Bad Dürrheim – Die Eckbühlblätz der Narrenzunft Hochemmingen erlebten mit dem Schmotzigen ihren Hochtag der Saison. Rathauschef Helmut Bertsche musste beim Narrenbaumstellen seine Schlüsselgewalt abgeben. Abends gab es beste Laune mit dem närrischen Programm in der Bergweghalle.

Das Motto der Narren lautet in diesem Jahr „Wilder Westen“. Die Kindergartenkinder von Funkelstein verkleideten sich als Cowboys und Indianer. Freudig zeigten sie nach der Befreiung Tänze auf dem Rathausplatz. Das wilde Trio mit Katja Hepting, Marcel Erath und Christina Albicker hatte dann beim Rathaussturm leichtes Spiel, an den Schlüssel zu kommen – hatte doch der Ortsvorsteher seine gestellten Aufgaben nur kläglich erfüllt.

Mit dem Hemdglonkerumzug, den der Musikverein Hochemmingen anführte, zog die Narrenschar abends in den Bergweg-Saloon. Stolz begrüßte das Nachthemd-Trio die Gäste in der sehr gut gefüllten Halle. Als neue Hästrägerin sprach Melissa Kilian den Taufspruch und schwor auf die drei Eschen am Eckbühl: „Dem Narrensamen besondere Aufmerksamkeit zu schenken, auf dass die Fasnet wachse und gedeihe“. Sogleich nahmen die Hästräger mit ihren roten und schwarzen Blätzle die Bühne ein und tanzten mit Narrenherz darüber.

Zwei alte Herren aus der Seniorenresidenz Hirschhalde schafften den weiten Weg zur Narrenhochburg. Sie entpuppten sich als Kai Laufer und Thomas Reisle, die mit viel Humor durch die Programmpunkte führten. Die Tanzformation Zeitlos von Elli Karrer zauberte den perfekten Move als Michael Jackson-Gruppe. Mystisch wurde es mit den Riedhexen, die mit leuchtenden Augen in der Holzmaske ihr Unwesen trieben. Die Frauen von den Ladykrachern ließen in sexy Kostümen die Songs von Abba aufleben und rissen das Publikum begeistert mit.

Vor der Pause gaben die zwei Ansager-Rentner Bürgermeister Jonathan Berggötz eine Aufgabe. Er solle doch unter den Gästen nach Verkleidungsutensilien für sie suchen, denn: „Wenn man sein Wahlvolk um Stimmen anbetteln kann, ist das ja wohl ein Leichtes.“ Dies gelang dem als verrücktes Huhn verkleideten Stadtchef ohne Probleme und er legte den betagten Herren ein närrisches Outfit über.

Im Tratsch von Marco Erath und Robin Dörflinger wurde in einem Jahresrückblick das Ortsgeschehen witzig aufgetischt. Der in das Interview integrierte stellvertretende Ortsvorsteher Patrick Klingner beklagte, „dass die Gemeindeverbindungsstraße geschlossen ist, weil sie in Urlaub ist“. Er glaubt: „Die genießt die Sonne am Strand und wird wohl nicht so schnell wiederkommen“ – die hat‘s schön, die Straße.

Wiederkommen durften dagegen die Blätzle-Dancer aus den 80er-Jahren. Im Aerobic-Outfit versprühtem sie gute Laune. Carmen Heinig schaffte es, eine Männergruppe als Tänzer ins Leben zu rufen. Die Diamond-Boys im weißen Tütü und silbrigem Glitzershirt hatten die Choreografie mit Drehungen bestens einstudiert und durften die Bühne nicht ohne Zugabe verlassen. Erneut in den Wilden Westen begleiteten die Saloon-Girls von Ellis Group. Wild hüpften die feschen Damen zur mitreißenden Musik. Der Narrenrat setzte mit seinen Lampen zum ultimativen Fasnetsong „Die Lampe aus den 70ern“ den Schlusspunkt eines tollen Fasnetabends in Hochemmingen.