Eineinhalb Jahre ist es nun her, seit der Bräunlinger Peru-Förderverein Villa Milagrosa sein zehnjähriges Jubiläum mit Gästen aus Peru sowie zahlreichen Förderern, ehemaligen Freiwilligen und Weggefährten gefeiert hat.
"Wir haben nach der Feier erst mal durchgeatmet, uns über zehn aufregende und sehr erfolgreiche Jahre gefreut und danach weitergemacht. Es gibt genug zu tun", sagt Julian Blessing, der seit vergangenem Jahr die Gesamtkoordination des Vereins von Nicole Paganini übernommen hat. Eine Neustruktur der Vereinsführung stand an. Blessing sei nun Hauptansprechpartner und leitet den Bereich Bildung. Paganini, die vor zwei Jahren das Schulgartenprojekt initiierte, baue langsam den Bereich Ökologie aus. "Die Vorstandschaft des Vereins bleibt in Bräunlingen und Umgebung, so sind wir auch weiter Ansprechpartner für unsere Unterstützer vor Ort", erklärt Julia Paganini, die Vorsitzende des Vereins.
Koordiniert wird das Alltagsgeschäft mittels Skype-Anrufen von Bräunlingen nach Köln, Hamburg, Berlin und eben nach Peru. Das klappe ganz gut, denn trotz der zehn Jahre gehe den Mitgliedern von Villa Milagrosa die Arbeit nicht aus. "Wir merken jedes Schuljahr, wie wichtig unsere Schule in Nueva Cajamarca ist, dass wir den Kindern einen Raum zum Lernen ermöglichen in einer Stadt, die chaotisch, dreckig und ohne Perspektiven ist", erklärt Julian Blessing.
In diesem Schuljahr sind alle Jahrgangsstufen zum ersten Mal angeboten und 120 Kinder sind im Kindergarten und der sechsstufigen Grundschule betreut. Es wird langsam eng in der kleinen Grundschule, die vor fünf Jahren von ehrenamtlichen Architektinnen, darunter die Bräunlingerin Franziska Hummel, gebaut wurde.
Eine Möglichkeit mehr Kinder zu betreuen wäre es, die Klassenzimmer doppelt zu belegen, also morgens und abends Unterricht anzubieten, was in Peru durchaus gängige Praxis sei, da das Land mehr schulpflichtige Kinder als Klassenräume habe. Dazu müsste der Verein aber auch finanziell wachsen. Die zehn Lehrer werden seit Jahren durch einen festen Spenderkreis finanziert. Mittlerweile steigen jedoch auch in Peru die Fixkosten, sodass dort, wie auch in Deutschland, neue Finanzierungswege gesucht werden.

Ein Schritt ist der vor zwei Jahren angelegte Gemüsegarten. Hier wird Gemüse für den Speisesaal produziert, Überschüsse können auf dem lokalen Markt verkauft werden. "Vor Ort gibt es keine Gemüseproduktion, kaum jemand in der 30 000-Einwohner-Stadt hat einen Gemüsegarten und das trotz hervorragender Anbaubedingungen. Unser Gemüse ist eine frische und vor allem gesunde Alternative zu den chemisch behandelten Produkten von der Küste", sagt Nicole Paganini. In einem nächsten Schritt wird die Gemüseproduktion nun in die Hinterhöfe der Familien verlegt und in der Stadt eine kleine Gemüsekooperative aufgebaut.
Unterstützung
Auch das Bildungsprogramm in Peru strebt nach Erweiterung. Es wird überlegt, ob den Schülern ein Stipendium angeboten werden kann, welches die Besten, sozial Kompetentesten oder Bedürftigen in der Sekundarstufe unterstützt. Wer den Verein unterstützen möchte, kann das über das Konto: Förderverein VMM mit der IBAN: DE97694500651150243863. Mehr zum Verein und seinen Aktivitäten unter www.villa-milagrosa.org.