Das, was Ann-Katrin Romer aus Sunthausen geschafft hat, ist der Traum vieler: Sie hat bei der jüngsten Wer-wird-Millionär-Sendung als Kandidatin mit Günther Jauch gespielt. "Es war ein super Ausflug und ein tolles Erlebnis, dort gewesen zu sein", erzählt die 27 Jahre alte Hebamme auch vier Wochen nach der Aufzeichnung immer noch ganz begeistert.
Ganze 1,64 Sekunden hat sie für die Eingangsfrage gebraucht, um es bei der 1250. Sendung in die Spielarena zu schaffen. Es war eine Jubiläumssendung mit veränderten Regeln. Alle Zuschauer im Studio waren potentielle Kandidaten. Sie waren eingeladen worden, nachdem sie eine Bewerbung eingereicht hatten. Ann-Katrin Romer erzählt, wie sie zur Sendung kam: "Wer wird Millionär war schon immer meine Lieblingssendung." Montagabends treffen sie und ihr Freund sich mit einem Bekannten zum Rätselabend, erzählt die Sunthauserin, die seit Kurzem im Allgäu wohnt.
"Der Bekannte hatte sich schon einmal beworben und überredete mich auch dazu." Also drehten sie gemeinsam einen kurzen Video-Clip, denn das war die Voraussetzung für die Jubiläumssendung. Der Hauptprotagonist im Film: Ann-Katrin Romers viereinhalbmonatiger Sohn Bruno. Mit Schildern zeigte er (natürlich mit Unterstützung seiner Mama), warum sie unbedingt eingeladen werden sollte. Denn er hat viele Wünsche. Und Ann-Katrin Romer auch: Sie träumt davon, den Helikopter-Flugschein zu machen, um in den mit Hebammen unterversorgten Gebieten Linderung zu schaffen.
Nach der Bewerbung folgte ein telefonisches Kurzinterview mit der Produktionsfirma, dann stand fest: Sie darf zur Sendung. Die anderthalb Wochen vor der Aufzeichnung verbrachte sie mit dem Wälzen von Lexika, dem Schmökern von Klatschheften und sie beschäftigte sich mit Politik. Dann kam der große Tag. Mentale Unterstützung erhielt sie von ihrer Schwester, die während der Aufzeichnung Sohn Bruno hütete.
"Es war super spannend", erzählt die 27-Jährige. Sie hatte im Gefühl, die Eingangsfrage schnell und richtig beantwortet zu haben. "Aber als mein Bild auf der Leinwand dann groß wurde, dachte ich nur: Wahnsinn! Jetzt darfst Du wirklich auf den berüchtigten Stuhl."
Sie lacht und gibt zu: "Ich war sehr nervös." Das Besondere an der 1250. Wer-wird-Millionär-Sendung war, dass zum einen die Höhe der Einstiegsfrage an einem Glücksrad festgelegt wurde. Und zum anderen, dass es anstatt Telefon-Joker und Co prominente Hilfe durch die Moderatoren Sonja Zietlow und Waldemar Hartmann sowie den Millionen-Gewinner Ralf Schnoor gab.
Bei 16 000 Euro durfte Ann-Katrin Romer beginnen. "Mir war eigentlich egal, auf welcher Stufe ich einsteige. Vielleicht wäre es einfacher gewesen, niedriger anzufangen, um sich dann an die Fragen gewöhnen zu können." Sie ergänzt: "Ich war aber so aufgeregt, dass es schwer war, einen kühlen Kopf zu bewahren." Bei der ersten Frage, welche Prominenten den gleichen runden Geburtstag an Ostern feierten, konnte Joker Sonja Zietlow nicht weiterhelfen, Ralf Schnoor jedoch schon – die 16 000 Euro waren ihr sicher. Ratlos blieb sie bei der zweiten Frage, welcher Bundesminister für Verbraucherschutz seit 2013 im Amt ist. Mit dem 16 000-Euro-Gewinn kehrte sie nach Hause zurück.
Ann-Katrin Romer zieht begeistert ihr Fazit: "Man stellt sich immer vor, sich zu bewerben, geht jedoch gleichzeitig davon aus, dass es eh nicht funktioniert. Dass es nun doch geklappt hat, damit ist ein Traum in Erfüllung gegangen."