Überraschung in der Heuberggemeinde Stetten am kalten Markt. Kurz vor der öffentlichen Sitzung des Gemeindewahlausschusses zur Prüfung der Bewerbungen für die bevorstehende Bürgermeisterwahl am 29. Januar hat mit Lukas Graf aus Stetten a.k.M. doch noch ein weiterer Kandidat seinen Hut in den Ring geworfen. Bis zuletzt war man davon ausgegangen, dass Amtsinhaber Maik Lehn der einzige Bewerber bleibe. Doch wenige Minuten vor dem Bewerbungsschluss am vergangenen Dienstag hat der Stettener Lukas Graf offenbar seine Unterlagen bei der Gemeinde abgegeben. Neben Bürgermeister Maik Lehn war Graf dann auch in der Sitzung des Gemeindewahlausschusses zugegen.

Sozusagen „auf den letzten Drücker“ hat der 29-jährige Lukas Graf zur bevorstehenden Bürgermeisterwahl in Stetten a.k.M. ...
Sozusagen „auf den letzten Drücker“ hat der 29-jährige Lukas Graf zur bevorstehenden Bürgermeisterwahl in Stetten a.k.M. seinen Hut in den Ring geworfen. | Bild: Gerd Feuerstein

Auf dem Stimmzettel in der Reihenfolge des Eingangs

Unter dem Vorsitz von Bürgermeisterstellvertreter Klaus-Dieter Halder prüfte der Ausschuss die eingegangenen Bewerbungen und stellte fest, dass es bei beiden Bewerbungen keine Beanstandungen gab: „Die Vorprüfung hat ergeben, dass alle Unterlagen vollständig vorliegen“, hielt Halder fest, dass keine Mängel festgestellt worden seien und die Bewerbungen „frist- und formgerecht“ eingereicht worden seien: „Damit sind beide Bewerber zur Wahl zugelassen“, sagte der Vorsitzende und ergänzte, dass die Bewerber nun öffentlich bekannt gemacht würden und in der Reihenfolge des Eingangs ihrer Bewerbung auf dem Stimmzettel aufgeführt würden. Somit dürfte auch klar sein, dass es am 18. Januar, um 19 Uhr zu einer offiziellen Bewerbervorstellung in der Alemannenhalle kommen wird. Dies allerdings nur, sofern beide Bewerber ihre Teilnahme im Voraus schriftlich bestätigen.

In einem Schreiben, das Lukas Graf nach Ende der Sitzung an die Vertreter der Presse übergab, führt er als wichtigsten Grund für seine Bewerbung an, dass es aus seiner Sicht bei einer so wichtigen Wahl wie der des Bürgermeisters nicht nur einen Bewerber geben dürfe. In der Hoffnung, dass sich weitere Bewerber melden, habe er mit seiner eigenen Bewerbung lange gewartet. Weil sich aber „nichts getan“ habe, habe er sich zur Kandidatur entschlossen, „um den Wählerinnen und Wählern wenigstens ein alternatives Angebot zu machen“.

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Graf tritt unabhängig von seiner Juso-Mitgliedschaft an

Bei keiner anderen Wahl sei die eigene Stimme so viel Wert, wie bei der Wahl eines Bürgermeisters. Weil sich qualifizierte Bewerber aber eher selten auf Stellen bewerben würden, bei denen der Amtsinhaber erneut antrete, sei die Wahlbeteiligung dann meist sehr gering, weil „vielen Bürgerinnen und Bürgern die Auswahl fehlt; auch denen die sich vielleicht Alternativen gewünscht hätten“, so Graf. Er fordere daher alle Wahlberechtigten auf, von ihrem Stimmrecht Gebrauch zu machen. Zwar sei er seit 2019 Kreisvorsitzender der Jusos im Landkreis Sigmaringen, trete aber als Bürgermeisterkandidat „völlig unabhängig davon“ an.