„Mein Herz ist in Sauldorf“, sagt Christian Walter im Gespräch mit dem SÜDKURIER. Seine tiefe Verbundenheit zu dieser Gemeinde, seiner Heimat seit Kindheitstagen, bildet sich bei dem 43-Jährigen in beinahe allen Lebensbereichen ab: in seinem Beruf als Leiter der Liegenschaftsverwaltung im Sauldorfer Rathaus, in seinem Familienleben in Wackershofen, wo er sich als Vater dreier Kinder für Kindergarten und Schule stark macht, und auch im Freizeitbereich, in dem Walter sich in Vereinen sowie als Mesner und Pfarrgemeinderat kirchlich engagiert.

Seine Wurzeln liegen in Wackershofen

Christian Walter ist ein waschechtes Sauldorfer Gewächs. In Wackershofen sind seine Wurzeln, dort ist er aufgewachsen. Die Schulbank hat er in der Sauldorfer Grundschule gedrückt, bevor er an die Realschule Meßkirch und später an das Technische Gymnasium in Sigmaringen wechselte. Dort legte er sein Abitur ab. Auch den Zivildienst hat er in Sauldorf geleistet; im dortigen Pfarrhaus. Für seine berufliche Ausbildung zog es ihn nach Stockach, wo er im Ingenieurbüro Strehl zum Bauzeichner ausgebildet wurde. „Ich bin ein Schaffer; am liebsten gar rund um die Uhr“, sagt der 43-Jährige.

Aus- und Weiterbildung sind ihm wichtig

So verwundert es nicht, dass sich Aus- und Weiterbildung wie ein roter Faden durch seinen Lebenslauf ziehen. Im Fernstudium bildete er sich drei Jahre lang zum staatlich geprüften Hoch- und Tiefbautechniker weiter. Während er in diesem Beruf arbeitete, absolvierte er im Jahr 2007 eine Weiterbildung zum Energieberater für Wohngebäude; die er im Jahr 2020 um eine Weiterbildung zum Energieberater für Nicht-Wohngebäude ergänzte.

Seit 2018 arbeitet er im Rathaus

Das Sauldorfer Rathaus ist seit dem Jahr 2018 der Arbeitsplatz von Christian Walter. Er leitet die Liegenschaftsverwaltung. „Ich bin für alles zuständig, was mit dem Bauen in der Gemeinde zu tun hat, sowie für Gebäudeunterhaltung und Grundstücksangelegenheiten“, berichtet er. Weitere Mitarbeiter im Bauamt gibt es nicht, sodass der 43-Jährige alle Hände voll zu tun hat. Bei den Sitzungen des Gemeinderats ist er meistens anwesend – als beratendes Mitglied. Das war vor seiner Zeit im Rathaus schon einmal anders: Von 2009 bis 2014 war Christian Walter aktives Mitglied des Gremiums in der Fraktion der Freien Wähler. Als Bürgermeisterkandidat tritt er jetzt parteilos an.

Christian Walter tritt parteilos an

„Ich stehe keiner Partei besonders nahe. Ich stehe für Sauldorf und nicht für schwarze, grüne oder rote Themen“, betont Walter. Wichtig sei es ihm, die Gemeinde für die Zukunft noch attraktiver zu machen. Er möchte das umsetzen, „was den Bürgern guttut“ und dabei sein Fachwissen einbringen, so sein Ziel.

Christian Walter vor dem Sauldorfer Rathaus.
Christian Walter vor dem Sauldorfer Rathaus. | Bild: Christian Walter

Als Spezialist für Bauangelegenheiten wollte Christian Walter auch selbst ein Haus besitzen. „Wir haben einen alten Bauernhof gekauft und ihn umgebaut. Dabei haben wir fast alles selbst gemacht“, erzählt der 43-Jährige über sein Domizil in Wackershofen. Dort wohnt er mit Ehefrau Jennifer, mit der er seit 2003 verheiratet ist. Nachwuchs hat das Paar auch: Sohn Manuel ist 16 Jahre alt, Tochter Lea ist 14 und Nesthäkchen Sonja wird im Januar zwölf Jahre alt.

Seine Familie unterstützt die Kandidatur

„Dass ich bei der Bürgermeisterwahl antrete, war eine gemeinsame Entscheidung der Familie“, schildert Walter. Die Kinder finden die Bewerbung spannend, wie Walter verrät. Die drei und Mama Jennifer gehören jetzt zum Familienwahlkampfteam, haben seine Flyer gemeinsam mit dem Vater verteilt und im Vorfeld auch bei der Gestaltung des Heftchens mitgewirkt, zum Beispiel bei der Farbauswahl.

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Die Verantwortung, die das Bürgermeisteramt mit sich bringt, gehört zu den Dingen, die Walter reizen. Hat er doch von frühester Jugend an genau das getan: Verantwortung übernommen. Zum Beispiel in der Katholischen Landjugend-Bewegung, in die er mit 14 Jahren eingetreten ist. Dort engagierte er sich nicht nur im Vorstand in Bichtlingen, sondern auch im Führungsteam der Bezirksleitung. Bis in den Diözesanverband reichte sein Wirken, wo er Mitglied des Wahlausschusses war. „Ich war immer ein Vereinsmensch“, sagt Walter, der auch im Chor „Sing out“ aktiv war. Als Bürgermeister würde er sich für alle Vereine einsetzen, so Walter.

Als Mesner in der Kapelle St. Georg aktiv

Der christliche Glaube spielt für ihn eine wichtige Rolle: Walter engagiert sich als Mesner in der Kapelle St. Georg in Wackershofen sowie im Pfarrgemeinderat und im Stiftungsrat der Seelsorgeeinheit Meßkirch-Sauldorf. Für den Kindergarten St. Sebastian ist er Kindergartenbeauftragter – eine verantwortungsvolle Tätigkeit, bei der es in Corona-Zeiten auch unangenehme Entscheidungen zu treffen galt. Konflikte anzugehen und zu versuchen, sie in Gesprächen zu lösen, das ist seine Strategie.

Er will andere mit einbeziehen

„Als Bürgermeister sitzt du mitten im Dorf. Da kommen die Leute, wenn ihnen etwas nicht passt. Aber genau das sehe ich als positive Herausforderung, so etwas mache ich gerne“, betont Walter. Ob im Rathaus, mit dem Gemeinderat oder mit den Bürgern – Christian Walter will ein Bürgermeister sein, der andere einbezieht: „Es geht nur gemeinsam und miteinander“, meint er.

Gesamtkonzept für Gemeinde aufstellen

Die Breitbandversorgung und die Digitalisierung nennt er als Herausforderungen, denen er sich Sauldorf stellen müsse. Gute Grundlagen besäße man in Sachen Schule und Kindergärten. „Mir geht es hauptsächlich darum, ein Gesamtkonzept aufzustellen, bei dem analysiert wird, wie wir in einzelnen Bereichen dastehen“, schildert er. Dabei gehe es auch um Krisensicherheit und ob man für alle Eventualitäten gerüstet sei. Beim Ausweisen von Baugebieten will er weiter auf die Innenentwicklung setzen, also auf Bauplätze direkt im Ort und in den Ortschaften. „Ich höre auf meinen Kopf und auf meinen Bauch“, sagt er auf die Frage, wie er seine Entscheidungen trifft. Das werde auch so bleiben, falls er am 4. Dezember die Mehrheit der Stimmen erringt.