Der Gemeinderat beschloss in seiner jüngsten Sitzung, dass die Herstellung von Glasfaser-Hausanschlüssen an die Firma t & t Renz GmbH aus Radolfzell vergeben werden soll. Eine freihändige Vergabe war wegen der Coronaverordnung nur noch bis zum 31. März möglich, hatte Bürgermeister Joachim Grüner angegeben. Er berichtete, dass die Gemeinde bereits weit über einen sechsstelligen Betrag in die Breitbandinfrastruktur in Wald investiert habe. Bei der Verlegung der Gas- und Nahwärmenetze wurden Leerrohre verlegt, ebenso beim Ausbau der Hohenzollern-und Von-Weckenstein-Straße. Die erforderlichen Netzverteiler seien derzeit nicht aktiviert. Damit die Kommune die 2019 beantragten Fördermittel noch abrufen kann, muss zeitnah eine Vergabe erfolgen. Derzeit sind für rund 80 Hausanschlüsse bereits Leerrohre verlegt. Für diese Hausanschlüsse könnte über die freihändige Vergabe der Glasfaseranschluss noch in diesem Jahr realisiert werden. Der Hauptamtsleiter Michael Wenzler nannte dies „eine Gelegenheit, die wir ergreifen sollen“.

100 000 Euro im Haushalt eingeplant

Die Kosten für das Einblasen der Glasfaserleitungen und Herstellung der Hausanschlüsse kalkulierte die Breitbandversorgungsgesellschaft im Landkreis Sigmaringen mbh & Co. KG (BLS) mit 96 000 Euro. Im Haushalt sind für den Breitbandausbau in Wald 100 000 Euro eingeplant. Werde diese Gelegenheit nicht wahrgenommen, können Glasfaser-Hausanschlüsse in Wald sehr wahrscheinlich erst 2023 umgesetzt werden. Der Gemeinderat beschloss einstimmig die BLS mit der Vergabe der Arbeiten bis zum 31. März an ein leistungsfähiges Unternehmen. „Es gibt Leute, die könnten morgen Glasfaser bekommen, die wollen nicht, andere hätten gerne Glasfaser, aber wir können sie derzeit nicht bedienen“, monierte das Gemeindeoberhaupt Joachim Grüner den allgemein schleppenden Breitbandausbau.

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Angebot der OEW wird noch beraten

Der Bürgermeister unterrichtete den Rat auch von dem Angebot des Zweckverbands Oberschwäbische Elektrizitätswerke (OEW), die Gemeinden beim FFTB-Ausbau (Glasfaser bis zum Gebäude) zu unterstützen, um den Breitbandausbau im Landkreis Sigmaringen voranzutreiben. Für den Breitbandausbau durch die OEW würden für die Gemeinde keine Kosten entstehen. Nachteil ist jedoch, dass das Glasfasernetz in die Verantwortung und Zuständigkeit der OEW übergehe, gab der Bürgermeister an. Weil den Räten zu wenig Informationen vorlagen stellte Gemeinderat Alexander Jäger (UL) den Antrag, den Punkt „OEW“ zu schließen. Ein Vertreter der OEW soll in der kommenden Sitzung des Gemeinderates die Fakten darlegen.