Viele kennen sich tausende Kilometer entfernt bestens aus: „Viele kommen in der ganzen Welt herum, aber vor der eigenen Haustüre kennen sie sich nicht aus“, sagt Friedemann Kawohl, Vorsitzender der Abteilung Geschichte im Baarverein. Und genau das kann man mit den recht unterschiedlichen Veranstaltungen des Baarvereins ändern. Klassische Vorträge, Exkursionen und Ausflüge – alles hat in irgendeiner Weise einen Bezug zur Baar. „Wir versuchen für unsere Veranstaltungen auch immer, eine gewisse Exklusivität herzustellen“, sagt Kawohl. Es wird nicht nur ein Museum besucht, sondern dann gibt es beispielsweise einen besondere Führung dazu oder es werden exklusive Orte besucht, wie beispielsweise in der Vergangenheit das Prüf- und Technologiezentrum von Daimler in Immendingen.
„Das fliegt einem teilweise auch echt zu, teils sind es eigene Interessen oder die Mitglieder schlagen ein Thema vor.“Harald Ketterer, der beim Baarverein für das Jahresprogramm verantwortlich ist
Für das Jahresprogramm des Baarvereins ist Harald Ketterer verantwortlich. Bereits jetzt beginnt er schon Ideen und Vorschläge für 2021 zu sammeln. „Das fliegt einem teilweise auch echt zu, teils sind es eigene Interessen oder die Mitglieder schlagen ein Thema vor“, sagt Ketterer. Ein Blick über den Tellerrand der Baar hinweg, kann zusätzliche Inspiration bringen. Was machen andere Vereine wie beispielsweise der Hegau Geschichtsverein oder die Kollegen aus Hohenzollern? „Am Anfang denkt man schon mal, dass nichts geht und am Ende sind es immer 20 Themen“, erklärt Ketterer.
Aktuelle Themen wie Müll und Insektensterben
Naturgeschichte und Geschichte sollten sich dabei auch die Waage halten, der Baarverein möchte mit seinem Jahresprogramm grundsätzlich beide Themengebiete abdecken. Doch nicht nur in der Vergangenheit wird man fündig, auch aktuelle Themen, die die Menschen bewegen, werden abgebildet – so wird beispielsweise am 16. Mai die Firma Kaspar in St. Georgen besucht, wo unter dem Titel „Kunststoffe gehören nicht in die Umwelt“ die Rohstoffherstellung aus Abfall besichtig wird. Entsprechend aktuell ist auch das Insektensterben, das am 4. März von einem Professor der Universität Hohenheim aus naturwissenschaftlicher Sicht beleuchtet wird.
In Bad Boll machten internationale Gäste Urlaub
Spannend wird es sicher auch, wenn es um „Bad Boll“ geht: „Das war ein Kulturbetrieb in der Wutachschlucht, der bis zum Ersten Weltkrieg internationale Gäste angelockt hat“; erklärt Ketterer. Am Mittwoch, 24. Juni, wird Mathias Wieder dazu einen Vortrag halten und am darauffolgenden Samstag, 27. Juni, führt die Exkursion dann zum ehemaligen Bad Boll.

Und Bernhard Kaiser gehört jetzt auch zu den Referenten
Einen Ausflug in die Geschichte Donaueschingens gibt es auch unter dem Titel „Zeitenwende“: Hier ist in den Reihen des Baarvereins dann auch gleich ein prominenter Neu-Referent zu finden: Bernhard Kaiser möchte sich nach seiner Zeit als Bürgermeister nun aktiv in den Verein einbringen und bietet einen Streifzug durch das ehemalige Kasernengelände und das zukünftige Stadtviertel am Buchberg an.
Vom Sohn eines Taglöhners aus Überauchen zum Opernstar
Neue Bande wurden auch nach Brigachtal geknüpft, wo in Zusammenarbeit mit dem „Kulturellen Herbst Brigachtal„ eine Veranstaltung zu Johann Baptist Krebs angeboten wird. Der Sohn eines Tagelöhners aus Überauchen hat es bis zum Opernstar gebracht. Doch war er nicht nur ein überragender Sänger, sondern auch Schriftsteller und so wird es am 10. Oktober ein Konzert mit Moderation geben, bei dem es sowohl um die Musik als auch um das Leben von Johann Baptist Krebs gehen wird. „Wir versuchen, solche Veranstaltungen immer entsprechend passend zu machen und nicht nur einen Vortrag runterleiern“, erklärt Ketterer. Beispielsweise wenn Helmut Gehring auf dem Programm steht: „Seine Vorträge machen einfach Spaß“, erklärt Ketterer. Dieses Mal geht es am 28. Oktober um „Kiebitz, Gelbbaucunke, Sibirische Schwertlilie – die Natur an der oberen Donau im Laufe der Jahreszeit“. „Unserer Veranstaltungen leben schon von den Vortragenden“, so Ketterer. Wobei sich das Programm nicht an Spezialisten richtet, sondern für ein breites Publikum gedacht sind. „Deswegen verlangen wir auch keinen Eintritt, um die Schwelle möglichst gering zu halten.“
Von Bad Boll über den Adel im Wandel bis zum Naturschutzprojekt Baar
Der Baarverein bietet eine Vielzahl von Vorträgen, Exkursionen und Ausflügen an.
