anzupacken und zu handeln, auch wenn mein Anteil scheinbar noch so klein ist. Mit diesem Vertrauen kann ich offen auf meine Mitmenschen zugehen, kann in und mit dieser Gemeinschaft leben, kann Kraft schöpfen und Kraft geben, kann Halt sein und Halt geben. Auch wenn mir das nicht immer gelingt, so will ich es zumindest versuchen. Die Bibel nennt das Liebe, und sie ist das Wichtigste von allem.