Jana und Abelardo Gómez Díaz leben seit drei, beziehungsweise fünf Jahren mit Unterbrechungen in Barcelona in Spanien. Jana Gómez Díaz, geborene Müller, ist in Wald aufgewachsen. Abelardo Gómez Díaz stammt aus Mexiko. Das Paar hatte sich an der Universität in Konstanz kennengelernt. Aktuell machen beide in Barcelona ihren Doktor. Der 33-jährige Abelardo gibt außerdem Kurse an der Universität in Barcelona. Die 29-jährige Jana arbeitet in einem Forschungsinstitut.

Pfullendorfer feiern am Strand

Patrick Augustin, Rainer Wilhelm und Achim Krug (von links) verbringen Weihnachten in der Dominikanischen Republik.
Patrick Augustin, Rainer Wilhelm und Achim Krug (von links) verbringen Weihnachten in der Dominikanischen Republik. | Bild: Rainer Wilhelm

Ganz weit von Zuhause sind die Pfullendorfer Patrick Augustin, Rainer Wilhelm und Achim Krug. Seit Jahren haben die Freunde den Monat Dezember für ihren Urlaub eingeplant, den sie in diesem Jahr in der Dominikanischen Republik verbringen. Sonne, Strand und gute Laune – was will man mehr. „Eigentlich vermissen wir nur unsere Familien“, schreibt Rainer Wilhelm, den alle nur „Willi“ nennen. Auch in der Dominikanischen Republik können die Drei so feiern, wie sie es am liebsten haben: mit Essen, Trinken und guter Gesellschaft.

Familie fehlt natürlich

Für Jana Gómez Díaz ist dieses Weihnachtsfest ein Besonderes: „Weihnachten ist dieses Jahr definitiv besonderer, weil wir Eltern werden. Einerseits müssen wir aufgrund der Pandemie natürlich besonders vorsichtig sein und Kontakte reduzieren. Dennoch versuchen wir, das Beste daraus zu machen und Wege zu finden, das Weihnachtsfest besonders zu machen.“ Es ist das letzte Weihnachtsfest zu zweit für die werdenden Eltern. Sie sind natürlich voller Vorfreude, nächstes Jahr alles mit ihrem Kind teilen zu können und ihm die verschiedenen Bräuche der Kulturen zu zeigen.

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„Natürlich fehlen die Familien da ganz besonders“, unterstreicht das Paar. Wir haben uns gegenseitig Päckchen zugeschickt, so Jana Gómez Díaz. Päckchen, die in Barcelona ankamen, hat sie in Weihnachtspapier eingepackt, damit die Überraschung bis Heiligabend erhalten bleibt. „Meine Oma hat uns sogar selbstgemachte Plätzchen geschickt“, freut sie sich. Außerdem hat das junge Paar vergangenes Jahr mehrmals mit der ganzen Familie über Zoom gefeiert, sogar musiziert und gesungen, um trotz Social Distancing, und in ihrem Fall sogar auf so weite Distanz, ein bisschen beieinander sein zu können. „Das war schön und teilweise auch sehr lustig, weil das mit dem Singen nur halb geklappt hat. Es ist natürlich kein guter Ersatz und wir hoffen, unsere Liebsten nächstes Jahr wieder ganz unbeschwert in den Armen halten zu können. Besonders mein Mann, der bereits so viele Feste ohne seine Familie verbringen musste, vermisst diese sehr“, erzählt die 29-Jährige.

Abelardo Gómez Díaz freut sich über das erste Päckchen des Adventskalenders.
Abelardo Gómez Díaz freut sich über das erste Päckchen des Adventskalenders. | Bild: Abelardo und Jana Gómez Díaz

Brauchtumsmix der Kulturen

Für ihre Weihnachtsfeier vermischen Jana und Abelardo Gómez Díaz tatsächlich „ein bisschen die Kulturen“. Sie haben einige deutsche Traditionen, wie den Adventskranz und Adventskalender übernommen. Janas Mutter hat dem Paar einen selbstgemachten Kranz zugeschickt. Jana gestaltet jedes Jahr einen Adventskalender für ihren Mann. Er kennt das deutsche Weihnachtsfest sehr gut, da sie bereits zwei Mal mit der Familie in Deutschland gefeiert haben, vergangenes und dieses Jahr dann hier in Spanien mit einigen deutschen Bräuchen.

Freunde spielen wichtige Rolle

2020 feierten Abelardo und Jana Gómez Díaz mit ihrem indischen Freund Shashwat.
2020 feierten Abelardo und Jana Gómez Díaz mit ihrem indischen Freund Shashwat. | Bild: Abelardo und Jana Gómez Díaz

Von mexikanischer Seite haben Jana und Abelardo Gómez Díaz übernommen, dass der Baum schon sehr viel früher geschmückt wird, nämlich Ende November, so wie in Mexiko üblich. Außerdem spielen in Mexiko und Spanien außer der Familie auch die Freunde eine sehr wichtige Rolle an Weihnachten. Vergangenes Jahr hat das Paar Weihnachten aufgrund der Pandemie in Barcelona verbracht. Sie feierten zu dritt mit einem indischen Freund, der auch nicht nach Hause reisen konnte. „Dieses Jahr fliegen wir wegen meiner Schwangerschaft nicht nach Hause und alle, die hier bleiben, sind in unserer Wohnung herzlich willkommen“, unterstreicht das junge Paar.

Geschenke erst am Dreikönigstag

In Katalonien gibt es an Weihnachten außerdem die Tradition des „Tió de Nadal“.
In Katalonien gibt es an Weihnachten außerdem die Tradition des „Tió de Nadal“. | Bild: Abelardo und Jana Gómez Díaz

In Spanien werden die meisten Geschenke erst am Dreikönigstag verteilt. „Denn die heiligen drei Könige bringen die Geschenke“, begründet Jana Gómez Díaz. Dazu wird ein Dreikönigskranz (Roscón de Reyes) gegessen. In Katalonien gibt es an Weihnachten außerdem die Tradition des „Tió de Nadal“. Das ist ein Stück Baumstamm, der mit Beinen, Gesicht und einer roten Kappe verziert wird. Er wird mit einer Decke zugedeckt. Am Heiligen Abend wird dann ein Lied gesungen und die Kinder schlagen mit Stöcken auf den Baumstamm, damit der Tió die Geschenke „scheißt“. „Das klingt zwar komisch, ist hier aber ganz normal…“, schildert Jana Gómez Díaz.

Weihnachtsgeschichte nachgestellt

Ein sehr bekannter mexikanischer Brauch sind die „Posadas“, die vor Weihnachten den Dezember über mit Familien, Freunden und Kollegen gefeiert werden. Zuerst wird die Weihnachtsgeschichte nachgestellt: Einige stehen vor der Eingangstür des Hauses und stellen Maria und Josef dar. Sie bitten um eine Bleibe, um ihr Kind zu bekommen. Im Haus ist der Gastwirt mit seinen Gästen. Dabei werden verschiedene Lieder gesungen. Nachdem sie eingelassen werden, findet eine Feier statt mit „Piñatas“ (mit Süßigkeiten gefüllte Pappmaché-Figuren) und „Tamales“ (mit Fleisch gefüllter Maisteig, der in Pflanzenblättern gedämpft wird). Die Piñata hat normalerweise die Form eines Sterns mit sieben Spitzen, welche die sieben Kapitalsünden widerspiegeln. Durch das Einschlagen auf die „Piñata“ werden diese Sünden symbolisch zerstört.