Am kommenden Wochenende findet der 17. Tag der offenen Töpferei statt. Auch das Atelier von Keramikkünstler Asghar Khoshnavaz ist am Samstag und Sonntag für Besucher geöffnet. Nachdem die Corona-Pandemie die jährliche Veranstaltung im vergangenen Jahr in Wald verhindert hatte, freut sich der Künstler auf das diesjährige Event. Unter Einhaltung der 3G-Regel findet am Samstag, 12. März, 14 Uhr, die Eröffnung der Ausstellung statt. Bürgermeister Joachim Grüner wird die Besucher im Atelier „Raku“ von Asghar Khoshnavaz begrüßen und auch den Gastkünstler vorstellen.

Dinge und Ereignisse dauerhaft festhalten

Der Paulter Weiher. Ein Bild von Reiner Löbe, die ebenfalls am Wochenende in der Töpferei zu sehen sind.
Der Paulter Weiher. Ein Bild von Reiner Löbe, die ebenfalls am Wochenende in der Töpferei zu sehen sind. | Bild: Reiner Löbe

Bereits bei vergangenen Tagen der offenen Töpferei hat der Keramikkünstler weitere Kunstschaffende eingeladen, um ihre Werke auf seinen Ausstellungsflächen zu zeigen. Diesmal ist Fotograf Reiner Löbe aus Bingen mit dabei. In der zur Galerie umgebauten Scheune in der Sankertsweiler Straße 7 in Wald sind mehrere Fotografien ausgestellt und für die Besucher zu sehen. „Menschen miteinander“ lautet der Titel der Ausstellung. „Mein Hauptinteresse in der Fotografie ist es, Dinge und Ereignisse mit der Kamera dauerhaft festzuhalten. Dazu gehört auch die Natur- und Alltagsfotografie in der Menschen und Gesichter eine große Rolle spielen. Jeder Mensch ist Teil einer Kultur. Sprache, Religion, Wirtschaft, der Umgang mit der Natur, Kunstgegenstände, Musik, Literatur, Traditionen und Bräuche sind Bestandteile der menschlichen Kultur. Wir leben alle auf demselben Planeten und es wäre traurig, wenn wir nicht aneinander interessiert wären“, erklärt der Fotograf.

Mehrere Musiker spielen

Für zusätzlichen Kunstgenuss sorgen mehrere Musiker, die die Veranstaltung mit bekannten und fernen Klängen umrahmen werden. Neben dem Duo Gabi Lang (Cello) und Bernd Geisler (Gitarre und Rubab) aus Riedlingen wird auch Zia Montazer an der afghanischen Trommel und Youssef Gehad mit seiner Familie musizieren.

Die Kunst des Raku

Keramikkünstler Asghar Khoshnavaz lebt und arbeitet seit mehr als drei Jahrzehnten in der Gemeinde Wald. Geboren ist er 1941 im Iran. In den 1970er Jahren kam der studierte Pädagoge nach Deutschland und entdeckte rund 20 Jahre später durch einen damaligen Töpfermeister an der Klosterschule Wald die Kunst des Raku und brachte sich das Arbeiten mit dieser Methode selbst bei. Raku ist die traditionelle japanische Weise der Keramikherstellung und diese hat ihn von Anfang an fasziniert. „In Japan ist Keramik etwas ganz Besonderes“, weiß Asghar Khoshnavaz, denn seine Frau ist Japanerin und durch Reisen nach Japan hat er Vorort Meister dieser alten Keramikkunst kennengelernt. Es könne schon einmal vorkommen, dass man dort den Tee in einer gut 200 Jahre alten Schale serviert bekomme, sagt der Walder Keramikkünstler. Jedes Stück, das beim Raku entsteht, ist ein absolutes Unikat. Auf das charakteristische Krakeleemuster kann bei der Herstellung nicht eingewirkt werden. Die feinen Haarrisse im Ton entstehen bei seiner Entnahme aus dem etwa 1000 Grad heißen Ofen. Durch die beim Raku besondere Art des Abkühlens in organischem Material, wie Sägespäne, Heu oder Laub, lagert sich Kohlenstoff in den feinen Rissen ab und verfärbt diese so, dass sie nach Fertigstellung des Tonobjektes sichtbar bleiben.

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Erlös für die Ukrainehilfe

Die meisten Werke, die Asghar Khoshnavaz in seinem Atelier fertigt, sind auf diese Weise entstanden und zeigen das besondere Äußere. Beim Tag der offenen Töpferei können die Besucher die Arbeiten des Keramikkünstlers besichtigen und erwerben. Die Hälfte des Erlöses aus den Verkäufen am Samstag und Sonntag möchte der Keramikkünstler an die Ukrainehilfe spenden. Das sei das Mindeste, was er angesichts der schrecklichen Ereignisse in der Ukraine tun könne.