Bad Dürrheim – Die Kurstadt legt die nächsten Schritte in Bezug auf Klimaneutralität und Klimaschutz fest. Seit 2020 arbeitet man in Bad Dürrheim intensiv am Thema Klimaneutralität. Maßnahmen dazu sind fortlaufend Themen im Gemeinderat, so auch im Technischen Ausschuss (TA) und im Gemeinderat bei den Sitzungen im Dezember.

Bei einem Workshop im Oktober zum Thema Klimaschutz und Klimaneutralität waren zahlreiche Vorschläge erarbeitet worden. Die erhobenen Daten und geplanten Maßnahmen wurden im TA und Gemeinderat vorgestellt. Zuvor erfolgten eine Bewertung der Beiträge, gemessen an ihrem Beitrag zur Erreichung der Klimaneutralität, und die Einteilung in verschiedene Bereiche (Cluster). Diese will Bad Dürrheim nicht erst, wie gesetzlich vorgegeben, im Jahre 2040 erreichen, sondern bereits 2030 umgesetzt haben.

Eingeordnet nach Effektivität

Die Vorschläge wurden dazu nach ihrem Beitrag zur Erreichung der Klimaneutralität und ihrem Einflussbereich eingeordnet. Berücksichtigt wurden dabei auch bereits beschlossene und geplante Maßnahmen. Maßgeblicher Faktor war die Effektivität der Maßnahmen, um die Klimaneutralität zu erreichen. Eingeordnet wurden dazu die Maßnahmen nach hoher, mittlerer und geringer Effektivität. Maßnahmen mit hohem Einfluss auf die Reduktion von Treibhausgasemissionen haben demzufolge hohe Priorität.

Dazu zählen die Installation und die Nutzung von Photovoltaik-Anlagen, Energiesparmaßnahmen, aus Sicht der Verwaltung die Schaffung einer Stelle für einen Gebäude- und Energiemanager und eine strukturierte Klausurtagung zum Klimaschutz im Jahre 2025. Das Gebäude- und Energiemanagement ist bisher ausgelagert und wird seit Jahren vom Institut für Sozial- und Umweltforschung wahrgenommen.

Was die Installation und Nutzung von PV-Anlagen angeht, sind im Haushalt 2025 bislang 30.000 Euro für die technische Überprüfung der Dächer eingeplant. Aktuell, so der Bericht, laufe eine interne Prüfung, ob es sinnvoll sei, dass die Stadt selbst die PV-Anlagen auf die Dächer bringt oder ob sie eine Bürgerenergie-Genossenschaft beauftragen soll.

Mit einem eigens angestellten Gebäude- und Energiemanager will die Verwaltung Kosten einsparen und hat hierfür 165.000 Euro im Haushalt 2025 eingeplant, teilweise abgedeckt durch Fördermittel. Der Eigenanteil der Stadt würde sich auf 50.000 Euro belaufen. Das ist jedoch ein Thema, das in den Fraktionen und bei den Haushaltsberatungen noch diskutiert wird, besonders weil die Dauer der Förderung nicht absehbar ist.

Hohe Priorität haben auch Energiesparmaßnahmen bei städtischen Gebäuden. In diesem Bereich ist jedoch noch keine Strategie festgelegt. Was eine autofreie Innenstadt angeht, wird derzeit ein Konzept erarbeitet. Dies wird jedoch nicht merklich die Emissionen verringern, und es gibt Widerstand seitens der Einzelhändler.

Einstimmig entschied der Gemeinderat, bereits beschlossene Maßnahmen konsequent weiterzuführen. Zudem geht die Stadt die Installation und Nutzung von Photovoltaik-Anlagen auf städtischen Gebäuden, die Erarbeitung von Energiesparmaßnahmen und eine Veranstaltungsreihe zum Thema energetisches Sanieren an.

Bad Dürrheim Klimaaktiv

Der Gemeinderat Bad Dürrheim hat am 27. Februar 2020 einstimmig die Richtlinie „Klimaaktives Bad Dürrheim“ beschlossen. Neben dem Klimaschutz würde dies auch darauf abzielen- so ist es auf der Internetseite der Stadt zu lesen, Bürgerinnen und Bürgern hohe Lebensqualität zu ermöglichen. Zudem stärkt es das touristische Profil der dreifach prädikatisierten Stadt. Bad Dürrheim ist seit 1994 Mitglied im Klimabündnis der europäischen Städte mit den indigenen Völkern der Regenwälder. Die Mitgliedsstädte haben sich verpflichtet, umfassend auf die Reduktion treibhauswirksamer Gase hinzuwirken und den Schutz der Regenwälder zu unterstützen. Sie achten nicht nur bei den städtischen Liegenschaften auf hohe Energieeffizienz und umweltschonende Energieversorgung, sondern fördern und begünstigen die Nutzung regenerativer Energien und der Kraft-Wärme-Kopplung. „Klimaaktives Bad Dürrheim“ besteht aus drei Bereichen: eine klimaneutrale Stadtverwaltung, eine klimaneutrale Gesamtstadt und eine klimaaktive Stadt.