Für reichlich Diskussionen hatte der Punkt „Neubau Vereinsheim“ gesorgt – lange bevor der Gemeinderat überhaupt im Rahmen der Haushaltsberatungen bei diesem Punkt angekommen war. Schließlich war das 2,6-Millionen-Projekt doch überraschend auf der Bildfläche erschienen.
Die Gemeinderäte fühlten sich vor den Kopf gestoßen, dass ein so großes Projekt einfach im Haushalt auftauchen kann, ohne dass es im Vorfeld Thema war. OB Erik Pauly fühlte sich in Erklärungsnot, weil er doch eigentlich nur eine städtebauliche Chance nutzen wollte. Und dann gab es noch die Frage, ob der Umzug des SSC vom Schellenberg ins Haberfeld nun eigentlich die Idee des Vereins gewesen war oder ob die Stadtverwaltung das Ganze initiiert hatte.
Ein neuer Name für das Projekt glättet die Wogen
Mit einem neuen Projekttitel löst sich das Ganze jetzt doch in Wohlgefallen auf: der „Neubau Vereinsheim“ gehört der Vergangenheit an, in Zukunft wird vom „Neubau Stadiongebäude„ gesprochen. Und damit ist es nun auch kein Thema mehr, dass die Stadt einem Verein ein neues Vereinsheim hinstellen soll.
„Dort sind jetzt schon vier bis fünf andere Vereine regelmäßig, sieben Schulen machen dort ihre Bundesjugendspiele und es gibt Vereine, die auf einer Warteliste stehen. Das ist kein reines SSC-Projekt“, erklärt FDP/FW-Stadtrat Roland Erndle. Und das könnte durchaus auch noch ausgebaut werden, wenn es nach der GUB-Fraktionssprecherin Claudia Weishaar geht, die ein Nutzungskonzept fordert, das das komplette Gebiet berücksichtig, wie beispielsweise auch das Parkschwimmbad: „Erst wenn es ein Nutzungskonzept gibt, können wir die Diskussion führen.“
2020 wird nun mit den Planungen begonnen
Auf jeden Fall soll im kommenden Jahr der Einstieg in die Planungen gemacht werden: 100 000 Euro sind dafür im Haushalt vorgesehen. Wann aber nun genau das Projekt realisiert werden soll, ist noch nicht entschieden. Während die Grünen die Baukosten gerne gestrichen hätten, schlug die SPD vor, die Gelder erst einmal in 2024 einzuplanen. „Dann haben wir genügend Zeit. Wir sollten da auch nichts überstürzen“, so SPD-Fraktionssprecher Gottfried VetterS. Ob es dabei bleibt? Zumindest CDU-Fraktionssprecher Marcus Greiner ist sich da nicht ganz so sicher: „Dann diskutieren wir eben nächstes Jahr darüber, ob wir es vorziehen.“
Neben den Planungen für das Haberfeld gibt es allerdings auch noch viele Fragen, was dann genau mit dem SSC-Gelände auf dem Schellenberg passieren soll. Laut OB Erik Pauly könne man dort auch eine Wohnbebauung realisieren und dann könne die Stadt dort durch den Verkauf der Grundstücke auch Einnahmen generieren. „Ich möchte in diesem Zusammenhang nicht von einer Gegenfinanzierung sprechen. Das ist ein städtisches Gelände“, fordert Grünen-Fraktionssprecher Michael Blaurock.
Außerdem wären aktuell auch schon Gerüchte im Umlauf, dass man auf dem Grüngürtel überhaupt keine Wohnbebauung realsieren dürfe. „Von den Gerüchten hört die Verwaltung allerdings zum ersten Mal“, so die Antwort des Stadtoberhauptes.