Reinhold Engesser ist für die Feuerwehrleute im Schwarzwald-Baar-Kreis eine Institution, ja fast eine lebende Legende, wenn man sieht, was er über Jahrzehnte für Organisationswesen und Ausstattung der Wehren bewirkt hat.
30 Jahre in leitender Funktion
Engesser war in den vergangenen 30 Jahren in verschiedenen leitenden Funktionen der Feuerwehr tätig. Jüngst wurde er im Rahmen der Dienst- und Verbandsversammlung als Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbands verabschiedet.
Welch Unterschied zur Zeit, als Engesser zu Neujahr 1973 in den aktiven Dienst seiner Heimatabteilung Hondingen eintrat. Damals war der Standard in Sachen Ausbildung und Einsatzkleidung noch sehr überschaubar. So konnte der junge Feuerwehrmann damals ohne jegliche Grundausbildung in den aktiven Feuerwehrdienst treten.
Große Verbesserungen bei der Ausbildung
„Das ist heute gar nicht mehr möglich“, so Engesser. Die Aus- und Weiterbildung ist etwas, was sich in den letzten 30 Jahren gravierend verändert hat, auch unter dem Einfluss Engessers. Dies sei aber aufgrund der zunehmenden Anforderungen an die Feuerwehren auch absolut notwendig und gerechtfertigt, so der scheidende Kreisverbandsvorsitzende.
Ausrüstung und Einsatzmaterial habe in den vergangenen zehn bis 15 Jahren einen riesigen Qualitätssprung durchlaufen. Angefangen bei den Feuerwehrbedarfsplänen. Sie ermöglicht eine zielgerichtetere Ausstattung und Anschaffung der Feuerwehren möglich.
Engesser erinnert sich an seinen ersten Lehrgang, der ihn 1981 zum Gruppenführer befähigte. 1987 trat Engesser dann das Amt des Abteilungskommandanten der Abteilung Hondingen an und wurde 1995 zum Kommandanten der Gesamtwehr Blumbergs ernannt.
Eine der größten Herausforderungen seiner 15-jährigen Amtszeit war das Zusammenführen der neun einzelnen Abteilungen zu einer Gesamtwehr. Doch durch eine gute Kameradschaft innerhalb des Gesamtausschusses habe die Zusammenarbeit bestens funktioniert.
Dieser Zusammenhalt einer Einheit sei gerade auch im Bereich der Jugendfeuerwehr zum Tragen gekommen, freut sich Engesser über die gute Entwicklung der Jugendwehr.
2006 wurde Engesser zum stellvertretenden Kreisbrandmeister ernannt. Unzählige Einsätze sowie Gespräche mit der Feuerwehrführung und den Gemeinderäten standen sodann auf der Tagesordnung. Keine einfache Angelegenheit, wenn man das ehrenamtlich neben Beruf und Familie ausübt. Seine Frau und seine Familie hätten ihm immer den Rücken freigehalten.
2016 Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbands
2016 übernahm Reinhold Engesser schließlich den Vorsitz des Kreisfeuerwehrverbands und hielt dieses Amt bis Ende November inne. In diesen acht Jahren vertrat der leidenschaftliche Feuerwehrmann die Interessen des Landkreises auch im Präsidium der Landesfeuerwehr.
Gerade im Bevölkerungsschutz sei in den vergangenen acht Jahren einiges an Arbeit angestanden. Der Kontakt zu den einzelnen Feuerwehren sowie den Stadt- und Gemeindeverwaltungen sei dabei überwiegend positiv zu bewerten. Auch die Zusammenarbeit mit dem Landesbranddirektor sowie den Kreisbrandmeistern bleibe in positiver Erinnerung.