Als die Corona-Pandemie Anfang des Jahres 2020 ihren Weg auch nach Europa und Deutschland fand, sprengte sie das öffentliche Leben. Viele Veranstaltungen mussten abgesagt werden. So erging es auch dem Bräunlinger Straßenmusiksonntag. Der findet alle zwei Jahre statt, für 2020 stand er in den Startlöchern.
Was folgte waren unsichere Zeiten – und Kollisionen mit anderen Veranstaltungen. So findet im wechselnden Turnus in jenen Jahren ohne Straßenmusiksonntag in Döggingen das Brunnenfest mit Naturparkmarkt statt.
2022 wieder soweit
Jetzt soll es allerdings wieder soweit sein: 2022 soll ganz regulär wieder ein Straßenmusiksonntag stattfinden. Samstag und Sonntag, 27. und 28. August, ist der anvisierte Zeitpunkt. Und die Künstler stehen auch schon bereit. Darüber freut sich besonders Maren Ott vom Bräunlinger Tourismus-, Kultur- und Sportamt.
Sie ist dort für die Organisation der großen Veranstaltung zuständig, die in der Vergangenheit mehrere tausend Besucher in die Zähringerstadt lockte. „Die erfreuliche Nachricht ist, dass alle Verträge abgeschlossen sind“, erklärt sie. 90 Prozent der Künstler, die bereits für 2020 zugesagt hatten, sind dabei.

Schnelle Veränderung
Bei den Künstlern herrsche laut Ott „eine verhaltene Euphorie“. Jeder habe in der Pandemie gelernt, dass sich Geplantes schnell verändern könne: „Stand heute gelten im August die Bedingungen wie in den Vorjahren.“ Allerdings sei Corona mittlerweile Bestandteil der Verträge geworden: „Es ist vertraglich geregelt, dass sich die Corona-Bedingungen eben ändern können“, so Ott. Entspannung gibt es also erst, wenn die Veranstaltung im August dann auch tatsächlich läuft.
Es geht ums Miteinander
„Wenn man in den Medien irgendwas von Sommervariante hört – da werde ich sofort hochgradig hellhörig“, sagt Ott. Sie hoffe, alle in Bräunlingen drücken die Daumen für den Straßenmusiksonntag. Der funktioniere nämlich am besten, wenn Nähe und Interaktion möglich seien. Wenn zahlreiche Gaukler, Musiker, Clowns und Künstler die historische Innenstadt bevölkern, dann gehe es auch um das Miteinander. Unter Corona-Bedingungen schwierig. „Das Stichwort Einlasskontrollen haben wir natürlich im Hinterkopf. Das wäre allerdings eine große Herausforderung.“
Die typische Mischung
Allerdings ist Ott auch optimistisch: „Ich bin guter Dinge. Wir haben in der Vergangenheit tolle Jahre erlebt.“ Man habe sehr viel Aufwand betrieben, „und es wäre schön, wenn wieder sehr viele Besucher kämen.“ Das Budget sei in diesem Jahr zwar niedriger, man wolle aber keine Einschränkungen spürbar werden lassen.
Unter den Künstlern seien Profis und Amateure dabei, ebenso wie komplett neue Darsteller und jene, die schon zuvor in Bräunlingen zu erleben waren: „Es ist unsere typische Mischung aus alt und neu. Dadurch wird auch dieses interne Gefühl für den Straßenmusiksonntag weitergegeben“, erklärt Ott.
Was wichtig ist
Unter den Künstlern hätten viele eine schwere Zeit gehabt, dennoch werde oftmals nicht auf das Honorar Wert gelegt, „sondern um des Spielens willen.“ Maren Ott freue sich, „wieder eine Plattform für Vielfalt bieten zu können: „Der Gemeinderat hat zugesagt, dass es auch in diesem Jahr der Eintritt nichts kosten wird.“ Es gebe lediglich die Sammlerbuttons, die gegen einen Betrag gekauft werden können – und das Hutgeld für die Künstler, „das ist wichtig.“

Teilnahme ermöglicht
Der Ferienzirkus wird zum Straßenmusiksonntag mit den kleinen angelernten Artisten wieder auftreten. Und hier gibt es eine Besonderheit: „Die Bürgerstiftung Bräunlingen ermöglicht den ukrainischen Flüchtlingskindern die kostenlose Teilnahme am Ferienzirkus. Das ist eine tolle Nachricht.“ Für den Zirkus sei man außerdem noch auf der Suche nach weitere erwachsenen Helfern, die den Kindern bei den Vorbereitungen assistieren können: „Da können sich Eltern, aber auch ältere Geschwister melden“, sagt Ott
Freie Plätze gebe es auch noch für Stände, die an die Gastronomie, aber auch Einzelpersonen vergeben werden. „Für die Bräunlinger Vereine gibt es hier auch das Angebot von kleineren Einheiten zu einem kleineren Budget.“ Mit dem Ringzug werde man sich noch abstimmen und verstärkt für eine Anreise mit dem öffentlichen Personennahverkehr werben.