Blumberg – Das sind gute Nachrichten: In der heutigen Gemeinderatssitzung im Städtlesaal wird Bürgermeister Markus Keller als Vorsitzender des Aufsichtsrates der Bahnbetriebe Blumberg für das Geschäftsjahr 2023 einen unverhofften Gewinn von 384.640,09 Euro vorlegen. Mit dem Antrag, dass dieser Jahresüberschuss nicht ausgeschüttet wird, sondern dem Unternehmen zur Stärkung des Eigenkapitals zugutekommt, will der Aufsichtsrat die Weichen für die Zukunft der Bahnbetriebe stellen.

Auch für den Geschäftsführer der Bahnbetriebe, Christian Brinkmann, hat dieser Ertrag die Erwartungen übertroffen. Es sieht die Bahnbetriebe mit den Verkehrsbetrieben Sauschwänzlebahn sowie Betrieb und Pacht der 61,7 Kilometer langen Bahnstrecke Lauchringen–Hintschingen gut aufgestellt. „Hier werden gute Entwicklungen registriert und die Fahrzeiten kontinuierlich gesteigert“, stellt er stetige Fortschritte fest. In diesem positiven Trend ist auch die Ringzugstrecke bis nach Hintschingen inbegriffen. „Unser Gewinn ging keineswegs auf Kosten der Investitionen, die im Jahr 2023 zirka 1 Million Euro betrugen“, macht Markus Keller im Gespräch klar.

Verlass sei auch auf die Fördergelder, die jedes Jahr in die Bahnbetriebe fließen. Für Geschäftsführer Christian Brinkmann ist die Sauschwänzlebahn als touristisches Aushängeschild das absolute Zugpferd. „Nach den schweren Pandemiejahren können wir wieder auf steigende Besucherzahlen bauen. Vor allem die anreisenden Busse kommen so langsam wieder in Schwung“, schätzt er dieses Potenzial. Eine gute Resonanz stellt er ebenso bei den Veranstaltungsfahrten fest. „Nach der Entscheidung, mehr auf Dieselfahrten zu setzen und die gemietete Dampflok nur noch an bestimmten Wochenenden auf die Schiene zu bringen, konnten wir auch enorme Kosten sparen“, sagt Brinkmann. Überhaupt sei es erst das zweite Mal, dass ein Gewinn verbucht werden konnte. Vor drei Jahren stand erstmals ein geringfügiger Ertrag zu Buche.

Dass die Sauschwänzlebahn nicht an Attraktivität verloren hat, macht auch ein gutes Jahr 2024 deutlich, in dem Brinkmann trotz des vielen Regens wieder ein enormes Interesse registrierte. Und wie geht es mit den Bahnbetrieben weiter? „Wir müssen weiterhin investieren. Neue sanitäre Anlagen im Bahnhofsgebäude, historische Fliesen im Gebäude oder Arbeiten am Schienenverkehr sind geplant“, schaut der Aufsichtsratsvorsitzende Markus Keller nach vorn. Aktuell werden auch drei historische Waggons bei einer Spezialfirma in Tschechien restauriert.

Hochzeiten im Stellwerk oder Betriebsausflüge mit der Bahn sind weitere Bausteine in dem immer größer werdenden Geschäftsbetrieb. Auch in der Nachbarschaft soll sich mit dem Abriss des in die Jahre gekommenen Gastronomiegebäudes „Zum Stellwerk“ zeitnah etwas tun. Der Bau von 40 Appartements, die für Tages- und Wochenendbesucher oder Durchreisende gedacht sind, ist an dieser Stelle genehmigt. Man hofft, dass der Investor dieses Projekt im kommenden Jahr in Angriff nehmen wird. „Wir können auf ein tolles Team bauen und schauen dem Saisonstart am 1. Mai 2025 zuversichtlich entgegen“, sagen Christian Brinkmann und Markus Keller optimistisch.