Mitten im Advent laufen die ersten Weihnachtsmärkte, Geschenke werden gekauft und die Menschen versetzen sich in Stimmung für die Festtage. Was dabei für viele unbedingt dazugehört: dass auch die Stadt sich entsprechend zurechtmacht. Und das tut sie jedes Jahr mit etlichen Lichterketten, die um Bäume drapiert sind – und beleuchteten Sternen, die über die Straßen gehängt werden.

„Alle fünf Jahre müssen die LED dieser Weihnachtsbeleuchtung erneuert werden. Das verursacht nicht unerhebliche Kosten“, erklärte Oberbürgermeister Erik Pauly in der Sitzung des Gemeinderates. Für 2025 stehen diese Maßnahmen wieder an.

Ursprünglich haben sich Stadt und Gewerbeverein die Kosten dafür geteilt. Es handelt sich dabei um die LED-Ketten der 13 beleuchteten Bäume in der Innenstadt. Der Gewerbeverein könne jedoch seinen finanziellen Anteil zukünftig nicht mehr übernehmen. Also was tun?

So entscheidet sich der Rat

Mit einer Mehrheit hat sich der Gemeinderat dazu entschieden, dem Verwaltungsvorschlag zu folgen, und die Anzahl der LED-Bäume für 2025 um die Hälfte zu reduzieren. Die Kosten für deren LED-Beleuchtung übernimmt die Stadt. „Schade, dass wir hier von den Kosten getrieben sind, aber wir würden der Reduzierung um die sechs Bäume zustimmen“, sagte CDU-Stadtrat Patrick Fritschi.

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Gescheitert war zuvor ein Antrag der GUB, die 13 Bäume zu belassen und deren Finanzierung, immerhin 13.000 Euro, aus dem Geld zu finanzieren, das während der Energiekrise eingespart wurde. Das Geld hätte dann entsprechend in den Haushalt eingestellt werden müssen. Die Weihnachtsbeleuchtung sorgte allerdings zuvor noch für weitere Diskussion.

„Mein Eindruck ist, dass weniger Sterne aufgebaut wurden.“Niko Reith, FDP/FW-Fraktionssprecher
„Mein Eindruck ist, dass weniger Sterne aufgebaut wurden.“Niko Reith, FDP/FW-Fraktionssprecher | Bild: Jens Hagen

Weniger Sterne aufgebaut

„Mein Eindruck ist, dass weniger Sterne aufgebaut wurden“, sagte FDP/FW-Fraktionssprecher Niko Reith. Nach einem Ratsbeschluss von 2013 sollten es 50 beleuchtete Sterne geben. „Nach meinem Eindruck ist das nicht mehr der Fall“, so Reith. Er habe lediglich 37 gezählt. Nachdem es ein Jahr lange keine Beleuchtung gegeben habe, wolle man die festliche Zeit erhalten.

Direkt beim Blauen Rathaus hängt einer der Weihnachtssterne, die an mehreren Stellen in der Stadt zu finden sind. Aber sind auch 50 ...
Direkt beim Blauen Rathaus hängt einer der Weihnachtssterne, die an mehreren Stellen in der Stadt zu finden sind. Aber sind auch 50 davon aufgehängt? | Bild: Simon, Guy

Es sei ihm in Erinnerung geblieben, dass das Aufhängen der Sterne mit einem großen Aufwand verbunden sei, so Grünen-Fraktionssprecher Michael Blaurock. „Vielleicht können wir zumindest in den Einfallstraßen in die Innenstadt jeweils einen Stern haben?“

„Wir können nicht alles beibehalten, wenn das Geld fehlt.“Marcus Greiner, CDU-Fraktionssprecher
„Wir können nicht alles beibehalten, wenn das Geld fehlt.“Marcus Greiner, CDU-Fraktionssprecher | Bild: www.jenshagen.info

SPD-Fraktionssprecher Jens Reinbolz schlug vor, Sponsoren für die Beleuchtung zu generieren: „Es ist eine sehr stimmungsvolle Atmosphäre. Es wäre schade, wenn die jetzt verloren geht. Vielleicht hilft es, Sponsoren im privaten Bereich anzufragen. Man könnte mit einem Messingschild am Baum darauf aufmerksam machen“, so Reinbolz.

„Wir haben gerade schwierige Haushaltsberatungen hinter uns. Auch wenn es schwerfällt: Wir können nicht alles beibehalten, wenn das Geld fehlt“, sagte CDU-Fraktionssprecher Marcus Greiner.

Alles auf LED umgestellt

Mit großer Freude wurde im Rat die Nachricht aufgenommen, dass die Stadt bereits alle Leuchtmittel gegen energiesparende LED ersetzt habe: „Wir sind komplett auf LED. Die Sterne haben wir nicht alle getauscht, nur die Leuchtmittel ersetzt“, erklärte Tiefbauamtsleiter Dirk Monien, in dessen Zuständigkeitsbereich auch die Technischen Dienste fallen. 2022 habe man aufgrund der Energiekrise einmalig eine Reduktion der Beleuchtung beschlossen, mittlerweile sei man „wieder auf dem Stand wie vor 2022“, so Monien weiter.

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Auch die FDP/FW-Fraktion würde dem Verwaltungsvorschlag folgen, so Niko Reith. „Es ist toll, dass alle jetzt mit LED ausgestattet sind.“ Reith betonte, dass mit 50 aufgehängten Sternen auch wieder die richtige Atmosphäre in der Stadt sei.