Die Grundschule der Grund- und Werkrealschule Eichberg hätte dieses Jahr eigentlich Grund zum Feiern gehabt. Wurde die Eichbergschule, wie sie zuerst hieß, doch vor genau 50 Jahren eingeweiht. Und das Schulleitungsteam hatte sich schon Gedanken über eine Feier gemacht, dann kam Corona. Inzwischen gehen die Überlegungen dahin, das Jubiläum nächstes Jahr nachzuholen, wenn Corona es zulässt, und wenn die Grundschule nach dem künftigen Schulverbund von Real- und Werkrealschule wieder eigenständig ist, hieß es. Für die Redaktion ist das Jubiläum Grund genug, darüber jetzt zu berichten.

Als der Unterricht an der Eichbergschule am 27. August 1970 mit 396 Schülern in elf Klassen begann, war dies für Blumberg ein Meilenstein. Es war der vorläufige Abschluss eines rund zehnjährigen Prozesses, der letztlich bis zum heute geplanten Schulcampus fortwirkt. Aus der Viktor-von-Scheffel-Schule, unter deren Dach sich damals alle Schulen befanden, entstanden zwei weitere Schulen: die bereits am 14. September 1968 eingeweihte Realschule und die Eichbergschule. Künftig werden dort auch die Scheffelschule (Werkrealschule) und die Weiherdammschule ansiedeln.

Das neue Schulzentrum am Eichberghang wurde auf der grünen Wiese geplant. „Schon damals bestand die Idee, dieses Gelände für alle Schularten in der Kernstadt zu nutzen“, schildert der frühere Rektor Stefan Sosinski (1992 – 2014) und fügt hinzu „das war sehr weitsichtig“. Unter Bürgermeister Werner Gerber waren Stadt und Gemeinderat zunächst bestrebt, ein Gymnasium nach Blumberg zu bekommen, mit der Begründung, Blumberg sei neben Engen das einzige Unterzentrum in Baden-Württemberg ohne Gymnasium.
Anstoß durch Rektor Paul Willimski
Angestoßen hatte den Prozess Schulleiter Paul Willimski. Schon im Jahr 1959 hatte der damalige Scheffel-Schulrektor „die Stadt davon unterrichtet, wie sich die Schülerzahlen in den kommenden Jahren entwickeln würden“, heißt es in der Festschrift zum 25-jährigen Bestehen der Eichbergschule. Für das Jahr 1964 hatte der Rektor 865 Schüler vorausgesagt. Eine weitere Herausforderung stellte die Einführung des 9. Schuljahrs in der Volksschule dar, zudem hatte die Verwaltung ermittelt, „dass in den kommenden sechs Jahren etwa 690 Schulanfänger eingeschult würden.“
Der Gemeinderat fasste deshalb am 5. Mai 1964 den Grundsatzbeschluss zum Bau eines Schulzentrums. Die erste Kostenschätzung lag ohne Grundstückserwerb bei 4,5 Millionen D-Mark. Als der Gemeinderat im Dezember 1964 das Freiburger Architekturbüro Heinemann und Wolf mit dem Bau beauftragte, lag der Kostenvoranschlag bei 5,74 Millionen D-Mark.
Das erste Kollegium
Hans Braun (Schulleiter), Frauke Deuring, Michaela Dierenbach, Kurt Gleichauf, Irene Link, Erika Mehl, Christel Minzer, Otto Moosmann, Christel Palm, Gudrun Prillwitz, Uwe Schmidt, Ruth Seleger, Dieter von Gradowski, Johanna Zorbach und Dieter Zuckerschwerdt.
- Rektoren: Hans Braun (1970 – 1991); Stefan Sosinski (1992 – 2014); Sven Schuh (2014 bis 2016 kommissarisch, 2016 bis Ende Januar 2020 Rektor des Schulverbundes Grund- und Werkrealschule Eichberg), Laila Siebel (seit Februar 2020 kommissarische Leiterin).
- Konrektoren: Bernhard Baumann (1972 – 1990), Stefan Sosinski (1990 – 1992), Rainer Hauptvogel (1992 – 2011) und nach fünf Jahren Vakanz Laila Siebel (2016).
Von der Haupt- und Grundschule zur reinen Grundschule
Am Anfang war die Eichbergschule eine Grund- und Hauptschule wie die Viktor-von Scheffel-Schule. Auf die Eichbergschule gingen alle Schüler nördlich der Hauptstraße, auf die Scheffelschule gingen alle Schüler südlich der Hauptstraße.
- Die Anfänge: Zunächst unterrichteten 15 Lehrkräfte 396 Schüler in elf Klassen, was einem Durchschnitt von 36 Schülern pro Klasse entsprach. Die kleinste Klasse hatte 30, die größte Klasse 42 Schüler. Im ersten vollständigen Schuljahr 1970/71 hatte die Schule 405 Schüler – Rekord. Ein weiterer Rekord war im Schuljahr 1971/72: 46 Schüler in einer Klasse. „Ab dem fünften Schuljahr sanken die Schülerzahlen mit Ausnahme zweier Jahrgänge bis auf 300 Schüler im Jahr 1982/83“, heißt es in der Festschrift zum 25-jährigen Jubiläum. Der größte Schülerschwund war vom Schuljahr 1982/83 auf 1983/84 zu verzeichnen, als 40 Schüler die Eichbergschule verließen, 13,3 Prozent der gesamten Schüler.
- Der Weg zur Grundschule: Nach der ab 1970 begonnen Eingemeindung kamen die Haupt- und Realschüler aus den neuen Ortsteilen nach Blumberg, dadurch entstanden erhebliche Raumprobleme. Die Realschule wuchs auf 18 Klassen an, die Hauptschüler der Eichbergschule konnten mangels Platz nicht mehr die Fachräume in der Realschule mitbenutzen.
- Vorgaben des Oberschulamts: Im Jahr 1979 forderte das Oberschulamt Freiburg die Stadt auf, zu entscheiden, welche Schule Standort der zentralen Hauptschule und welche Schule dann noch Grundschule sein werde. Am 22. Januar 1980 entschied der Gemeinderat, die Scheffelschule solle ab 1985 oder später Hauptschule werden und die Eichbergschule Grundschule.
- Reaktionen der Eltern: Der Beschluss fand bei den Eltern und Lehrern „nur mäßige Zustimmung“. Die Eltern des südlichen Stadtgebiets befürchteten für ihre Kinder einen erheblich längeren Schulweg, der zudem durch das Überqueren von Haupt- und Tevesstraße als gefährlicher eingestuft wurde. Die Stadt legte daraufhin drei Fußgängerüberwege an.