Bad Dürrheim – Was den Glasfaserausbau für das schnelle Internet angeht, sieht es für Öfingen überhaupt nicht so rosig aus wie erhofft. Besser kommt dagegen Hochemmingen weg. In der letzten Sitzung des Gemeinderates, gleichzeitig auch die letzte Sitzung dieses Jahres, informierte Jochen Cabanis, Geschäftsführer des Zweckverbands Breitbandversorgung Schwarzwald-Baar, über den aktuellen Stand des Glasfaserausbaus und über die bevorstehenden Projekte.
Bekanntlich gilt schnelles Internet, gerade im Hinblick auf Ansiedlung von Gewerbebetrieben, als Standortvorteil in den Kommunen. In Sunthausen und Biesingen seien inzwischen 80 bis 90 Prozent der Haushalte angeschlossen.
Doch die Umsetzung der Versorgung mit Glasfaser ist auch in hohem Maße von Fördermitteln abhängig. Und diese seien seitens des Landes Baden-Württemberg reduziert worden, berichtete Cabanis. Das ist auch der Grund, weshalb sich Öfingen noch weiter gedulden muss. „Frustrierend“, lautete der Kommentar von Ortsvorsteherin Astrid Schweizer-Engesser angesichts dieser Aussichten. Denn man hatte in Öfingen gehofft, innerhalb der nächsten zwei Jahre wesentlich voranzukommen. Insbesondere im Hinblick auf den Bedarf ansässiger Gewerbetriebe.
Was Hochemmingen angeht, habe das Planungsbüro Geodata nach einem Ortstermin am 11. November die aktualisierte Standortsicherung versandt. Weitere Planungsschritte sollen nach Zustimmung der Gemeinde vorangetrieben werden. Örtliche Ver- und Entsorger wurden angeschrieben, um das Interesse an der Mitverlegung oder Mitnutzung von Kabelschutzrohren abzufragen. Die Grundstückseigentümer sollen Mitte oder Ende Januar angeschrieben werden, eine Informationsveranstaltung soll Anfang Februar erfolgen. Der Bau soll voraussichtlich im April beginnen. Zufrieden über diesen Stand äußerte sich Ortsvorsteher Helmut Bertsche, der vom Anschluss des Rathauses, des Feuerwehrgerätehauses und des Kindergartens ausgeht.
Ein weiteres, für das nächste Jahr geplante Projekt in Bad Dürrheim ist der Anschluss der Vitalklinik Sonnenbühl. Außerdem soll in der Carl-Zeiss-Straße und in der Siemensstraße die Mitverlegung von Wasserrohren erfolgen. Der Anschluss zweier über das Weiße-Flecken-Programm förderfähiger Kliniken soll Ende 2025/Anfang 2026 erfolgen.
Wie es mit den Förderungen seitens des Landes weitergeht, ist derzeit nicht absehbar. Cabanis versprach jedoch, weiter an dem Thema dranzubleiben. Den Umstieg auf andere Technologien sehe er als wenig Erfolg versprechend an, erklärte Cabanis auf eine dementsprechende Frage. Denn auch bei der 5G-Übertragung wären Glasfaser und dazugehörige Sendemasten erforderlich.
Im Schwarzwald-Baar-Kreis stellten die Verantwortlichen den Netzausbau für die Glasfaseranschlüsse früh auf eigene, organisatorische Beine. Früh gründete sich in der Schwarzwald-Baar-Region der Zweckverband; federführend bei der neuen Technologie war das Landratsamt. Die Büros der Organisation sind in Donaueschingen ansässig. Hier vor allem laufen auch die Fäden mit dem Netzbetreiber – der Firma Stiegeler aus Schönau im Schwarzwald – zusammen.