Die Einbahnstraßenschilder sind seit den frühen Morgenstunden enthüllt, scheinen ihre Wirkung jedoch noch nicht vollständig bei den zahlreichen Autofahrern zu entfalten, die an der Stadtkirche vorbei wollen. Ein weiterer Bestandteil des Verkehrskonzepts wurde umgesetzt, teilt die Stadt mit. Seit heute ist die Ausfahrt Richtung Fürstenbergstraße und die Einfahrt in die Moltkestraße nicht mehr erlaubt. Die erweiterte 20-Zone in der Innenstadt sowie die Vorfahrtsregel Rechts vor Links in der gesamten Karlstraße an den Einmündungen (Moltkestraße, Schulstraße Max-Egon-Straße) und in der Max-Egon-Straße wurde eingeführt.

Szenen an der Einbahnstraße im Zeitraffer:

Zeitraffer: Neue Einbahnstraßen Donaueschingen Video: SK

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Besonders viele halten sich gerade morgens nicht an die neue Regelung und biegen trotzdem an der Stadtkirche in die Einbahnstraße ein. Die Frequenz wird schließlich so hoch, dass sich Mitarbeiter des Ordnungsamtes sich direkt neben dem neuen Schild aufstellen.

Gegen Nachmittag beruhigt sich die Situation etwas: nur etwa jedes fünfte Auto nimmt noch den verbotenen Weg neben der Kirche. Ein aus der Fürstenbergstraße kommender Busfahrer hält an und erklärt zwei Autofahrern, dass es sich hier um eine Einbahnstraße handele. Das sorgt jedoch erneut für Chaos: Beide legen den Rückwärtsgang ein und fahren die Straße wieder in Richtung Stadtkirche zurück. Das ist ein Problem, weil immer noch in regelmäßigen Abständen weitere Fahrzeuge von oben in die Einbahnstraße einfahren. Schüler müssen eine Autofahrerin darauf hinweisen, bei ihrer Fahrt aus der verbotenen Straße doch auch wieder die Autotür zu schließen.

Wie die Stadt mitteilt, müssen sich die Verkehrsteilnehmer an die neue Verkehrsführung erst gewöhnen. "Die Verwaltung geht davon aus, dass die Autofahrer ein paar Tage brauchen, um die Änderung zu verinnerlichen und es sich dann langsam einpendelt", so Rathaussprecherin Beatrix Grüninger. Der Gemeindevollzugsdienst sei deshalb unterstützend vor Ort, um insbesondere Ortsunkundigen alternative Wege aufzuzeigen. Die Mitarbeiter seien allerdings nicht dazu da, den Verkehr zu regeln. "Hierfür haben sie keine Befugnis. Sie dürfen zum Beispiel keine Fahrzeuge anhalten", erklärt Grüninger.

In der Moltke-Straße erklärte Ordnungsamtsleiter Andreas Derek einigen Autofahrern, dass hier von Richtung der Karlstraße aus jetzt auch eine Einbahnstraße sei. Quittiert wurde das mit einem lauten Reifenquietschen und der Abfahrt in Richtung Innenstadt.