Die Brigachtaler Gemeinderat hat der Änderung beim Bauplatzvergabeverfahren zugestimmt. Konkret ging es um den Einsatz eines neuen Online-Vergabeverfahrens und einer neuen Differenzierung bei den Bauplatzpreisen.
Zusatzkosten entstehen, aber ...
Bisher erfolgte die Vergabe von kommunalen Bauplätzen durch die Gemeindeverwaltung. Zukünftig soll das Digital erfolgen, über die Plattform Baupilot, die von einem externen Dienstleister betrieben wird. Vor allem bei der Vergabe von Grundstücken für Doppelhaushälften und Mehrfamilienhäuser reduziere das den Arbeitsaufwand seitens der Gemeinde und schaffe gleichzeitig mehr Rechtssicherheit, wurde in der Sitzung argumentiert.
Die Kosten für diesen Service belaufen sich auf etwa einen Euro pro Quadratmeter und sollen auf die Bauplatzpreise umgelegt werden. Dafür spart die Gemeinde bei den internen Aufwendungen Geld ein, das sich wiederum ausgleichend bei den Bauplatzpreisen auswirken sollte, sodass diese dadurch nur geringfügig teurer werden sollten.
Akzeptiert – aber es gibt Bedenken
Gemeinderätin Brita Krebs (BI) mahnte an, dass man vor der Implementierung des neuen Systems zunächst noch klären müsse, wer ab dann für die Korrektheit der eingereichten Bauunterlagen sorgt, da alle Eingaben nun direkt und ausschließlich durch die Bauplatzbewerber geschehen sollen.
Gemeinderat Thomas Huber (UB) stimmte gegen die Lösung, weil sie ja vor allem auch das bisher bereits eingeführte Punktesystem bei der Bewertung der Bewerber mit inkludiere. „Ich halte das für eine moderne Art der Diskriminierung“, so Huber. Auch Theo Effinger (CDU) sprach sich dagegen aus. „Ich denke, wir sollten dafür nicht leichtfertig unnötig mehr Geld ausgeben, denn das konnte die Verwaltung bisher ja auch ganz gut erledigen“, so Effinger.
Preise je nach Zone
Als zweite Neuerung führt die Gemeinde ein Zonensystem ein. Das bedeutet, dass die Quadratmeter-Preise für ein erschlossenes Grundstück in einem Baugebiet durchaus in einem gewissen Rahmen variieren können, abhängig von der Lage und der Bebauungsart.
So könnte beispielsweise eine Doppelhaushälfte relativ gesehen preiswerter werden und ein Einzelhaus mit bester Aussicht teurer. Sobald das Neubaugebiet Arenberg erschlossen ist, wird der Gemeinderat dann erstmalig über die genauen Zonenpreise zu entscheiden haben.
Sobald das neue Baugebiet Arenberg Anfang 2026 erschlossen sein wird, sollen diese Neuerungen dann auch erstmalig in Brigachtal Anwendung finden.
Familienbonus bleibt erhalten
Bereits geübte Praxis ist hingegen die Weiterführung des Familienbonus. Trotz knapper Kassenlage will die Gemeinde Brigachtal junge Familien beim Erwerb eines kommunalen Bauplatzes auch weiterhin unterstützen.
So können Erwerber nach Einzug ins neue Eigenheim auf Antrag pro Kind einen Bonus von 2000 Euro zurückerstattet bekommen. Einzige Voraussetzung: Die Kinder müssen unter 18 Jahren sein, im Haushalt der Familien leben und kindergeldberechtigt sein.