Für reichlich Irritationen hatte bei der Einbringung des Haushaltsentwurfes der Posten „Neubau eines Vereinsheims“ für 2,6 Millionen im Haberfeld gesorgt. Schließlich war im Vorfeld im Gemeinderat noch nie über das Thema gesprochen worden und auch dem Technischen Ausschuss waren noch nie Pläne präsentiert worden. Dass nun plötzlich eine solche Summe im Raum stand, sorgte für wenig Begeisterung. Das Thema wurde auch in der Klausurtagung angesprochen.
Abriss des FV-Heimes lag schon auf dem Tisch
„Das ist ein Thema, das ich für sehr wichtig erachte“, erklärt OB Erik Pauly. Überlegungen dazu gebe es schon länger. Schließlich stellte sich die Frage, wie es nach dem Aus des FV Donaueschingen im Haberfeld weitergehen soll. „Ich hatte auch schon den Abriss des FV-Heims auf dem Tisch“, erinnert sich Pauly. Dieser hätte 200 000 Euro gekostet. „Ich habe ihn aber gestoppt.“ Warum sollte man auch abreißen, wenn es noch keine anderen Pläne gebe.
SSC trainiert schon dort
Seit gut zwei Jahren ist allerdings neues Leben im Haberfeld eingezogen und hat gleichzeitig eine neue Perspektive für das Sportzentrum gebracht. „Da der SSC Donaueschingen bereits mit mehreren Mannschaften dort unten trainiert, haben wir vor Längerem angefragt, wie es mit einem kompletten Umzug aussieht“, blickt Pauly zurück.
Zuerst habe der Verein zwar Nein gesagt, aber es dann sei aus dem SSC heraus erkannt worden, dass ein Umzug auch Vorteile mit sich bringe. Denn schließlich wären die Anlagen im Haberfeld perfekt für den Sportbetrieb geeignet, während der aktuelle SSC-Sportplatz und die dortige enge Wohnbebauung einiges an Konfliktpotenzial mit sich bringen würde.
Grundstein für einen Umzug
Im März dieses Jahres hat der SSC dann auch in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung den Grundstein für einen Umzug gelegt. „Der SSC möchte aber, wenn er umzieht, so schnell wie möglich loslegen“, erklärt Pauly. In den Fokus rückt dabei die ehemalige FV-Stadiongasstätte, die seit Jahren ungenutzt ist. Auf dem Schellenberg besitzt der SSC ein Vereinsheim. Doch im Haberfeld würden wiederum Investitionen nötig, da die Stadiongaststätte so nicht nutzbar sei. Deshalb habe ein Architekt sich das Ganze auch schon angeschaut.
Städteplanerisch wichtiges Thema
Nun ist Zeit genau der Grund, warum das Projekt schon im Haushalt zu finden ist. Der offizielle Weg mit Gedanken, Planungen und Technischem Ausschuss hätte bedeutet, dass vielleicht 2021 irgendwann begonnen werden hätte können, sich der SSC aber einen schnellen Start wünschen würde. Pauly wollte sich nicht nachsagen lassen, dass das Ganze aufgrund einer unflexiblen Verwaltung gescheitert wäre. Natürlich liege die Entscheidung beim Gemeinderat. Dass die Zahlen nun im Haushalt zu finden sind, sei einfach darin begründet, dass die Chance nicht ungenutzt verstreichen soll. „Städteplanerisch ist das ein wichtiges Thema“, erklärt der OB.
Bei den 2,6 Millionen Euro handle es sich allerdings auch nicht um eine konkrete Kostenrechnung. Klar müsse auch sein, dass die Stadt auch aufpassen müsse, einen Verein nicht besserzustellen als andere. Oben auf dem Schellenberg könnte auf dem frei werdenden Gelände Wohnbebauung entstehen, was auch wieder für Einnahmen sorgt.