Herr Schmid, was ist ein Kooperator?
Schmid: Ein Kooperator ist ein geweihter Priester, der als mitarbeitender Priester in einer Pfarrei oder Seelsorgeeinheit in der Seelsorge tätig ist. Thomas Stricker wird als Kooperator schwerpunktmäßig in der Seelsorgeeinheit Wald eingesetzt.
Werden die Seelsorgeeinheiten Meßkirch-Sauldorf und Wald nun fusionieren?
Schmid: Beide Seelsorgeeinheiten, Meßkirch-Sauldorf und Wald, bleiben eigenständige Kirchengemeinden mit allen Rechten und Pflichten. Das bedeutet, Pfarrgemeinderäte, Stiftungsräte und alle weiteren Gremien arbeiten weiter wie bisher. Punktuell wird es jedoch sicherlich Berührungspunkte geben. Denn wir sind eine Kirche! Gerade im Blick auf das große Projekt „Kirchenentwicklung 2030“ wird Zusammenarbeit in Zukunft eine große Rolle spielen.
Wer übernimmt welche Aufgaben? Gibt es eine feste Aufteilung?
Schmid: Alle bisherigen und neuen hauptamtlichen Mitarbeiter wurden auf beide Seelsorgeeinheiten angewiesen. Zwei Kirchengemeinden, aber ein Team! Es wird jedoch weiterhin lokale Schwerpunkte geben und auch eine spezielle Zuordnung von Aufgaben. Unser Dank geht an die Pensionäre, die in der Übergangszeit sehr viele Gottesdienste übernommen und geleitet haben: Pfarrer i.R. Karl Riegger, Pfarrer i.R. Willi Kirchmann und Pfarrer i.R. Gerhard Senft.
Was ändert sich für die Gläubigen in der Seelsorgeeinheit Wald?
Schmid: Eine erste Veränderung ist die Anpassung der Gottesdienstzeiten. Da derzeit in vielen Kirchen der Seelsorgeeinheit aufgrund der begrenzten Personenzahl keine Sonntagsgottesdienste gefeiert werden können, werden seit dem 1. September an einigen Kirchorten wieder Werktagsgottesdienste gefeiert: jeden Dienstag um 8.30 Uhr in Wald und im Zweiwochenrhythmus mittwochs um 19 Uhr in Sentenhart oder Taisersdorf; donnerstags, um 19 Uhr in Walbertsweiler oder Herdwangen; freitags um 19 Uhr in Wald oder Aach-Linz.
Auch der Beginn der Sonntagsgottesdienste ändert sich?
Schmid: Damit ein Priester bei Bedarf auch zwei Sonntagsgottesdienste in den Seelsorgeeinheiten Wald und Meßkirch-Sauldorf nacheinander halten kann einigten sich die Pfarrgemeinderäte auf die Gottesdienstzeiten um 9 Uhr in Wald, Walbertsweiler und Aach-Linz und auf 10.30 Uhr in Herdwangen, Großschönach, Aftholderberg und Sentenhart ab 19. September.
Wie sieht es mit den Laien aus?
Schmid und Stricker: Das Pastoralteam freut sich auf die gemeinsame Zeit mit allen Gläubigen beider Kirchengemeinden. Es gibt viele engagierte Mitarbeiter und viele Ehrenamtliche, die sich für die Kirche vor Ort einsetzen, worüber wir sehr dankbar sind. Denn ohne Zusammenarbeit ginge es nicht.
Viele Pfarreien können den Unterhalt der kirchlichen Gebäude nicht mehr stemmen. Der Pfarrgemeinderat der Seelsorgeeinheit Wald stellte 2018 alle kirchlichen Gebäude auf den Prüfstand. Wie ist der Stand?
Schmid: Unabhängig von der neuen Pastoralsituation muss man schauen, welche kirchlichen Gebäude erhalten, instandgesetzt und noch gebraucht werden. Derzeit ist ein großes Thema, welche Gebäude im Hinblick auf die Entwicklung der Pastoral 2030 noch benötigt werden. Die Innenräume im Pfarrheim in Aach-Linz bringen wir beispielsweise gerade auf den neuesten Stand.
Herr Stricker, sind Sie schon in Wald angekommen?
Stricker: Ich bin in der Ankommphase und gerade dabei, die einzelnen Pfarreien der Seelsorgeeinheiten kennenzulernen. Das Walder Pfarrhaus liegt in idyllischer Umgebung, es lässt sich gut dort leben.
Weshalb fiel Ihre Wahl auf die Seelsorgeeinheit Wald?
Stricker: Ich wollte meine künftige Tätigkeit mehr in den ländlichen Raum verlagern. Die Ecke Sigmaringen/Meßkirch hat mich schon lange gereizt und die Nähe zur Heimat.
Zur Seelsorgeeinheit und den Personen
- Die Suche: Zum 30. September 2020 hatte der langjährige Leitende Pfarrer Josef Maurer die Seelsorgeeinheit (SE) Wald verlassen, um die Leitung der Seelsorgeeinheit Markgräflerland im Dekanat Breisach-Neuenburg zu übernehmen. Zweimal war die vakante Stelle von der Erzdiözese Freiburg ausgeschrieben worden, leider jedoch ohne Erfolg. Daher übernahm Stefan Schmid zusätzlich zu seinen Aufgaben als Dekan des Dekanates Sigmaringen-Meßkirch und Pfarrer der Seelsorgeeinheit Meßkirch-Sauldorf ab Oktober 2020 zusammen mit den Haupt-und Ehrenamtlichen als Pfarradministrator die Leitung der großflächigen Seelsorgeeinheit Wald. Diese umfasst sieben Pfarreien von Walbertsweiler bis Herdwangen-Schönach. Zum 1. September kam Thomas Stricker als Kooperator in die Seelsorgeeinheit (SE) Wald und unterstützt ihn zusammen mit Gemeindereferentin Elisabeth König in der Seelsorge. Der 37-Jährige wohnt fortan im Walder Pfarrhaus. Die feierliche Amtseinsetzung (Investitur) von Stefan Schmid als Leitender Pfarrer der Seelsorgeeinheit Wald und Einführung von Thomas Stricker als Kooperator wird am Sonntag, 19. September um 9 Uhr in der Pfarrkirche St. Bernhard in Wald gefeiert. Die Investitur übernimmt der stellvertretende Dekan Pfarrer Edwin Müller im Auftrag des Erzbischofs Stephan Burger.
- Stefan Schmid: Als Leitender Pfarrer kam Stefan Schmid im September 2018 in die Seelsorgeeinheit Meßkirch-Sauldorf. Zum 1. März 2020 wurde er Nachfolger von Dekan Christoph Neubrand. Der 39-Jährige übernahm zum 1. Oktober 2020 zusätzlich zu seinen Aufgaben als Dekan des Dekanates Sigmaringen-Meßkirch und Leitender Pfarrer der Seelsorgeeinheit Meßkirch-Sauldorf die Aufgabe als Pfarradministrator der SE Wald.
- Thomas Stricker: Thomas Stricker ist gebürtig aus Niedereschach-Fischbach bei Villingen-Schwenningen. Die Priesterweihe empfing er 2016. Die ersten drei Vikarsjahre war der 37-jährige Priester in Empfingen-Dießener Tal tätig, die beiden nachfolgenden Vikarsjahre in der Seelsorgeeinheit Pforzheim. Ab 1. September 2021 ist er Kooperator in der Seelsorgeeinheit Wald und der Seelsorgeeinheit Meßkirch-Sauldorf.