Katharina Höcker

Muffig, erdig und nicht trinkbar: So beschreiben gleich mehrere Facebook-Nutzer kurz vor dem Osterwochenende das Leitungswasser in Bräunlingen. Auf die Frage, ob auch bei anderen muffiges Wasser aus dem Hahn kommt, trudelten gleich 24 Kommentare ein. Fast alle davon schildern etwas ähnliches, das Wasser habe einen muffigen Geschmack und sei ungenießbar. Woran liegt das?

Trübstoffe stammen vom Waldboden

„Regional stärkere Regenereignisse am Wochenende vor Ostern haben zu einer Eintrübung in den Quellwassern der Bräunlinger Wasserversorgung geführt“, erklärt Bräunlingens Bürgermeister Micha Bächle. Durch die anhaltende Trockenheit hätten sich sichtbare Risse im Waldboden gebildet. Durch diese kann das Wasser schneller ins Erdreich laufen und unterwegs viele Trübstoffe vom Waldboden ungefiltert mitnehmen.

Der Bräunlinger Bürgermeister Micha Bächle.
Der Bräunlinger Bürgermeister Micha Bächle. | Bild: Stadtverwaltung Bräunlingen

„Die Eintrübungen werden durch die Ultrafiltrationsanlage am Hochbehälter Triberg herausgefiltert. Die geschmacklichen Stoffe lassen sich aber leider nicht herausfiltern, und geben dem Wasser einen erdigen und unangenehmen Geschmack“, so Bächle.

So wird das Wasser wieder genießbar

Um dieses geschmacklich und geruchlich veränderte Trinkwasser schnellstmöglich wieder aus dem Netz zu bekommen wurde laut Bürgermeister Bächle in der vergangenen Woche im gesamten Bräunlingen Netz Spülungen über die Hydranten durchgeführt. Außerdem habe das Gesundheitsamt regelmäßig Proben genommen. Das Ergebnis: Es gab nichts zu beanstanden.

Vorsorglich habe man aber dennoch Maßnahmen ergriffen. „Das Gesundheitsamt hat trotzdem eine höhere Desinfektion/Chlorierung des Trinkwassers im Rahmen der gesetzlich zugelassenen Grenzwerte angeordnet“, teilt Bürgermeister Bächle mit. „Diese wird im Laufe der Woche wieder etwas zurückgefahren.“

Weitere Auflagen seien nicht erforderlich. Die Chlorierung könne noch leicht wahrnehmbar sein, abgesehen davon hat sich der Zustand des Bräunlinger Leitungswassers aber wieder normalisiert.