- Familiengeheimnisse – DeNarrounsi ganz Bagasch: Samstag, 15. Februar, 14 Uhr Ausstellungsführung durch das Villinger Franziskanermuseum.
- Insektensterben aus naturwissenschaftlicher Sicht: Analyse – Auswirkungen – Gegenmaßnahmen: Mittwoch, 4. März, 19 Uhr im Landratsamt Donaueschingen, Vortrag von Johannes Steidle, Universität Hohenheim.
- 150 Jahre Schriften der Baar: Freitag, 27. März, 19 Uhr in den Donauhallen, Festakt mit Vorstellung und Ausgabe des Jahresbandes 2020 (Band 63) und dem Vortrag „Die Kelten an der oberen Donau“.
- Technik und Volksglauben in Vöhrenbach: Samstag, 18. April, 10 Uhr bis 15 Uhr, Exkursion Linachtalsperre und Bruderkirchle.
- Naturschutzgroßprojekt Baar: Sonntag, 15. Mai, 10 Uhr bis 13 Uhr,
Spaziergang im Hüfinger Orchideenwald - Kunststoffe gehören nicht in die Umwelt: Samstag, 16. Mai, 9.30 Uhr bis 12 Uhr, Exkursion zum Recyclingbetrieb Firma Kaspar nach St. Georgen.
- Adel im Wandel: Sonntag, 21. Juni, Fahrt nach Oberschwaben mit Besuch des Pfrunger-Burgweiler Rieds und des Gräflichen Hauses Königsegg-Aulendorf.
- Die „Perle des Wutachtals“: Mittwoch, 24. Juni, 20 Uhr im Grünen Baum, | Vortrag von Mathias Wider über die Geschichte von Bad Boll (Wutachschlucht).
- Exkursion zum ehemaligen Bad Boll (Wutach): Samstag, 27. Juni, 10 Uhr bis 13 Uhr
- Zeitenwende – Ein neues Stadtquartier entwickelt sich aus der ehemaligen Kaserne: Samstag, 11. Juli, 14 Uhr bis 17 Uhr, Exkursion mit dem ehemaligen Bürgermeister Bernhard Kaiser ins Konversionsgelände.
- Die „Gescheiten Buben“ vom Schwarzwald – Bildung und religiöse Erziehung im Donaueschinger Konvikt: Mittwoch, 22. Juli, 18 Uhr, Freiluftvortrag von Hubert Mauz.
- Neubürger im Aufwind – Die Ausbreitung der Felsenschwalbe von den Alpen in den Schwarzwald: Mittwoch, 2. Dezember, 19 Uhr im Grünen Baum, Vortrag
Bettina Maier (Freiburg). - 900 Jahre Freiburg: Samstag, 26. September, 8.30 Uhr bis 17 Uhr, Besuch der beiden Sonderausstellungen „900 Jahre Leben in der Stadt im Augustinermuseum“ und
„200 Jahre Forschen in der Stadt im Museum für Stadtgeschichte“. - (Schwarz-)Wald in Not: Mittwoch, 7. Oktober, 19 Uhr Volkshochschule Titisee-Neustadt, Vortrag des Diplom-Forswirts Gerrit Müller über die Reparationshiebe 1946–49 in der französischen Besatzungszone.
- Das Leben des Johann Baptist Krebs – Vom Sohn eines Tagelöhners aus Überauchen zum Opernstar: Sonntag, 11. Oktober, 17 Uhr, St. Martinskirche in Brigachtal, Konzert mit Moderation.
- Kiebitz, Gelbbauchunke, Sibirische Schwertlilie – Die Natur an der oberen Donau im Laufe der Jahreszeiten: Mittwoch, 28. Oktober, 19 Uhr im Grünen Baum, Vortrag von Helmut Gehring (Villingen-Schwenningen).
- Die Erfindung des Schwarzwalds als Erholungslandschaft – Aus der Frühzeit des Schwarzwaldvereins Donaueschingen: Mittwoch. 25. November, 19 Uhr im Rathaussaal Hüfingen, Vortrag des Kreisarchivars Clemens Joos, Kreisarchivar (Villingen-Schwenningen).