„Es wird eine spannende und herausfordernde Aufgabe“, erlärte der Kommandeur des Jägerbataillons 292, Oberstleutnant Wolf Rüdiger Otto, in Immendingen, während im Hintergrund 13 gepanzerte Transport-Kraftfahrzeuge vom Typ „Boxer“ auf die, mit Holzbrettern beplankten Wagen der Deutschen Bahn verladen wurden. Akribisch eingewiesen wurden diese auf dem schmalen Grat von den Boxer-Kommandanten persönlich. DB-Wagenmeister Jörg Fiskus nahm genau Maß vor dem endgültigen Festzurren der vierrädrigen Panzerfahrzeuge.
Während die insgesamt rund 150 Fahrzeuge per Bahn den Weg ins Baltikum antreten, folgen die rund 350 in Donaueschingen stationierten Soldaten am kommenden Samstag mit dem Flugzeug von Stuttgart aus. In insgesamt 60 Containern werden außerdem die gesamten Gerätschaften nach Litauen transportiert – eine logistische Herausforderung.

Zusammen mit sieben weiteren Nationen beteiligt sich das Jägerbataillon 292 an der sogenannten „erweiterten Vornepräsenz“ in Polen und den baltischen Staaten, die nach der Krim-Krise auf dem Nato-Gipfel im Juli 2017 in Warschau beschlossen wurde. Die Entsendung erfolgt in Abstimmung mit den Nato-Partnern und in enger Kooperation mit dem litauischen Partner. „Wir haben uns auf verschiedenen Übungsplätzen akribisch auf den Einsatz vorbereitet“, betont der Kommandeur. „Die Soldaten werden vor Ort an multinationalen Übungen teilnehmen und gemeinsam mit den litauischen Streitkräften Ausbildung betreiben.“
Auslandseinsatz in der Heimat
Oberfeldwebel W. (aus Sicherheitsgründen darf der Name nicht genannt werden) ist Kommandantin eines Boxer-Panzerfahrzeuges und ist zum ersten Mal bei einem Auslandseinsatz.
Wie lange sind Sie bei der Bundeswehr?
Ich bin seit sechs Jahren beim Heer und habe mich für 13 Jahre verpflichtet. Für mich ist es der erste Einsatz im Ausland.
Es ist eine Rückkehr in die Heimat?
Ich komme aus Kasachstan und es ist schon ein komisches Gefühl. Ich bin Soldatin und werde meinen Auftrag pflichtgemäß erfüllen.
Sie sind ein halbes Jahr von ihrer Familie getrennt?
Auch das gehört zu meinem Job, aber es ist schon hart.