Ihr eigenes Kräutersalz aus gesunden, naturbelassenen Kräutern stellten Acht-und Zehntklässler der Freien Waldorfschule Wahlwies unter der Anleitung von Anja Gabele und Gabriele Mors her. Gemeinsam mit den Schülermüttern Natalie Neubauer und Charlie Schleuter waren die Schülerinnen und Schüler klimaneutral mit dem Fahrrad von Wahlwies nach Sauldorf geradelt. Natalie Neubauer und Charlie Schleuter sind Mitglieder im Klimarat, einem Zusammenschluss unterschiedlicher Personen aus der Schul-und Dorfgemeinschaft, die zusammen Ideen für mehr Umweltschutz entwickeln und umsetzen. Im Zuge eines zweitägigen Klimaworkshops des Klimarates besuchten die Schüler in Sauldorf die Solidarische Landwirtschaft auf den Bennehöfen, die Hecklerhöfe und die Kornschnalle. „Die Schule möchte klimaneutral werden. Dafür haben wir einen Klimarat. Damit die Schüler das nicht vergessen machen wir zweimal pro Jahr einen Klimaworkshop“, schildert Natalie Neubauer.
Steinsalz aus dem Ur-Meer

Von den, auf der Kornschnalle nach biologischen Richtlinien angebauten Kräutern verwendeten die Schüler Dill, Schnittlauch, Oregano, ein bisschen Salbei, Kornblumen-und Ringelblumen-und Heckenrosenblätter. Die Kräuter werden zunächst grob kleingeschnitten, dann mit einem Multizerkleinerer von Hand fein geschnitten. 50 Gramm Frischkräutern werden 200 Gramm naturbelassenes unbehandeltes Steinsalz aus der Region beigegeben. Steinsalz stammt aus dem Ur-Meer, das vor 220 Millionen Jahren austrocknete. Durch die Erdverschiebungen gelangte es tief unter die Erdoberfläche und wurde so vor Umweltbelastungen geschützt. Durch das Zerkleinern und Mörsern werden die Inhaltsstoffe der Kräuter freigesetzt und vom Salz direkt aufgenommen, erklärt Gabriele Mors.
Kräuter für den Winter aufbewahren

Sinn und Zweck der Herstellung eines eigenen Kräutersalzes ist, die Kräuter, die im Sommer im heimischen Garten wachsen für den Winter aufzubewahren und dem Salz eine besondere Würze zu verleihen. Beim Mörsern und Zerkleinern sind Handarbeit, Geduld und Muskelkraft gefragt. „Es ist ein gutes Gefühl, nachher beim Kochen etwas zu nutzen, was man selbst hergestellt hat“, findet die Zehntklässlerin Jonna. „Es riecht sehr gut“, stellt Jan fest. Das klimaneutrale Reisen nach Sauldorf hingegen fand Liss anstrengend.
Eine Woche zum Trocknen auslegen
Zum sicheren Transport auf dem Fahrrad nach Hause füllten die Schüler ihr „eigenes“ Kräutersalz in Papiertüten ab. Zuhause muss das Kräutersalz für etwa eine Woche auf einem Backblech zum Trocknen ausgelegt werden und dabei auch täglich gewendet werden. Ist das Kräutersalz vollständig getrocknet, kann es in Gläser abgefüllt werden und nimmt seinen Platz im heimischen Gewürzregal ein.

Kräutersalze sind Mischungen aus Speisesalz und Gewürzen. Wer sein Kräutersalz selbst herstellt, kann nach eigenem Gusto und Vorlieben entscheiden, welche Kräuter in das Kräutersalz hineinkommen sollen. Es können dabei auch getrocknete Kräuter verwendet werden oder getrocknete Kräuter aus dem Sommergarten im Winter zu Kräutersalz verarbeitet werden. So lässt sich beispielsweise auch ein mediterranes Kräutersalz mit Oregano, Rosmarin, Thymian und Salbei herstellen, oder aus „Kräutern der Provence“ mit verschiedenen Küchenkräutern, die in der Provence in Südfrankreich wild gedeihen.
Süße Variante ist auch lecker
Wer es lieber süß mag, kann Lavendelzucker, Melissenzucker, Minzzucker, Salbeizucker, Kräuter- oder Blütenzucker aus Kräutern, Blüten und Zucker herstellen. Diese Zucker kann man zum Backen, für Desserts, für Getränke oder Soßen verwenden. Als Grundregel kommen drei Handvoll Kräuter auf 750 Gramm Vollrohr- oder anderen Zucker. Etliche Varianten von Rezepten für Kräutersalz sind über die Internet-Suche unter den den Stichworten „Kräutersalz selber machen“ oder „Käutersalz selbstgemacht“ beziehungsweise „Kräeuterzucker“ zu finden, sodass jeder oder jede Interessierte etwas für seinen persönlichen Geschmack finden kann.
Ein selbstgemachtes Kräutersalz oder eine Kräuterzucker sind übrigens auch schöne Mitbringsel zu sommerlichen Grill-und Gartenfesten oder als kleine Aufmerksamkeit.
So entsteht das Kräutersalz
- 50 Gramm Frischkräuter und Blütenblätter vorbereiten
- 200 Gramm naturbelassenes, unbehandeltes Steinsalz aus der Region
- Die Kräuter und Blüten werden zerkleinert. Dann wird das Salz zugegeben. Durch das Mörsern werden die Inhaltsstoffe der Kräuter freigesetzt und vom Salz direkt aufgenommen.
- Wichtig: Das frische Kräutersalz enthält noch viel Feuchtigkeit. Es muss daher dünn auf einem Backblech für etwa eine Woche zum Trocknen ausgebreitet und täglich gewendet werden. Dann wird das Kräutersalz in Gläser abgefüllt.
- Die Kosten für 250 Gramm Kräutersalz liegen bei rund 1,50 Euro.