In enger Zusammenarbeit mit der Polizei ist die Kreisverkehrswacht Sigmaringen mit einem neuen Team derzeit bestrebt, die Strukturen der Verkehrserziehung im Landkreis Sigmaringen auf neue Beine zu stellen. Getreu dem Motto „Verkehrssicher in allen Lebenslagen“ wollen die Ehrenamtlichen vom Kindergartenkind bis zu den Senioren künftig wieder alle Altersgruppen in den Fokus nehmen.

Symbolisch und als Auftakt wurden vor wenigen Tagen im Stettener Kindergarten Arche Noah neue Verkehrsmalbücher an die Kinder übergeben, die im kommenden September eingeschult werden.

Freiwilliges Engagement

Dabei nutzen der neue Geschäftsführer Christian Gaa, der stellvertretende Vorsitzende Holger Severit sowie die neue Kassiererin Astrid Fetscher die Gelegenheit, über die umfangreiche Arbeit der Kreisverkehrswacht zu informieren. Vorneweg: Die Deutsche Verkehrswacht ist eine ehrenamtliche Organisation. Alle Gremienmitglieder arbeiten ehrenamtlich: „Ohne freiwillige Mitstreiter können wir die Basisarbeit nicht leisten“, unterstreicht der neue Geschäftsführer.

Angebote vor Ort

Gaa schildert was sich dahinter alles verbirgt: Von der Zielgruppe der Kindergartenkinder, über die radelnden Schulkinder, Moped-, Mofa- und junge Autofahrer bis hin zu den älteren Verkehrsteilnehmern reichen die Programme, die vor Ort organisiert, ausgerichtet und abgewickelt werden sollen. „Dass es zur Durchführung der ganzen Aktionen einer Vielzahl an Mitstreitern braucht, ist unschwer zu erkennen“, erläutert Christian Gaa. Die Ehrenamtlichen müssten „zunächst eine umfangreiche Ausbildung durchlaufen“, die über dies noch viel Geld kostet.

Sicherheitstraining speziell für Senioren

Als Beispiel führen er und seine Vorstandskollegen Fahrsicherheitstrainings vor Augen, die von Seiten der Kreisverkehrswacht in den Sparten Motorrad, Pkw, Lkw und Einsatzfahrzeugen sowie speziell auch für Senioren angeboten werden: „Glücklicherweise haben wir derzeit zwei junge Damen in Ausbildung“, ist der Geschäftsführer froh, dass es gelungen sei, deren Ausbildung über Zuschüsse mitzufinanzieren: „Alle Ehrenamtlichen bringen viel Freizeit ein, deshalb sollte nicht auch noch ein finanzielles Minus auflaufen“, zuckt Holger Severit mit den Schultern.

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Immerhin stehe der Landkreis Sigmaringen noch voll und ganz hinter der Arbeit der Kreisverkehrswacht und unterstütze diese, was in anderen Landkreisen oft schon nicht mehr der Fall sei, weist Finanzchefin Astrid Fetscher auf ein weiteres Problem hin. Ohnehin sei hinsichtlich der Finanzierung der Arbeit vor Ort in den letzten Jahren „nicht alles optimal gelaufen“.

Aktionen wollen finanziert sein

Unter anderem finanziere sich die Deutsche Verkehrswacht auch mit Unterstützung des Bundesverkehrsministeriums. Zwar erhalte man keine institutionelle Förderung, doch könne man auch Bußgelder über die zuständigen Gerichte generieren – wie beispielsweise das Amtsgericht Hechingen: „Dort sind wir als Kreisverkehrswacht Sigmaringen seit der Pandemie etwas in Vergessenheit geraten“, bedauert Kassiererin Astrid Fetscher: „Da müssen wir uns wieder mehr in den Fokus rücken“, unterstreicht Christian Gaa. Schließlich verschlingen die geplanten Aktionen enorme Summen.

Freude über Malbücher

„Daher sind wir auch allen Sponsoren und Unterstützern dankbar“, so der Vorsitzende. Die sind im neuen Verkehrsmalbuch für die Kindergartenkids auch explizit aufgeführt. Das dürfte die Vorschulkinder zwar kaum interessieren. Aber über die tollen Malbücher, die Stifte und den Schlüsselanhänger in Form einer kleinen Polizeikelle haben sie sich mächtig gefreut.