Dieses Wochenende wird in die Analen der Gemeinde Sauldorf und der Freiwilligen Feuerwehr des Ortes eingehen. Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung wurde das 2,5 Millionen Euro teure kombinierte Feuerwehr- und Bauhof-Zentrum seiner Bestimmung übergeben. Höhepunkte waren am Sonntagvormittag die interkonfessionelle Weihe des Gebäudes und der anschließende Festakt. Bürgermeister Wolfgang Sigrist, Repräsentanten der Politik und die Vertreter der Feuerwehr äußerten sich übereinstimmend zufrieden und anerkennend über den Neubau. Sowohl der Kostenrahmen als auch die geplante Bauzeit von rund zwei Jahren konnten problemlos eingehalten werden. Der Samstag stand ganz im Zeichen der Wettkämpfe um die Feuerwehr-Leistungsabzeichen in Bronze, Silber und Gold. Am heutigen Montag endet das dreitägige Fest ab 17 Uhr mit einem Feierabendhock im neuen Depot. Es musiziert die Jugendkapelle. Ab 19 Uhr ist der Musikverein Wasser zu hören.
Die Zahlen, die Architekt Wolfgang Schweikart in seinem Grußwort vor den rund 120 Besuchern des Festbanketts nannte, gaben einen Eindruck von der Größe des Neubaus. Er berichtete von 6500 Kubikmeter umbautem Raum und einer Nutzfläche für die beiden Einrichtungen von 1200 Quadratmetern. Der Planer betonte: „Bauhof und Feuerwehr waren während der Planungsphase und während der zweijährigen Bauzeit voll an dem Projekt beteiligt.“ Überhaupt sei die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten gut gewesen. Schweikart sprach von einem „Gebäude vollgestopft mit Technik“ und führte als Beispiel Türen an, die sich im Alarmfall automatisch öffneten. Besonders zufrieden zeigte sich der Baufachmann mit der Arbeit der insgesamt 29 Handwerksbetriebe aus der Region, die an dem Bau beteiligt waren.
Auch Wolfgang Sigrist ging auf die Handwerksbetriebe ein. Der Bürgermeister stellte fest: „Die Handwerker haben das Gebäude als ihr Aushängeschild gesehen.“ Der Rathauschef würdigte vor allem die 780 freiwilligen Arbeitsstunden der Feuerwehrmitglieder. Besonders nannte er den Beitrag von Kommandant Berthold Reichle. Reichle habe sehr viel Zeit zur Mithilfe an der Entwicklung und Verwirklichung des Projekts investiert. Scherzhaft sagte Sigrist: „Fast wären wir versucht gewesen, für den Kommandanten eine Schlafgelegenheit zu schaffen.“ Unter dem Beifall der Gäste überreichte der Kommunalpolitiker ein Bettgestell im Miniformat an den Feuerwehrchef. In dieses Lob für das zusätzliche ehrenamtliche Engagement stimmte auch Stefanie Bürkle ein.
Die Landrätin bezeichnete den ehrenamtlichen Beitrag der Feuerwehrleute als „besonders bemerkenswert“. Sie erinnerte daran, dass das Sauldorfer Projekt von der öffentlichen Hand mit 630 000 Euro bezuschusst worden sei. Die bündnisgrüne Wahlkreisabgeordnete Andrea Bogner-Unden lobte das neue Feuerwehr- und Bauhofhaus als „funktional“. Die Politikerin sprach sich dafür aus, dass in der Öffentlichkeit gegenüber den Einsatzkräften wieder für Respekt und Anerkennung gesorgt werden müsse. Übergriffe seien nicht tolerierbar. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Thomas Bareiß erklärte: „Der Neubau ist zu einem Schmuckstück geworden.“
Elf Wehren zeigen ihr Können

Bereits am Samstag hatte der stellvertretende Kreisbrandmeister Franz Seeger ein positives Zwischenfazit des Prüfungs- und Wettkampftages für die Feuerwehrleistungsabzeichen in Bronze, Silber und Gold gezogen. Angehörige aus insgesamt elf Wehren aus den Landkreisen Sigmaringen, Tuttlingen und Reutlingen gingen an den Start. Für alle Stufen des Leistungsabzeichens musste zunächst ein Löschangriff aufgebaut werden. Seeger: „Bei allen Aufgaben kommt es darauf an, die Abläufe korrekt einzuhalten und auf keinen Fall die vorgegebene Zeit zu überschreiten.“ Die Bewerber für Silber und Gold hatten als zusätzliche Aufgabe eine „technische Hilfeleistung“ nach einem Verkehrsunfall zu beherrschen. Für Gold kam noch eine theoretische Prüfung dazu. Franz Seeger betonte am Rande der Wettbewerbe: „Hinter der Teilnahme steht eine sechsmonatige Vorbereitungszeit“.