Gerd Feuerstein

Die Vorbereitungen für das Stettener Sommertheater laufen seit Monaten auf Hochtouren. Nach Fronleichnam wurde die heiße Phase der Proben eingeläutet. Seitdem proben die zahlreichen Laiendarsteller Abend für Abend und Wochenende für Wochenende, mittlerweile im historischen Schlosshof. Auch bei der derzeit herrschenden Hitze wird keine Pause eingelegt. Schließlich steht in knapp drei Wochen die Premiere auf dem Plan. Bis dahin müssen die Texte sitzen, muss alles perfekt auf einander abgestimmt sein und die vielen Massenszenen müssen wie am Schnürchen klappen.

Stück vor 20 Jahren erstmals aufgeführt

Das Theaterfieber grassiert längst wieder in der Gemeinde. Mehr und mehr entstehen im Schlosshof die Kulissen für die Neuauflage des Stücks „Stetten – dem Himmel so nah“, mit dem vor 20 Jahren die Erfolgsgeschichte des Stettener Sommertheaters ihren Anfang nahm. Seit der vergangenen Woche proben die Laiendarsteller teilweise schon in Kostümen und mit Requisiten, was zunehmend das Interesse der Öffentlichkeit weckt und Zuschauer zu den Proben lockt.

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Im Hintergrund viele ehrenamtliche Helfer aktiv

Aber nicht nur auf der großen Bühne sind die Theatermacher am Proben und Werkeln. Auch hinter den Kulissen ist eine große Anzahl ehrenamtlicher Helfer mit den Vorbereitungen beschäftigt. Zwar stehen diese längst nicht so im Rampenlicht wie die Schauspieler, doch wären die großen Inszenierungen des Sommertheaters ohne sie nicht machbar.

Kostümbildnerin vom Theater Lindenhof leitet Team an

Neben einem erprobten Organisationsteam, das Projektleiterin Claudia Mogg wieder um sich scharte, gehören dazu viele fleißigen Frauen, die in der Nähstube am Werkeln sind. Unter der Regie von Diplom-Bühnen- und Kostümbildnerin Claudia Rüll Calame-Rosset vom Theater Lindenhof waren sie in den vergangenen Monaten tatkräftig am Nähen: „Ich bin total begeistert von der unermüdlichen Schaffenskraft der 13 Schneiderinnen und Näherinnen, die das nahezu Unmögliche möglich machen“, lobt sie.

Seit Anfang Juni mehrere Näh-Abende pro Woche

Denn schon seit März lassen die Frauen montags von 18 bis 22 Uhr ihre Nähmaschinen rattern und kommen seit Anfang Juni sogar mehrmals pro Woche in der Schneiderei zusammen: „Sonst ist kein Land in Sicht“, macht Rüll Calame-Rosset deutlich. „Bei rund 120 Laiendarstellern, die teilweise mehrere Rollen spielen, kommen wirklich sehr, sehr viele Kostüme zusammen.“

Claudia Rüll Calame-Rosset (rechts) verpasst Gauklerin Daniela Knobel ein passendes Kostüm.
Claudia Rüll Calame-Rosset (rechts) verpasst Gauklerin Daniela Knobel ein passendes Kostüm. | Bild: Gerd Feuerstein

Bei der Planung der Wiederauflage von „Stetten – dem Himmel so nah“ sei man zwar davon ausgegangen, dass vieles noch da sei. Doch ganz so einfach sei das nach 20 Jahren nicht: „Viele Rollen sind neu besetzt und das Stück wurde aktualisiert und weitergeschrieben“, erklärt sie. Das habe dazu geführt, dass viele Kostüme neu angefertigt werden müssen.

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Auch Gruppen müssen ausgestattet werden

So gelte es auch Gruppen wie die Brettlesmacherinnen, die Turnerinnen, den Männergesangverein, die Feuerwehrkapelle, das Collegium Musicale, eine Band und eine Kindergruppe auszustatten. „Zielorientiert mit Herz und Sinn für das Ganze ziehen hier alle an einem Strang“, deutet sie auf die fleißigen Damen. Egal ob Änderungen, Anproben, Zuschnitte und komplette Neuanfertigungen nötig seien, die Damen der Nähstube seien immer gut gelaunt und erledigten die viele Arbeit stets Hand in Hand: „Und das oft nach einem langen Arbeitstag und viel Arbeit in Haus und Garten“, lobt die Kostüm- und Bühnenbildnerin.

Lob für Zusammenhalt und Zuverlässigkeit

„Mich begeistern der Zusammenhalt und die Zuverlässigkeit.“ Sie ist optimistisch, dass am Ende alles klappt: „Solange uns Zeit und Faden nicht ausgehen, bleiben wir dran und hoffen, dass bis zur Premiere alles passt.“