Gerd Feuerstein

Hohe Investitionen ins Schulzentrum, in die Ausstattung der Feuerwehr sowie in den Ausbau von Breitbandanschlüssen kennzeichnen den Haushalt der Gemeinde Stetten a.k.M. im kommenden Jahr. Trotz weiter sprudelnder Steuereinnahmen und hoher Finanzzuweisungen wird die Gemeinde indessen nicht um die Aufnahme eines Darlehens in Höhe von einer Million Euro herumkommen, hieß es in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats.

Beschlüsse sind schon gefasst

Wie Stettens Gemeindekämmerer Ermilio Verrengia bei der Einbringung seines Zahlenwerks die Anwesenden wissen ließ, könne im Finanzhaushalt der Gemeinde mit einem Überschuss aus laufender Verwaltungstätigkeit von knapp 680 000 Euro gerechnet werden. Dabei stünden den Einzahlungen in Höhe von 11,2 Millionen Euro kalkulierte Ausgaben von rund 10,5 Millionen gegenüber. Ganz anders sehe es allerdings bei den Investitionen aus, setzte der Kämmerer hinzu. Bei vorgesehenen Ausgaben von rund 3,7 Millionen Euro und Einnahmen von knapp 1,3 Millionen verbleibe "ein negativer Saldo aus Investitionstätigkeit von rund 2,4 Millionen Euro", wie Verrengia festhielt. Anschließend führten Bürgermeister Maik Lehn und der Kämmerer die wichtigsten Maßnahmen des Investitionsplanes vor Augen, die für das kommende Jahr 2019 geplant sind und über die das Gremium im Verlauf des Jahres in den meisten Fällen bereits Beschluss gefasst hatte.

Maßnahmen im Schulzentrum

So fallen alleine für Maßnahmen im Schulzentrum Ausgaben von rund 700 000 Euro an, wozu ein erster Teil für die Ertüchtigung des Brand- und Elektroschutzes, die weitere Sanierung der Innenbeleuchtung sowie die Erstellung eines neuen Raumkonzeptes gehören. Im Bereich des Brandschutzes schlägt die Anschaffung einer neuen Drehleiter mit 680 000 Euro in der Gemeindekasse zu Buche. Für den Aufbau eines Hochgeschwindigkeitsnetzes sind 555 000 Euro eingeplant, wurden die Gemeinderäte informiert. Weitere 220 000 Euro werden für die Abrechnung der Mitverlegung von Leer- und Kabelschutzrohren in Stetten, Storzingen und Frohnstetten fällig. Nicht zuletzt fallen für die Sanierung des zweiten Bauabschnitts im Unteren Guldenberg 300 000 Euro an, diverse Straßenerneuerungen schlagen mit 360 000 Euro zu Buche und für die Brückensanierung werden 115 000 Euro in Storzingen veranschlagt. Hinzukommen die Ausgaben für die Fertigstellung des Willy-Brandt-Weges in der Europastraße in Höhe von 85 000 Euro und die weitere Teilerschließung des Baugebietes Birkäcker in Nusplingen (150 000 Euro). Die geschätzten Kosten belaufen sich damit auf über einer Million Euro. "Alles in allem führt das dazu, dass wir einen Kredit in Höhe von einer Million einplanen müssen", sagte der Kämmerer. Und er setzte hinzu, er hoffte, dass es "am Ende vielleicht wieder besser läuft als geplant".

Die wichtigsten Positionen

Gut eine Stunde nahm sich Maik Lehn danach Zeit, dem Gremium die wichtigsten Positionen des Ergebnishaushaltes zu erläutern, der mit Erträgen von rund 11,7 Millionen und Aufwendungen von rund 12,05 Millionen Euro einen Verlust in Höhe von rund 350 000 Euro erwarten lässt. Dabei konzentrierte sich Lehn auf die Unterhaltung von Grundstücken und baulichen Anlagen, die Jahr für Jahr große Lücken in der Gemeindekasse hinterließen.

Erneuerung der Umkleidekabinen

So fallen alleine für die Erneuerung der Trinkwasserversorgung und Deckenbeleuchtung im Bereich der Dusch- und Umkleidekabinen in der Alemannenhalle geschätzte Kosten von 277 000 Euro an, hatte Lehn dem Ratsgremium dargelegt. Die Leitungen seien noch aus dem Baujahr und es gäbe "inzwischen Probleme mit Legionellen", erläuterte Lehn und informierte, dass man für die Maßnahme "eventuell einen Zuschuss des Bundes in Höhe von 30 Prozent" bekomme. Punkt für Punkt wurden die einzelnen Vorhaben im Anschluss dann durchgesprochen, die aus Sicht der Verwaltung im kommenden Jahr zwingend notwendig seien, wie Lehn mitteilt. Dabei hielt er indessen auch fest: "Nicht alles, was auf den Wunschzetteln stand, findet sich im vorliegenden Entwurf wieder." In dem Zusammenhang erläuterte er, dass so manches der internen Prüfung der Verwaltung zum Opfer gefallen sei. "Nun ist es an Ihnen, das vorstehende Zahlenwerk zur Kenntnis zu nehmen und uns ihre Wünsche und Anregungen möglichst bald zur Kenntnis zu geben", richtete er sich an die Gemeinderäte.