Man ist nie zu klein, um großartig zu sein – das bestätigten die 115 Zirkuskinder bei der großen Zirkusvorstellung des Zirkus Fantastico in der Walder Zehn-Dörfer-Halle. Fünf Tage hatten die Schüler der Grundschule Wald während der Projektwoche mit den Zirkuspädagogen Christoph Eichler und Dirk Maibauer vom Artistiktheater Mixtura Unica sowie Gruppenleitern und Gruppenhelfern aus den Reihen der Lehrer und Eltern die Zirkusnummern trainiert. Nun präsentierten sie dem begeisterten Publikum eine sensationelle Vorstellung.

Zu munterer Zirkusmusik eröffneten alle Akteure auf der Bühne mit dem eigens getexteten Lied „Vorhang auf im Zirkus Fantastico“ und wurden mit einem donnernden Applaus empfangen. Die Zirkusdirektoren Christoph Eichler und Dirk Maibauer unterstrichen, dass die Grundschule Wald eine Woche lang keine normale Schule gewesen sei, sondern ein Treffpunkt für Artisten aus aller Herren Lande.
In Blaumänner gekleidet, eröffneten die Leiterakrobaten das abwechslungsreiche Zirkusprogramm. Zu einem richtigen Zirkus gehört auch eine Gruppe von Clowns, die mit dem Versuch, ein ordentliches „Gruppenfoto“ zu schießen viele Lacher erntete. Angeführt vom Raubtierdompteur balancierten die Raubtiere und sprangen sogar mutig durch brennende Reifen.

Danach waren wieder die Clowns mit ihrem Klamauk an der Reihe, bevor es mit „Rope Skipping“ (Seilspringen) in allen Variationen in den Wilden Westen ging. Die Tuchakrobaten brachten die Zuschauer an den, von der Hallendecke hängenden Tüchern, zum Staunen. Mit geschwungener Totenkopfflagge enterten Piraten die Bühne und hielten auf rollenden Tonnen und Langbänken bei jedem Seegang die Balance.
Zuschauer loben die Auftritte
„So macht Schule Spaß“, fand der ehemalige Lehrer und Zuschauer Klaus Braun. „Einfach toll“, war Zuschauerin Biggi Klein begeistert. Renate Walk fand die Zirkusvorführung sagenhaft: „Die Charaktere der Kinder wurden diese Woche herausgekitzelt. Jeder fand seine bestimmte Rolle. Die Schüler werden das sicher nie vergessen.“
Alle vier Jahre Zirkusprojekt
Bereits zum dritten Mal fand die Projektwoche Zirkus an der Walder Grundschule statt. Alle vier Jahre steht das Zirkusprojekt auf dem Terminkalender, damit jeder Grundschüler während seiner Schulzeit einmal in diesen einzigartigen Genuss kommt, erläuterte Schulleiter Walter Beyer. Die Zirkusvorstellung war in ein Schulfest mit vielen Gästen eingebettet.
Zauberertruppe hat die Schwertkiste dabei
Nach der Pause eröffneten die Akrobaten den zweiten Programmteil. Hand in Hand arbeiteten sie zusammen und halfen sich gegenseitig beim Aufbau der Figuren. Jeder erstklassige Zirkus hat einen Zauberer, der Zirkus Fantasctico sogar eine ganze Zauberertruppe, die die ganze Woche über mit der Schwertkiste geübt hatten. Die Musik „Spiel mir das Lied vom Tod“ unterstrich die Dramatik der Zirkusnummer. Doch alles ging gut aus.
Mit dem „Schüler aus der Kiste“ tauchte am Ende auch eine während der Woche weggezauberte Schülerin heil wieder auf. Die Fakire gingen mutig über Glasscherben, legten sich auf das Nagelbrett und spuckten Feuer. In luftiger Höhe bezauberten die Trapez-Artisten, bevor die Trampolinartisten große Luftsprünge machten. „Wunderschön zu sehen, wie eine Hand in die andere greift“, lobte Christoph Eichler das Engagement von Schülern und Eltern, das er während der Projektwoche wahrgenommen hatte.
Zum großen Finale kamen alle Zirkuskinder auf die Bühne und ernteten tosenden Applaus und stehende Ovationen. Neben Getränken und einem Kuchenbüffet boten die Eltern auch frisch gemachtes Popcorn an.
Zirkusprojekt
Alle vier Jahre findet an der Grundschule in Wald die Projektwoche „Zirkus“ statt. In diesem Jahr wurde die Projektwoche aus einem besonderen Topf finanziert: durch das Förderprogramm „Lernen mit Rückenwind“ – ein Unterstützungsprogramm des Landes Baden-Württemberg. Dieses Programm ist ein Teil der Maßnahmen des Landes Baden-Württemberg zur Umsetzung des Bund-Länder-Aktionsprogramms „Aufholen nach Corona“, mit dem auch die fest angestellten pädagogischen Assistenten an der Grundschule gefördert werden.