Alle zwei Jahre pilgern an einem Wochenende Besucher aus einem Umkreis von über hundert Kilometern in die kleine Zähringerstadt Bräunlingen im Schwarzwald-Baar-Kreis. Ihr Ziel ist der Straßenmusiksonntag, ein Festival der Straßenkunst, das der SÜDKURIER mit der Stadt Bräunlingen vor 30 Jahren ins Leben gerufen hat. Dieses Wochenende ist es wieder soweit und der 16. Straßenmusiksonntag steht in den Startlöchern. Alles Wichtige haben wir hier zusammengefasst.
Anfang: Los geht das Straßenmusiksonntags-Wochenende bereits am Samstagabend, 25. August. Um 18 Uhr werden Gogol und Mäx die Veranstaltung in der Bräunlinger Innenstadt eröffnen. Danach bieten die Vereine und Gastronomen in ihren Hütten und Lauben ein abwechslungsreiches Programm. Am Sonntag, 26. August, gibt es dann von 11 Uhr bis 19 Uhr Auftritte von mehr als 52 verschiedenen Gruppen.
Budenzauber : Am Samstagabend werden die Vereine für die Besucher ein abwechslungsreiches Programm bieten. Neben kulinarischen Höhepunkten gibt es auch Musik. Mit dabei sind Zäpfle-Brass, das Original vom Bodensee, „Ruppert spielt“, Brassmann, die Dröhnbüddels, das Kaltenbrunner-Duo sowie Lokalmatador Saban mit Zitronenschüttlern.

Clowns gehören natürlich auch zum Programm. So gibt es für die kleinen Besucher: Kindertheater Rote Nase – Clown Paul treibt Sport mit Seiltanz, Clown Anja mit Jonglage und Luftballons und die Clowns am See. Bei Ferri gibt es eine Auswahl der erfolgreichsten Lieder zu hören. Mit Maurangas ist ein exzentrischer Clown in den Straßen unterwegs, Jordi ist hingegen ein Clown, der seine Scherze pantomimisch treibt.
Durchfahrt verboten, heißt es während des Straßenmusiksonntags für die Bräunlinger Innenstadt. Zähringerstraße, Blaumeer-Straße, Sommergasse, Dekan-Metz-Straße, Mittelgasse und Kirchstraße ab Löwenkreisel sind am Straßenmusiksonntags-Wochenende für den Verkehr gesperrt und zwar von Freitag ab 18 Uhr bis Montag 21 Uhr. Die Stadt bittet die Anwohner, Fahrzeuge im angegebenen Zeitraum auf den zahlreichen Parkplätzen außerhalb zu parken und Straßen und Höfe in der Innenstadt freizuhalten. Sämtliche öffentlichen Plätze und Straßen der Innenstadt werden für Auftrittsorte der Künstler oder für die Bewirtung benötigt.
Erzähler: Nicht nur Musik gibt es bei der Veranstaltung. Auch verschiedene Erzähler werden das Programm bereichern. Marlyse Scheuer erzählt Märchen aus verschiedenen Ländern der Erde – alles in einem esläßer Dialekt. Die Gruppe Bittersüßer Nachtschatten präsentiert mit Dark-Folk-Poetry Musik und Erzählungen mit einer dunklen und düsteren Note. Maria die Gauklertochter bereichert ihre Geschichten mit Jonglage.
Freier Eintritt: Das gibt es selten. Eine Veranstaltung dieser Größenordnung und dann müssen die Besucher keinen Eintritt bezahlen. Jedoch erhalten die Künstler lediglich einen Fahrkostenzuschuss, ein kleines Taschengeld und eine Übernachtungsmöglichkeit. Unterstützen können die Besucher die Veranstaltung durch den Kauf eines Sammlerbuttons, der drei Euro kostet. Die Künstler direkt können durch Spenden unterstützt werden.
