Schon seit dem 12. Jahrhundert wird die Ringelblume vor allem in südlichen Ländern als Heilkraut angebaut. Doch auch in hiesigen Gärten erfreut sich die Ringelblume großer Beliebtheit und ist in ihren Blütenfarben von hellgelb über sonnengelb bis orange ein wahrer Hingucker. In der Sonne verbreiten die Blüten einen herben, einzigartigen Duft. Den Namen hat die Pflanze übrigens aufgrund ihres kreisförmigen Samenrings. Im Volksglauben gilt die Ringelblume als sicheres Wetterbarometer. Öffnen sich morgen die Blütenköpfe nicht, kommt Regen, sind sie vor 7 Uhr morgens geöffnet, steht ein schöner Tag bevor. Aufgrund ihrer klebrigen Blütenblätter zieht die Ringelblume Gartenschädlinge an und eignet sich als Begleitpflanze zum Schutz anderer Kulturen. Ringelblumen bilden bis in den Oktober hinein neue Blüten.
Im eigenen Garten kultiviert
Elke Veeser in Wald kultiviert die Ringelblume in ihrem Kräuter- und Nutzgarten. Sie stellt aus den Ringelblumen alljährlich Ringelblumensalbe her. „Mich hat schon immer alles mit Kräutern und Heilwissen interessiert“, berichtet die naturverbundene 55-jährige Fußpflegerin. Auf die Anwendung der Ringelblumensalbe war sie als junge Mutter durch den Tipp ihrer Schwiegermutter zur Behandlung eines wunden Babypopos gestoßen. Fortan waren sie und ihre Familie von der heilenden Wirkung der Ringelblumensalbe überzeugt. Seitdem bereitet Elke Veeser alljährlich für ihre Familie einen Jahresvorrat an Ringelblumensalbe zu.
Viele Einsatzmöglichkeiten
Die Salbe hat sich über die Jahre hinweg als „Familienallheilmittel“ etabliert. Gab es einen Insektenstich, Schürfwunden oder sonstige Verletzungen bedienten sich die Kinder bald selbstständig an „dem Sälble aus dem Kühlschrank“. Ringelblumensalbe hat viele Einsatzmöglichkeiten, sie ist perfekt zur Narbenpflege, hilft bei Schürfwunden, ist abschwellend, entzündungshemmend und schmerzlindernd. Ringelblumen (botanisch Calendula officinalis) sind stark antioxidativ, hilft bei Brand- und Schnittwunden und schmerzenden Gelenken. Das Buch „Maria Treben Heilkräuter aus der Natur“ liegt bei Elke Veeser stets griffbereit und ist mit vielen Post-it-Markern versehen.
Die Ringelblumenblüten pflückt Elke Veeser um die Mittagszeit, wenn die Blüten vom Tau abgetrocknet sind und Sonne „getankt“ haben. „Denn dann haben die Blüten am meisten Kraft“, erläutert sie. Für die Zubereitung der Ringelblumensalbe benötigt Elke Veeser zwei Handvoll Ringelblumenblüten.

In einem Topf erwärmt sie 200 Milliliter natives Bio-Olivenöl leicht. Die Temperatur darf nicht über 70 Grad steigen. „Du hast die Salbe ja auf der Haut“, begründet sie ihre Wahl für das native Bio-Olivenöl als Salbengrundlage. Früher hätten die Menschen die Ringelblumensalbe mit Schweineschmalz zubereitet. Es kann jedoch auch ein Jojobaöl, Mandelöl oder Kokosfett verwendet werden. Die Blüten teilt sie einmal in der Mitte, um die Wirkstoffe freizusetzen und legt sie in das warme Öl ein. Zugedeckt lässt sie den Ansatz mindestens 48 Stunden ziehen.
Gelierprobe machen

Dann gießt sie den Ansatz durch ein Kunststoffsieb ab und erwärmt das Öl erneut, gerade soweit, dass, je nach gewünschter Konsistenz, die 30 bis 40 Gramm zerbröseltes Bienenwachs aus Blöcken oder Bienenwachsplatten vom Imker, darin schmelzen. Um die Festigkeit der Ringelblumensalbe zu testen, kann, wie beim Kochen von Konfitüre eine Gelierprobe durchgeführt werden. Dann wird die Ringelblumensalbe warm in Gläschen abgefüllt und erhält innerhalb von Minuten ihre geschmeidige Konsistenz.

Elke Veeser bewahrt immer ein Glas Ringelblumensalbe im Kühlschrank auf, den Vorrat lagert sie dunkel und kühl im Keller. Die zubereitete Ringelblumensalbe kann jedoch auch in den Gläsern eingefroren werden, um ein mögliches Ranzig Werden des Öls zu vermeiden. Einen Teil der Ringelblumenblüten trocknet Elke Veeser und mischt sie mit anderen gesammelten Teekräutern ihrem „Haustee“ bei, den sie gerne als kleines „Hausteepäckchen“ an die Familie verschenkt.
Tipps und Tricks für Ringelblumensalbe
- Welche Zutaten brauche ich für eine Ringelblumensalbe? Zwei Handvoll frisch gepfückte Ringelblumenblüten, 200 Milliliter natives Bio-Olivenöl (Jojobaöl, Mandelöl oder Kokosfett), 30 bis 40 Gramm Bienenwachs
- Wiegelingt mir eine Ringelblumensalbe? Das Öl wird leicht erwärmt (jedoch nicht höher als 70 Grad) und die, einmal in der Mitte geteilten Ringelblumenblüten, für 48 Stunden im Öl eingelegt. Nach dem Abseihen des Ansatzes wird das Öl nochmals erwärmt und 30 bis 40 Gramm Bienenwachs darin geschmolzen. Die Ringelblumensalbe sollte kühl und dunkel gelagert oder eingefroren werden.
- Was kostet eine selbst hergestellte Ringelblumensalbe? Die Kosten für Öl und Bienenwachs liegen bei rund drei Euro.
- Welcher Fehler sollte nicht gemacht werden? Ein zu starkes Erhitzen des Öls sollte vermieden werden.
- Wozu wird Ringelblütensalbe eingesetzt? Die Salbe eignet sich zur Behandlung bei Hautirritationen, Brand- und Schnittwunden, Narbenpflege und schmerzenden Gelenken.