„Alles zurück auf Anfang“, so lässt sich die jüngste Entscheidung des Stettener Gemeinderats zu den im vergangenen Herbst vor dem Hintergrund erwarteter Energieprobleme durch den Krieg in der Ukraine beschlossenen Energieeinsparungen wohl am einfachsten umschreiben. Einstimmig votierte das Gremium in seiner jüngsten öffentlichen Sitzung am Montagabend dafür, die Straßenbeleuchtung wieder nach dem „bisherigen Modell“ zu schalten.

Stetige Kritik führt zum Umdenken

Auch die weiter beschlossenen Maßnahmen, wie beispielsweise das Abschalten von Warmwasser in den Hallen oder das Absenken der Raumtemperatur in öffentlichen Gebäuden, sollen „Stück für Stück wieder zurückgenommen werden“, wie Bürgermeister Maik Lehn seinen Beschlussvorschlag formulierte. Damit geht eine rund halbjährige Zeit zu Ende, in der insbesondere das Thema „Straßenbeleuchtung“ in nahezu jeder Sitzung aufs Tableau kam und in der sich Verwaltung und Gemeinderat erheblicher Kritik aus der Bevölkerung ausgesetzt sahen. Hatte das Gremium in seiner Dezembersitzung die Verwaltung noch mehrheitlich beauftragt, im Juni dieses Jahres eine Übersicht über die Energieeinsparpotentiale vorzulegen, um dann über das weitere Vorgehen zu entscheiden. So haben wohl die nicht enden wollende Kritik sowie „die beginnende fünfte Jahreszeit“ – wie es in der Sitzungsvorlage heißt – zu einem Umdenken geführt.

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Änderung der Schaltzeiten schon in der Fasnet

„Damit einige Nachtschwärmer sicher nach Hause finden, wurde die Straßenbeleuchtung zur Fasnets-Saison in Absprache mit dem Gemeinderat wieder nach dem bisherigen Modell geschaltet“, so die schriftliche Begründung, wonach seitdem ungefähr jede zweite Leuchte gegen 22 Uhr ausgeht und die restlichen Lampen wieder die ganze Nacht durchbrennen. In diesem Zusammenhang hatte das Gremium ferner darauf bestanden, die ursprünglich für Mai/Juni vorgesehene Entscheidung, wie es mit der nächtlichen Abschaltung generell weitergehen soll, bereits jetzt zur Sprache zu bringen. Vor dem Hintergrund, dass die Straßenbeleuchtung seit einiger Zeit häufiger tagsüber brennt, es nachts hingegen in machen Straßen öfter dunkel bleibt, räumte Maik Lehn unumwunden ein: „Da ist derzeit einfach ein bisschen der Wurm drin“, bat er die Bürgerinnen und Bürger deshalb „um Nachsicht“, weil der Dienstleister mit der gewünschten Umstellung beschäftigt sei.

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Investitionen in Masten- und Schalttechnik nötig

Von Seiten der Bauverwaltung fasste Markus Spende die Erfahrungen der vergangenen Monate folgendermaßen zusammen: „Der größte Vorteil der nächtlichen Abschaltung war, dass wir unsere vorhandene Technik besser kennengelernt haben“. Schon bei der Erstellung des Strukturplanes über die Netze BW sei festgestellt worden, dass die Mastentechnik erneuert werden müsse, weswegen man Gelder in den Haushalt eingeplant habe. Aktuell habe sich herausgestellt, dass die vorhandene Schalttechnik richtig schlecht sei. Seine Erkenntnis: „Das ist ein Thema, das wir die nächsten Jahre abarbeiten müssen“. Dem stimmten in der Aussprache dann auch Daniel Sauter (FW) oder auch Lothar Löffler (ILS) zu.

Konsequente Umstellung auf LED-Technik

Bürgermeister Maik Lehn machte deutlich, dass der bisherige Weg weiter konsequent fortgesetzt werde, wonach sowohl die Straßen- als auch andere Beleuchtungen kontinuierlich auf LED-Technik umgestellt würden. Als Beispiel führt er die Beleuchtungen in der Hohenzollern- und in der Alemannenhalle aus, die noch in diesem Jahr auf LED-Technik umgestellt würden: „Der Fokus der Arbeiten an der Beleuchtung muss zukünftig auf technische Umrüstungen wie beispielsweise in intelligente Steuerungen gelegt werden“, waren sich die Verwaltung und der Gemeinderat einig.