Gaukler auf den Bräunlinger Straßen: Sie wechseln sich an vier Standorten mit ihren Darbietungen ab. La Tanik ist eine Zirkusartistin, die bereits 2016 das Publikum in den Bann zog. Jay Toor bietet eine Ein-Frau-Straßenshow, Daniel Burley präsentiert auf den Bräunlinger Straßen eine magische Kabarett-Show. Frech mit viel Energie sorgt Steve Stergiadis auf seinem Rad für Abwechslung.

Handwerk: Zwischen den auftretenden Gruppen finden Besucher auch Stände mit Kunsthandwerk. Die haben etwa im Angebot: Schmuck, Steinfiguren, Holzspielzeug. Es wird einen Stand mit selbst hergestellten Naturseifen geben, außerdem Lederwaren und Wurzelskulpturen.
Internet: Bilder und Geschichten vom Festwochenende wird es unter http://www.suedkurier.de zu sehen und lesen geben. Einfach mal vorbeischauen. Am Straßenmusiksonntags-Wochenende selbst oder danach, um noch einmal in Erinnerungen zu schwelgen.
Jonglage: Schon einmal probiert? Gar nicht so leicht. Nur nicht die Arme verknoten und nichts fallen lassen. Wie es richtig geht, zeigen einige Künstler. Vielleicht kann man sich bei näherem Hinschauen auch den ein oder anderen Trick abschauen?
Kulinarisches: Pommes und Wurst gibt es zwar auch. Aber der Straßenmusiksonntag ist dafür bekannt, dass sich die Vereine und Gastronomen stets etwas Besonderes einfallen lassen und sich das kulinarische Angebot von anderen Festen unterscheidet. So gibt es etwa italienische Spezialitäten, wie Arancini, Salsiccia und Piadina. Exotische und traditionelle Grillwürste stehen auf dem Speiseplan, genauso wie Flammlachs und Pulled Boneless Spare Ribs.
Langeweile: Wenn Sie im ABC bereits hier angekommen sein, dann dürfte Ihnen auch klar sein, dass für Langeweile gar kein Platz ist. Unter den anderen Buchstaben gibt es weitere Gründe, die das bestätigen.
Murten: Aus der befreundeten Zähringerstadt in der Schweiz werden eigens zum Straßenmusiksonntag Musiker der Stadtkapelle Murten aufschlagen. Um 11.15 Uhr werden die Schweizer auf der Lottbühne bei den Brändbachterassen ihr musikalisches Können zum Besten geben.
Nachbarn: Nicht nur die Bräunlinger sind beim Straßenmusiksonntag anzutreffen. Auch aus den Nachbar-städten und der ganzen Region kommen die Besucher zum Straßenmusiksonntag. Schließlich handelt es sich um eine Veranstaltung, die in der Region einmalig ist und die sich durch ihre bunte Vielfalt auszeichnet.
Ohrwürmer gibt es jede Menge: 52 Gruppen mit über 100 Akteuren an 223 Standorten. Da finden alle Besucher etwas, das ganz nach ihrem Geschmack ist und dass nicht nur in die Beine geht, sondern auch im Ohr bleibt.

Parken: Da die Bräunlinger Innenstadt für den Verkehr gesperrt ist (siehe unter D), müssen die Besucher außerhalb parken. Am Sonntag stehen Sonderparkplätze an allen Stadteingängen bereit. Viel bequemer geht es mit dem Festtaxi direkt zum bunten Geschehen: Es gibt einen kostenlosen Shuttlebusverkehr, der von 11 Uhr bis 20.30 Uhr im 15-Minuten-Takt bis zum Stadttor fährt. Haltestellen dafür befinden sich bei Küpper-Weisser und an der Kreuzung Donaueschinger und Palmbuckstraße, nahe des Bahnhofs. Die Feuerwehr und weitere zahlreiche Helfer sind bei der Parkplatzsuche behilflich.
Qualität: In allen Bereichen der „Asphaltkunst“ werden Künstler vertreten sein. Hinzu kommt, dass mit Gogol und Mäx und Unduzo gleich zwei Kleinkunstpreisträger vertreten sind, die vom Land Baden-Württemberg ausgezeichnet wurden. Der Straßenmusiksonntag ist mit mehr als 50 Gruppen die größte Veranstaltung dieser Art im Süddeutschen Raum. Profimusiker spielen neben Hobby-Musikern. Vertreten werden alle Musikrichtungen sein: von Mundart über Flamenco bis zu Blues, so dass jeder Besucher etwas Passendes für sich findet.
