Der in Kooperation mit der Hochschule Albstadt-Sigmaringen und der Gemeinde Stetten veranstaltete „Zukunftstag“ hat viele interessante Ideen gebracht und neue Perspektiven aufgezeigt. Rund 30 Personen, darunter etliche Gemeinde- und Ortschaftsräte sowie Vereinsverantwortliche haben sich an der in der Alemannenhalle am 14. Mai durchgeführten Veranstaltung beteiligt.

Viele Ideen, Anregungen und Impulse

Wie angekündigt, ist sie ohne vorher festgelegte Programmpunkte im Open-Space-Format durchgeführt worden. Dieser „offene Raum“ sollte Ideen, Anregungen und Impulse frei fließen lassen ohne eingrenzende Vorgaben gleich welcher Art – was er auch tat. Zunächst wurden insgesamt 15 Anliegen von sogenannten Themensponsoren formuliert und dann im Format Marktplatz mit allen teilnehmenden Personen besprochen. Im Anschluss ist die Wichtigkeit oder Dringlichkeit herausgearbeitet, in Bereiche eingeteilt und die Arbeiten in fünf selbstmoderierenden Arbeitsgruppen diskutiert worden. Die Studierenden von Professor Uwe Sachse begleitenden die Arbeitsgruppen und wirkten unterstützend bei der Problemlösung. Am Ende sind schließlich die Gestaltungswünsche als besonderes Ritual mit Hilfe von bunten Ballons in den „offenen Raum“ Richtung Himmel entlassen worden, nicht ohne anhängendes Adresskärtchen für den Finder. Sollte eines oder mehrere dieser Wunschkarten zurückkommen, wer weiß, vielleicht wird dieser Wunsch dann doch Wirklichkeit.

Die Wünsche werden mittels Luftballon frei gelassen in der Hoffnung, dass sie sich manifestieren.
Die Wünsche werden mittels Luftballon frei gelassen in der Hoffnung, dass sie sich manifestieren. | Bild: Susanne Grimm

Bürgermeister Maik Lehn begeistert

Jedenfalls zeigte sich Bürgermeister Maik Lehn von der Veranstaltung begeistert: „Der Zukunftstag war eine großartige Gelegenheit für unsere Einwohnerschaft in Stetten und den Ortsteilen, sich mit wichtigen Zukunftsfragen unserer Zeit und den besonderen Anforderungen des ländlichen Raums auseinanderzusetzen“. Dabei sei deutlich geworden, dass attraktives Zusammenleben, Verkehr und Transport, Natur und Umwelt, Tourismus, Gewerbe und Handel sowie die Schaffung von sozialen Begegnungsräumen „die Kernthemen sind, an denen wir arbeiten müssen“.

Karl-Otto Dreher aus Frohnstetten sind Umwelt und Nachhaltigkeit wichtig, Moderator Uwe Sachse hört zu. Rechts hinten Bürgermeister Maik ...
Karl-Otto Dreher aus Frohnstetten sind Umwelt und Nachhaltigkeit wichtig, Moderator Uwe Sachse hört zu. Rechts hinten Bürgermeister Maik Lehn. | Bild: Susanne Grimm

Sachse überrascht von dem kreativen Potential

Professor Sachse von der Hochschule Albstadt-Sigmaringen und Moderator fasste zusammen: „Die vorbereitenden Interviews und die begleitende Befragung führten zu einer intensiven Beteiligung der Bürger und Bürgerinnen. Was mich wirklich überrascht hat, ist das kreative Potential der Teilnehmerinnen im Open-Space-Prozess!“. Tolle Ideen, angefangen von einer Aussichtsplattform über das Donautal, ein Nutzungskonzept des Gorethauses als Treffpunkt in der Ortsmitte, neue Fahrradwege zur Verbindung von Stetten und Storzingen, bis hin zu konkreten Hinweisen über die Gestaltung eines ortsnahen Grillplatzes und der Wunsch nach einer Basketballmannschaft für die Jugend, seine gemeinsam entwickelt worden. Es sei allen klar gewesen, dass etwas getan werden muss. „Auch in Stetten hat die Pandemie Spuren hinterlassen, das soziale Engagement ist geringer geworden und auch das Vereinsleben ist wieder zu revitalisieren“. Solche Probleme ließen sich nicht durch Abwicklungsroutine, sondern nur durch Innovation und andere Ansatzpunkte bewältigen, befand Sachse. „Ich bin sicher, dass wir mit der Konzeption und Durchführung des Zukunftstages dazu einen Beitrag geleistet haben“.

Aus Sicht der Studierenden ein toller Erfolg

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„Für uns Studierende der Hochschule Albstadt Sigmaringen war dies eine tolle Gelegenheit unser Methodenwissen in der Praxis auszuprobieren. Super, wie alle mitgemacht haben“, sagte Simon Tollkien und seine Kommilitonin Ilayda Titrek ergänzte: „Aus meiner Sicht war die Bereitschaft zur Gestaltung der Zukunft außerordentlich hoch und sehr aktiv. Jede Meinung und jedes Anliegen wurde gehört und behandelt. Die Atmosphäre war sehr offen, aufgeschlossen und transparent. Jeder Bürger und jede Bürgerin, egal ob groß oder klein, sind sich auf Augenhöhe begegnet und haben sich Zeit für einen Austausch über eine bessere Zukunft genommen. Das hat mich begeistert“. Auch aus Sicht der beiden Studierenden war der Zukunftstag ein toller Erfolg.