Das Publikum in der Pfarrkirche St. Bernhard in Wald war von dem hochkarätigen Konzert mit abwechslungsreicher Barockmusik für Orgel und Trompete begeistert. Ferenc Palotai (Trompete) leitet in der Region verschiedenen Kapellen und Ensembles. Volker Nagel (Orgel) ist Organist und Chorleiter in der Kirchengemeinde Meßkirch-Sauldorf. Mit Tenor Andreas Pfau boten sie am Samstag ein einstündiges, eindrucksvolles Hörerlebnis. Wald liegt an der Westroute der Oberschwäbischen Barockstraße, die Pfarrkirche St. Bernhard ist in reichhaltigem barocken Stil ausgestaltet. Durch die Oberschwäbische Tourismus GmbH und die Ferienregion Nördlicher Bodensee kam dieses Konzert zustande.
Kraftvolle Musik bis in den letzten Winkel
Klanggewaltig eröffneten Nagel und Palotai mit dem bekannten „Trumpet Voluntary“ von Henry Purcell das Konzert und füllten die Pfarrkirche gefühlt bis in den letzten Winkel mit der kraftvollen Musik. Es folgte das „Concerto in D“ von J.F. Fasch. Beim Allegro tanzten die Finger der Musiker über die Orgelttasten und Trompetenventile, bevor es im Largo in ruhigere Gewässer ging. Bei „Sound the trumpet“ von Henry Purcell stieg Tenor Andreas Pfau mit ein und bewältigte die vielen Tonsprünge mit sängerischer Leichtigkeit. Im „Magnificat sexti toni“ von Johann Speth wechselte Volker Nagel zwischen vollem Orgelklang und lateinischem Gesang. Die verschiedenen Musikstimmungen von langsam, feierlich bis lebhaft kamen in der „Sonata a 5“ von Giuseppe Torelli zum Tragen. Gefühlvoll intonierte Andreas Pfau die „Kavatine“ von Louis Roessel, ein Traugesang mit Orgelbegleitung das vom Hohelied der Liebe aus dem 1. Korintherbrief von Paulus erzählt. Volker Nagel schickte das „Praeludium und Fuge in d“ von Johann Sebastian Bach nach. Ein Hörgenuss war auch Bach‘s bekanntes „Air“ für Orgel und Trompete, bevor das Konzertprogramm mit „Trumpet Voluntary“ von John Stanley endete.
Stehender Applaus des Publikums
Das Publikum in der Pfarrkirche spendete begeistert stehenden Applaus und wurde mit einer Zugabe belohnt. Für Volker Nagel war es ein besonderes Erlebnis, auf der einmanualigen Aichgasserorgel mit 1180 Orgelpfeifen aus dem Jahr 1751 zu musizieren. Sie gilt heute als die noch einzige, vollständig erhaltene Orgel des oberschwäbische Orgelbauers Johann Georg Aichgasser.