Eine Diskussion bleibt dem Gemeinderat am Dienstag erspart: Die Frage, ob es einen Sonderzuschuss für die Gesellschaft der Musikfreunde geben wird, muss nicht mehr beantwortet werden. Der Präsident Andreas Wilts hatte vor einem Monat in der Sitzung des Kulturausschusses eröffnet, dass die Musikfreunde finanzielle Probleme haben. Der Grund: Der Verein hatte unwissentlich über Jahre hinweg die Musiktage subventioniert. Die Entscheidung wurde jedoch vertagt, weil keine genauen Zahlen vorlagen.

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Nun kann Wilts aber Entwarnung geben und gleichzeitig eine "erfreuliche Wendung in dieser Sache" bekanntgeben. Der Sonderzuschuss wird nicht mehr benötigt: "Ein Mitglied der Familie von Heinrich Burkard hat dem Verein eine überaus großzügige Spende zukommen lassen", teilt der Musikfreunde-Präsident mit.

Heinrich Burkard hat 1913 die Gesellschaft zusammen mit engagierten Bürgern aus der Taufe gehoben. Gemeinsam mit Fürst Max Egon II. zu Fürstenberg und der Gesellschaft der Musikfreunde hatte er 1921 auch die Donaueschinger Musiktage ins Leben gerufen. Damals firmierten sie noch unter dem etwas steifen Namen „Kammermusikaufführungen zur Förderung zeitgenössischer Tonkunst“. Der Gründungsgedanke aber prägt bis heute unverändert die Musiktage. Sie wollen ein lebendiges Spiegelbild der Neuen Musik sein und jungen Komponisten ein Forum für die Aufführung ihrer Werke bieten. Die Tat Heinrich Burkards wären also wegweisend gewesen.

"Die Musikfreunde freuen sich, dass sie ein Mitglied in Ihren Reihen haben, das sich im Wissen um die überragenden Verdienste von Heinrich Burkard für die Musikfreunde und die Musiktage beherzt auch für den heutigen Verein engagiert und ihm in einer misslichen Lage großzügig unter die Arme greift", so Wilts. Der Antrag auf einen Sonderzuschuss, der eigentlich in der nächsten Gemeinderatssitzung am kommenden Dienstag, 24. Juli, beraten werden hätte sollen, wurde deshalb inzwischen von der Gesellschaft der Musikfreunde zurückgezogen.