Kinder und Narren sprechen bekanntlich die Wahrheit. Und so wurde im Schalander der Fürstenbergbrauerei, wo mit dem neuen Fasnetsbier gefeiert wurde, auch ganz nebenbei dieser ewigwährende Donauquellstreit beigelegt. Denn Brauereichef Georg Schwende traute seinen Augen nicht, als er die Zeitung las.

"Ich dacht ein Aprilscherz, der Witz des Jahrhunderts, was für eine Welle. Die Furtwanger hänn jetzt auch eine Donaquelle! Schön isch andersch und über Geschmack soll man niemals streiten. Aber sicher isch, das Original wird in Donaueschingen bleiben. Sie haben das Rinnsal neu gestaltet immerhin, aber was nützt es, außer den Furtwangern geht da keiner hin. Den Roland Wehrle, ich schätze ihn wirklich ganz immens, aber was die wahre Donauquelle angeht, haben wir halt einen Dissens. Ich lache über das Thema oft in aller Stille, man betrachte es am Besten durch die Narrenbrille. Ehrlich gesagt ist mir persönlich der 'Quellenstreit' schnurzegal, kann man ihn niemals zu Ende bringen. Hauptsache die Quelle ist und bleibt in Donaueschingen", so Georg Schwende.

Tosender Applaus. Und es waren nicht nur Donaueschinger im Schalander. Nein, die Mehrzahl der Narren kam von überall her. Und Roland Wehrle, Chef der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte? Tja, der wäre nicht Roland Wehrle, wenn er nicht gleich eine Erwiderung parat gehabt hätte. Mit dem Schiff wollte er eigentlich von Furtwangen nach Donaueschingen reisen. Wo doch in Wolterdingen so schön das Wasser gestaut worden ist. Unbelehrbar bleibt er eben der Meinung, dass auch Furtwangen mehr als einen Donauzufluss hat.

Letztendlich sind wir doch froh, dass Roland Wehrle nicht mit dem Schiff angereist ist. Denn in Wolterdingen wäre er dann letztendlich am Hochwasserrückhaltebecken hängen geblieben. Und so hätte der Ärmste verpasst, wie die Narren die einzige Donauquelle – die natürlich ohne Frage in Donauschingen zu finden ist – gekürt haben. Denn den Narren-Abstimm-Applaus den hat eindeutig der Brauereichef gewonnen.