Sauldorf – Bei einer gut besuchten Sitzung des Gemeinderats im Bürgerhaus hat der stellvertretende Bürgermeister Ottmar Schober im Beisein zahlreicher Rathauschefs der Region sowie von Landrätin Stefanie Bürkle den neuen Sauldorfer Bürgermeister Severin Rommeler ins Amt eingesetzt. Mit dabei waren auch die Landtagsabgeordneten Andrea Bogner-Unden (Grüne) und Klaus Burger (CDU).
Pflanze als nachhaltiges Geschenk
Nach der Unterzeichnung der Urkunde überreichte Schober dem jungen Bürgermeister einen Anstecker der Gemeinde Sauldorf und einen Blumentopf. Dabei meinte Schober verschmitzt, dass es den Sauldorfern noch nicht für eine Amtskette oder einen goldenen Schlüssel gereicht habe, aber ein Anstecker täte es auch. Auch die Grünpflanze im Topf ist auf dem Boden des schwäbischen Pragmatismus gewachsen: Sie sei nachhaltig, denn ein Blumenstrauß lande früher oder später in der Biotonne – „wobei wir die auch noch nicht haben“, so Schober.
Dass die schwäbischen Tugenden auch im Badischen gelten, hob ebenfalls Meßkirchs Bürgermeister Arne Zwick hervor, der kein Geschenk dabei hatte. Zur Erheiterung der Anwesenden sagte er: „Da bin ich ganz Schwabe – erst einmal etwas leisten, dann gibt‘s was!“ Um den jungen Schultes durch so viel burschikose Bodenständigkeit nicht ganz zu verschrecken, sagten ihm sowohl Schober, der für seine Ratskollegen sprach, als auch Arne Zwick als Vorsitzender der Verwaltungsgemeinschaft Meßkirch-Leibertingen-Sauldorf Unterstützung und partnerschaftliches Miteinander zu.
Schober wünscht eine ruhige Hand
Ottmar Schober, ein erfahrener Gemeinderat und Bürgermeisterstellvertreter, der im Laufe seiner Amtszeiten nach eigener Aussage die Bürgermeister Wolfgang Sigrist und Thomas Kugler begleitet hat, aber auch zuvor den Amtsverweser Brugger und dessen Bürgermeistervorgänger Bannert, konnte nun mit Severin Rommeler den fünften Verwaltungschef des Sauldorfer Rathauses einsetzen. Er wünschte dem jungen Mann, der am 3. März 27 Jahre alt geworden ist, für seine erste Amtszeit „viel Erfolg, eine ruhige und sichere Hand, um den immer wieder notwendigen Ausgleich der Interessen vermitteln zu können, und Begeisterung für das Amt“.

Landrätin Stefanie Bürkle gratulierte Rommeler noch einmal zu dem nicht einfachen Wahlkampf, der erst im zweiten Wahlgang zur Entscheidung geführt habe – da allerdings mit der hohen Wahlbeteiligung von 63 Prozent und einem Stimmenanteil von 53,9 Prozent. Sie bezeichnete Rommelers Startvoraussetzungen in Sauldorf als „hervorragend“ und benannte bemerkenswerte Projekte, die unter Wolfgang Sigrist auf den Weg gebracht worden sind, wie beispielsweise der inklusive Kindergarten „Sonnenwirbel“ im Ortsteil Krumbach.
Auch die geplanten Dorfgemeinschaftshäuser in Boll, Rast und Wasser seien ambitionierte Vorhaben, die nur mit engagierten Personen in Verwaltung, örtlichen Betrieben, Einwohnern und Ratsmitgliedern zu stemmen seien.
Weltpolitische Lage macht das Amt nicht einfacher
Neben viel Kleinkram, der auch zum Alltagsgeschäft eines Bürgermeisters gehöre, komme die weltpolitische Lage, die es zur Zeit nicht einfacher mache. Zukunftsangst, wirtschaftliche Folgen wie verteuerte Lebensmittel und steigende Energiekosten verunsicherten die Menschen. „Vor diesem Hintergrund als Bürgermeister zu kandidieren, war eine mutige Entscheidung“, unterstrich die Landrätin. „Ich wünsche Ihnen, dass Sie für ihren Mut belohnt werden!“, sagte sie.
Bürgermeister soll Wege zur Umsetzung aufzeigen
Denn von ihm erwarteten die Leute, dass er zuhören kann, Gehörtes hinterfragt, Wege zur Umsetzung, aber auch zu Alternativen aufzeigt und im Interesse der Gemeinde entscheidet, auch wenn dies vielleicht nicht überall Zustimmung findet.

Bürkle unterstrich: „Als gelernter Zimmermann, als leidenschaftlicher Kletterer und Hobbygärtner wissen Sie: Selbst mit anpacken zahlt sich aus!“ Außerdem habe Severin Rommeler bereits von der ortseigenen Narrenzunft, den Durbestechern, bescheinigt bekommen, dass er sich zum Bürgermeister eigne. „Was soll da noch schiefgehen?“, meinte die Landrätin mit einem Lächeln.

Sie rief die Sauldorfer dazu auf, dem neuen Bürgermeister die nötige Zeit zur Einarbeitung zu geben. Auch wenn die Erwartungen an einen Bürgermeister zu Recht hoch seien, „möchte ich Sie zu ein wenig Geduld aufrufen. Nehmen Sie sich gemeinsam Zeit für einen Neuanfang“, betonte Stefanie Bürkle. Abschließend überreichte die Landrätin der Lebensgefährtin Rommelers, Franziska Schmitz, einen prächtigen Blumenstrauß und ein Gourmetpaket „So schmeckt Sigmaringen“.