Ringzug: Der Bahnverkehr zwischen Donaueschingen und Bräunlingen wird wegen Bauarbeiten am Straßenmusik-Wochenende ausfallen. Die Anfahrt ist trotz Sperrung der Schienenstrecke mit dem öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) möglich. Eigens dafür werden Ersatzbusse eingerichtet, die am Samstag und Sonntag, 25. und 26. August, immer zur ungeraden Stunde (also 11.46 Uhr, 13.46 Uhr und folgend) ab dem Bahnhof Donaueschingen, mit Anfahrt aller Unterwegshaltestellen, bis zum Bräunlinger Bahnhof unterwegs sind. Zur geraden Stunde (12.47 Uhr, 14.47 Uhr und folgend) stehen die Ersatzbusse vom Busbahnhof Donaueschingen direkt nach Bräunlingen Bahnhof ohne Unterwegshalte zur Verfügung. Die Rückfahrt ist ab dem Bräunlinger Bahnhof in Richtung Donaueschingen ebenfalls mit dem Schienenersatzverkehr möglich. Zur geraden Stunde (14.58 Uhr, 16.58 Uhr und folgend) fahren die Ersatzbusse von der Haltestelle „Bräunlingen Firma Straub, Ersatz/Westseite“ mit allen Unterwegshalten nach Donaueschingen. Zur vollen geraden Stunde (12 Uhr, 14 Uhr und folgend) fahren die Busse von der Haltestelle „Bräunlingen Firma Straub, Ersatz/Ostseite“ direkt über die Donaueschinger Straße bis zum Donaueschinger Busbahnhof.
Sammlerbuttons: Der Straßenmusiksonntag kostet keinen Eintritt. Jedoch gibt es für die Besucher ein kleines Erinnerungsstück an die Veranstaltung. Für drei Euro gibt es einen Button. Damit wird die Veranstaltung unterstützt. Festbuttons gibt es übrigens an den Stadteingängen zu kaufen.
Tolle Stimmung: Musiker, Gaukler, Erzähler – und das in der ganzen Innenstadt. Die Künstler sorgen für ausgezeichnete Unterhaltung und die Vereine und Gastronomen tragen mit ihren Hütten und Lauben zum stimmigen Gesamtbild bei.
Unverstärkt: Der besondere Charme des Straßenmusiksonntag ist, dass es auch Musiker gibt, die unverstärkt spielen. So wird es wieder Gassen geben, in denen die Musiker zu finden sind, damit auch keine laute Musik ihre Auftritte stört. In der Sommergasse wird etwa akustisch gespielt.
Vereine: Die unterstützen das große Festival in der Innenstadt nach Leibeskräften. Mit dabei sind 2018 die Geländespieler, der FC Bräunlingen, die Landfrauen, die Narrenzunft, die Stadtkapelle und die Gauchenzunft aus Döggingen
Wetter: Traditionell gilt der Straßenmusiksonntag als wettersicher. So richtiges Regenpech gab es noch nie. Aber selbst wenn, das Fest ist auch für alle Wetterlagen gesichert und findet auf jeden Fall statt. Im Falle von Regen gibt es für viele Auftritte angrenzende Scheunen oder Großgaragen.
Xylophon: Bei so vielen Musikern und Gruppen gibt es sicher auch irgendwo ein Xylophon. Einfach mal durch die Gassen schlendern und Ausschau halten.
Yen: Nein, mit der japanischen Währung kann man auch am Wochenende nicht bezahlen. Und ja, wir haben für diesen Buchstaben extra im Duden nachgeschlagen, um festzustellen, alle anderen Wörter mit Ypsilon wären noch mehr an den Haaren herbeigezogen.
Zum Schluss bleibt noch eines zu sagen: Viel Spaß auf dem Straßenmusiksonntag.