Roman Knappe hat schon etliche nationale und internationale Titel im Fallschirmzielspringen gewonnen hat. In Neukirchen (Österreich) gewann er das Finale bei den Herren mit einem großartigen Zielsprung direkt auf die Mitte der Zielscheibe und konnte damit Roland Schuler (Hechingen) ablösen, der in den beiden vergangenen Jahren die Herren EM gewonnen hatte.

Michael (links) und Roman Knappe daheim in Bräunlingen mit ihren Springerpuppen. Im EM-Halbfinale besiegte der Sohn den Vater und holte ...
Michael (links) und Roman Knappe daheim in Bräunlingen mit ihren Springerpuppen. Im EM-Halbfinale besiegte der Sohn den Vater und holte anschließend im Finale den Europameistertitel. | Bild: Dagobert Maier

Ein für Roman besonderer Wettkampf stand nach Vorrunden- und Zwischenrundensiegen im Halbfinale an. Er musste gegen seinen Vater Michael um den Finaleinzug kämpfen. Den schaffte er mit einer tollen Leitung, als er mit 74 zu 95 Zentimeter zum Landemittelpunkt gewann.

Sichere Landung überraschte viele

Dadurch kam er in den Endkampf, in dem er zur Überraschung vieler durch eine sehr sichere Landung im Mittelpunkt des Zielbereiches siegte und Europameister wurde.

Das Vater-Sohn-Duell bei der Europameisterschaft Video: Familie Knappe

„Mein Ziel war eigentlich, dass ich vor allem in der Jugend wieder auf das Siegertreppchen komme. Dass ich nun sogar bei den Herren den Europatitel gewann, war für mich selbst sehr überraschend. Damit hatte ich auf keinen Fall gerechnet“ sagt Roman Knappe.

Dass er dabei gegen seinen Vater siegte, gegen den er erstmals in einem Halbfinale antrat, war für ihn natürlich ein besonderer Höhepunkt bei den Europameisterschaften in Österreich.

Vater Michael legt ordentlichen Sprung vor

Vater Michael war ebenfalls beim Halbfinale stark konzentriert mit dabei: „Ich hatte mit 95 Zentimetern einen ordentlichen Sprung gelandet und dachte: Wenn Roman das unterbietet, dann kommt er verdient weiter.“

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Und Roman steuerte seinen Springer 21 Zentimeter näher an den Mittelpunkt. „Klar war ich auf der einen Seite enttäuscht, aber noch viel mehr stolz auf Romans Leistung“, sagte er nach dem Halbfinale.

„Klar war ich auf der einen Seite enttäuscht, aber noch viel mehr stolz auf Romans Leistung.“  Michael Knappe
„Klar war ich auf der einen Seite enttäuscht, aber noch viel mehr stolz auf Romans Leistung.“ Michael Knappe | Bild: Knappe

Die Anspannung war riesengroß, als die Absetzmaschine mit den beiden Finalisten startete. Zwischendurch hatte es immer wieder kurze starke Böen gegeben und alle hofften, dass nicht ein unberechenbarer Wind den Finaldurchgang entscheiden würde.

Wind spielt keine Rolle

Doch der Wind blies zur Erleichterung aller gleichmäßig. Nachdem die beiden Springer abgesetzt waren, wurde es auch bei den Zuschauern sehr ruhig.

Exakte Landungen sind bei Finale der ZIelfallschirmspringer notwendig Video: Familie Knappe

Roland Schuler (Hechingen) erreichte als erster die Zielkreisplane bei 98 Zentimeter Abstand. Roman Knappe war mit seinem Fallschirmspringer kurze Zeit später im Anflug und landete seine Puppe direkt auf der Nullscheibe. Das war der Europameistertitel. Ein Superduell, mit einem hochklassigen Ergebnis.

Die Springerpuppe kurz vor der Landung auf dem Zielband
Die Springerpuppe kurz vor der Landung auf dem Zielband | Bild: Michael Knappe

Den Wettkampf um Platz 3 gewann Uwe Türk mit 78 Zentimeter gegen Michael Knappe mit 85 Zentimeter, der damit Viertbester wurde. Die fünfte Europameisterschaft im Fallschirmzielspringen fand erstmals in Österreich statt. Gastgeber war die MFS Union Neukirchen an der Enknach. Viele Teilnehmer aus Deutschland, der Schweiz, Niederlande, Tschechien und Slowenien, lieferten sich bei herrlichem, sonnigen Wetter, aber auch sehr starkem Wind, spannende Duelle mit Zentimeterabständen.