Der frühere Blumberger Grundschulrektor Hans Braun starb im Alter von 93 Jahren. Er hinterlässt drei Kinder mit ihren Familien.
Der aus St. Georgen stammende Pädagoge trat in Blumberg am 1. September 1950 seinen Dienst an der Viktor-von-Scheffelschule an. Zusammen mit Hans Vatter und Helmut Pietsch gehörte er zu drei Pädagogen, die alle in der Nachkriegszeit nach Blumberg kamen und sich stark für die Schulentwicklung engagierten, schildert sein Nachfolger Stefan Sosinski.
1962 zum Konrektor ernannt
Hans Braun wurde 1962 zum Konrektor ernannt. Damals bevölkerten zeitweilig bis zu 1300 Schüler die Scheffelschule. Er war der erste Rektor der 1970 eingeweihten Eichbergschule, die dieses Jahr ihr 50-jähriges Bestehen begehen kann. „In seine Amtszeit als Konrektor und kommissarischer Schulleiter fielen die Planungen des Schulzentrums mit Realschule und Eichbergschule„, schrieb der SÜDKURIER am 25. April 1991, als er berichtete, dass Rektor Hans Braun zum Ende des Schuljahrs in Ruhestand gehen werde.
Plötzlich zwei Grund- und Hauptschulen in der Stadt
Mit Einweihung der Eichbergschule hatte Blumberg plötzlich zwei Schulen für die Grundschule und die Hauptschule. Der Bedarf war vorhanden, kamen doch durch die 1970 begonnenen Eingemeindungen auch zunehmend Schüler, vor allem Hauptschüler, in die Kernstadt, berichtete Stefan Sosinski, Konrektor unter Hans Braun und nach dessen Ruhestand dann sein Nachfolger. Wichtig war Hans Braun als Rektor sowie allen anderen Beteiligten, dass die neue Schule am Eichberg nicht als Konkurrenz zur Scheffelschule angesehen wurde.
Wer in der Kernstadt auf welche der beiden Schule ging, bestimmte seine Adresse: Diejenigen zwischen Hauptstraße und dem Buchberg besuchten die Scheffelschule, die Schüler zwischen Hauptstraße und Eichberg gingen auf die Eichbergschule.
Wandel in der Schullandschaft
Als die Schülerzahlen in den 1980-er Jahren zurückgingen, wurde aus der Scheffelschule zunächst eine Hauptschule und ab Anfang der 1990-er Jahre eine Hauptschule mit Werkrealschule. Aus der Eichbergschule wurde eine reine Grundschule. Von den Kollegen wurde Hans Braun geschätzt. Sie erlebten ihren Rektor als gradlinig, aufrecht und korrekt, als einen Rektor, der hinter ihnen stand. Bei der Entwicklung der Schullandschaft „zählte er zu den Vordenkern“, schildert sein Nachfolger Stefan Sosinski, der Hans Braun so würdigt: „Er hat Blumberger Schulgeschichte mitgestaltet und mitgelebt.“
Auch gesellschaftlich engagiert
Privat heiratete er 1952 seine Frau Erika, die Ehe bereicherten drei Kinder. Neben Familie und Schule engagierte sich Hans Braun auch gesellschaftlich. In der evangelischen Kirchengemeinde war er im Singkreis und im Posaunenchor, den der eine zeitlang leitete, und er sang im Männergesangverein 1860 Blumberg. Mehr als zehn Jahre engagierte er sich ehrenamtlich als Fahrer für die Sozialstation.