Beim Schwarzwaldhof in Blumberg stehen die Zeichen weiter auf Ausbau und Standortsicherung. Am Dienstag wurde der neue Schornstein aufgestellt, eine Investition von 1,5 Millionen Euro. Und für den nächsten Bauabschnitt mit neun Millionen Euro für Versand und Verpackung wurde bereits der Bauantrag gestellt, sagte Andreas Göhring, einer der beiden Bereichsleiter neben Andreas Pöschel. In eineinhalb Jahren, so hofft Göhring, auch für den Neubau Richtfest feiern zu können.
1,5 Millionen Euro investiert
Die Präsenz beim Schwarzwaldhof gestern Mittag in Blumberg-Zollhaus glich fast schon der Teilnehmerzahl bei einem Unternehmerfrühstück. Die Firmenspitze des Schwarzwaldhofs und leitende Kollegen sowie Vertreter zahlreicher beteiligter Firmen und der Stadt sowie zahlreiche Mitarbeiter verfolgten, was sich im Bereich des östlichen Firmengeländes und dem Kreisel tat.
Antransport per Tieflader über die Autobahn
Zwei Kranen hievten einen 32 Meter hohen Kamin an Ort und Stelle, die Metallschicht glitzerte in der Frühlingssonne. Die Anlieferung auf einem Tieflader war nachts erfolgt aus der Nähe von Ansbach über die Autobahn, ab Bad Dürrheim über die B 27 und letztlich über die Waldshuter Straße. Die Waldshuter Straße war im Abschnitt nach der Firma Teubert bis zum Kreisel beim Schwarzwaldhof ab Montag 20 Uhr bis gestern Nachmittag gesperrt.
Ein Abschnitt der Waldshuter Straße gesperrt
Neues Wahrzeichen: "Blumberg hat ab heute ein neues Wahrzeichen", begrüßte Bereichsleiter Andreas Göhring die Anwesenden zum Richtfest des neuen Schornsteins. Es sei ein Tag, der sicherlich in die Unternehmensgeschichte eingehen werde.
Höchste Baustelle
Es sei zwar nicht die größte Baustelle der Eichbergstadt, mit 32 Meter aber die derzeit höchste. Als Mann der ersten Stunde dankte Göhring Architekt Harald Ochs, dem Büro ibs Schweizer sowie Rainer Emminger vom Landratsamt des Schwarzwald-Baar-Kreises, dem sie, so Göhring schmunzelnd, den einen oder anderen Laufmeter dieses Schornsteins zu "verdanken" hätten, der ursprünglich mit 21 Metern Höhe geplant war. Der einzige Nachteil: Wegen der guten Rauchgasreinigung wird es beim Schwarzwaldhof künftig nicht mehr so gut nach Schwarzwälder Schinken riechen.
Die Geschichte
Das jetzige Projekt umfasse weit mehr als nur einen Schornstein, machte Andreas Göhring deutlich. Der Schornstein sei letztlich nur der deutlich sichtbare Teil einer neuen Rauchgasreinigungsanlage.
Erste Gedanken 2014
Erste Gedanken hätten sie sich bereits im Jahr 2014 gemacht. Die bestehende Anlage sei mehr als 30 Jahre alt und entspreche nicht mehr dem heutigen Stand der Technik. Ihnen sei schnell klar gewesen, "dass wir handeln müssen." Anfangs hätten sie gedacht, dass es sich um ein kleines Projekt handeln würde, doch es kam anders.
Hochspannungsleitung ein Problem
Wegen der Hochspannungsleitung, die über den Betrieb laufen, hätten sie keinen geeigneten Standort gefunden.
Gegen fossile Brennstoffe
Bei den Überlegungen für die Technologie hätten sie die thermische und regenerative Nachverbrennung wegen des hohen Einsatzes fossiler Brennstoffe verworfen.

Geruchsgutachten
Um weiter zu kommen, wurde ein Geruchsgutachten in Auftrag gegeben, das Projekt wuchs. Mit jeder Variante wurde der Schornstein höher und höher, letztlich seien sie bei Variante 21 und gut 20 000 Euro gelandet. Die im Jahr 2015 ursprünglich mit 300 000 Euro veranschlagten Gesamtkosten für die Abgasreinigungsanlage alleine seien auf mehr als 600 000 Euro gestiegen.
Zum Kamin kommt noch ein Gebäude
Neben dem Kamin steht bereits das Gebäude für die Abgasreinigung, drei Edelstahlbehälter, ebenfalls schon vor Ort, enthalten drei Elektrofilter, mit Hilfe derer sowie einem Gaswäscher ein optimales Reinigungsergebnis erzielt werden soll, so Andreas Göhring.
Erste Bodenplatte des Unternehmens
Die Grundfläche umfasse 125 Quadratmeter, sagte Bauleiter Bernd Lösselt von ibs, die Bodenplatte unter dem Kamin, Es ist die erste Bodenplatte der Firmengeschichte, umfasst 36 Kubikmeter Beton und wiege 85 Tonnen als Gegengewicht zum Schornstein. Lösselt ging auch auf die vielen Hindernisse ein, auf die sie gestoßen seien. Unter anderem hätten sie die Stromleitungen und eine Gasleitung verlegen müssen.
Viele Hindernisse
Jan Schweizer vom Büro ibs, der mit seinem Vater Karlhans Schweizer kam, schildert kurz die Entwicklung. Das Büro ibs hatte die Werksplanung und Bauleitung übernommen. Jan Schweizer dankte allen beteiligten Firmen.
Freude in Reimen ausgedrückt
Bevor alle anstießen, freute sich Bereichsleiter Andreas Pöschel in Reimform über das Richtfest: "Wir hoffen, die reine Luft wird Euch gefallen, und lassen jetzt die Korken knallen.
Großer Arbeitgeber
Der Schwarzwaldhof zählt neben Federal Mogul, Metz Connect und der Filiale der Firma Straub Verpackungen zu den großen Arbeitgebern in Blumberg. Derzeit produzieren 285 Beschäftigte Fleisch und Wurstwaren, zu den Aushängeprodukten zählen Rohschinken worunter auch der Schwarzwälder Schinklen zählt. Seit 2007 gehört der Schwarzwaldhof zu Edeka Südwest.