Verlässt die Narrenzunft Eintracht Bräunlingen die Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte (VSAN)? Mehr als zwei Monate ist es her, seit der Prüfantrag über einen eventuellen Austritt bei der jüngsten Generalversammlung im November auf den Tisch des Zunftmeisters gelegt wurde.

Da aber die bevorstehenden Fasnettage nach den Coronaeinschränkungen der Vorjahre viel zusätzlichen Einsatz und großes Engagement verlangen, wurde die Bearbeitung des Antrags auf die Zeit nach den Fasnettagen 2023 verschoben, erläutert Zunftmeister Matthias Reichmann. Bei der Generalversammlung 2023 könne dann diskutiert werden. Vorher gelte es ein festgelegtes Prozedere einzuhalten.

Nach einigen Jahren Einschränkungen ist endlich wieder die Fasnet in gewohnter Weise möglich.“Zunftmeister Matthias Reichmann
Nach einigen Jahren Einschränkungen ist endlich wieder die Fasnet in gewohnter Weise möglich.“Zunftmeister Matthias Reichmann | Bild: Dagober Maier

„Wir haben bei der letzten Generalversammlung das Schreiben übergeben bekommen, eine Prüfung vorzunehmen, ob ein Antrag für einen Austritt aus der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischen Narrenzünfte sinnvoll wäre“, bestätigte Reichmann. Doch jetzt stehen Fasnetterme an. Nach einigen Jahren Einschränkungen ist endlich wieder die Fasnet in gewohnter Weise möglich“, freut sich der Zunftmeister. „Wir fahren zu einigen Narrentreffen und auch die Narrentage von der Fasneteröffnung an Mariä Lichtmess (2. Februar) bis hin zum Aschermittwoch, verlangen viel Einsatz und Gestaltungskraft“.

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Deshalb werde sich erst nach den Fasnettagen eine noch zu bildende Kommission mit dem Prüfantrag befassen und dann die Ergebnisse dem Narrenrat vorlegen, so der Zunftmeister. Dieser Prozess dürfte auch von der VSAN beobachtet werden. Wie erwartet habe sich auch der Präsident der VSAN, Roland Wehrle, beim Bräunlinger Zunftmeister über die aktuelle Situation, den Prüfantrag sowie dessen Inhalt erkundigt, so Reichmann.

Sobald die Kommission ihre Ergebnisse bezüglich eines möglichen Austrittsantrages vorgelegt habe, müsse zuerst ein formaler Antrag bei der kommenden Generalversammlung eingereicht werden. Käme es nach den Beratungen und den Diskussionen unter den Zunftmitgliedern wirklich zu einer Abstimmung, dann müsste eine Zweidrittelmehrheit zustimmen, damit der Antrag für einen Austritt bestätigt und dann bei der VSNZ vorgelegt werden könne.

Änderungspotenzial wird erkannt

Zunftmeister Matthias Reichmann sieht zwar einiges Änderungspotential innerhalb der Vereinigung für die kommenden Jahre, doch dies betreffe nur jene Ziele, bessere Vorausetzungen zu schaffen, um mehr junge Leute für den ehrenamtlichen Dienst innerhalb der Narretei zu gewinnen. Die aktuellen Vorstandsmitglieder der Vereinigung seien sehr aktiv und es sei nicht abzusehen, wer in Zukunft diesen großen Einsatz auf höherer Narrenebene übernehmen werde.

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Die Begegnungen der Narren untereinander zu ermöglichen, sehe die VSAN, deren Gründungsmitglied die Bräunlinger Narrenzunft „Eintracht“ ist, als eine besondere Aufgabe an. Dazu gehörten die alten fasnächtlichen Bräuche, die in Bräunlingen in eindrucksvoller Form gelebt werden, zu erhalten, zu pflegen und weiter zu entwickeln.