Fußball ist für den 47-jährigen Andreas Hartmann ein Teil seines Lebens. In der Jugend spielte er beim TuS Blumberg, später machte er den Jugendtrainer und trainierte Jugendteams beim TuS Blumberg und beim FC Riedöschingen. Als Fan schlägt sein Herz für den FC Bayern München. Im Alter von 13 Jahren war er zum ersten Mal im damaligen Olympiastadion: die Bayern spielten im Pokal gegen den 1. FC Nürnberg. Das erste große Spiel seiner Mannschaft erlebte der Fan 1987 in Wien: Es war das Endspiel im Europapokal der Landesmeister, als der FC Bayern auf den FC Porto traf. Der einzige Schönheitsfehler: Porto gewann 2:1, durch das berühmte Hackentor des Algeriers Rabah Madjer.
Die Stimmung im Stadion begeistert ihn jedes Mal aufs Neue. Die Profifußballer live zu sehen sei einfach anders als ein Spiel am Bildschirm zu verfolgen. Um die Begeisterung mit anderen Fußballfreunden zu teilen, engagiert er sich seit 20 Jahren im Bayern-Fanclub FC Baar-Power Blumberg. Seit 17 Jahren übernimmt er Verantwortung als Vorsitzender des Fanclubs, der mittlerweile 220 Mitglieder hat. Die Busfahrt empfinde er stets als Erlebnis, ganz Besonders, weil der Fanclub zu jedem Spiel auch Fans der gegnerischen Mannschaft mitnehme. "Die dürfen auch singen", schildert Hartmann, es müsse sich nur im Rahmen bewegen. "Es ist ein Miteinander". Wie gut dies funktioniert zeige sich auch daran, dass im Bayern-Fanclub auch Fans anderer Mannschaft wie VfB Stuttgart, Borussia Dortmund, Hamburger SV und Borussia Mönchengladbach Mitglied sind.
Das Heimspiel des FC Bayern am Samstag gegen Freiburg lockte besonders viele Fans. Mehr als 100 Fußballfreunde fuhren mit dem Bus nach München, in ihrer Brust schlug auch noch ein zweites Herz: "Insgeheim ist ja jeder von uns auch ein bisschen Freiburg-Fan", erklärt Andreas Hartmann: "Wir sind ja alle auch mit der Region verbunden." Das Interesse war so groß, dass der Fanclub noch Karten auf dem Zweitmarkt des FC Bayern München ordern musste.
Das Spiel selbst sorgte bei den Bayern-Anhängern für keine Jubelstimmung. "Es war kein schönes Spiel, wir Bayern-Fans waren von der Leistung der Mannschaft etwas enttäuscht", berichtet Hartmann. Und dann äußert er auch kritische Töne gegenüber den Verantwortlichen: "Wir verstehen bestimmte Auswechslungen nicht", zum Beispiel dass Flügelflitzer Arjen Robben gegen Franck Ribery ausgetauscht wurde. "Weshalb lässt man nicht beide spielen?" Gegen Athen am Mittwoch in der Champions League müsse sich die Mannschaft steigern. Die Stimmung im Bus war gleichwohl gut: "Die Freiburger Fans haben gesungen."
Das Miteinander pflegt der Fanclub FC Baar-Power auch beim Blumberger Eichbergcup, wo die Mitglieder den Ordnungsdienst auf der Tribüne der Eichbergsporthalle übernehmen.
Bayern Fanclub
Der Bayern Fanclub Baar-Power hat 220 Mitglieder. Vorsitzender ist Andreas Hartmann, Kontaktperson ist Robert Müller. Zum Champions League-Spiel des FC Bayern am Mittwoch fährt ein Bus, es sind noch Plätze frei. Wer Interesse hat, kann sich bei Robert Müller melden, Telefon 07702/2877. (blu)